Smartwatch unterm Baum: Vergesst Apple Watch, Galaxy Watch und Co

Die äußerst beliebten Smartwatches von Apple und Samsung muss man ständig aufladen. Ein nerviger Nachteil, den die Alternative unsers Autors Nils Raettig nicht plagt.

Hardware-Redakteur Nils Raettig ist mit seiner neuen Smartwatch von Fossil sehr glücklich. Dass sie auf dem Kopf steht, liegt übrigens daran, dass er sie im Linkshändermodus verwendet. Hardware-Redakteur Nils Raettig ist mit seiner neuen Smartwatch von Fossil sehr glücklich. Dass sie auf dem Kopf steht, liegt übrigens daran, dass er sie im Linkshändermodus verwendet.

Ich war lange Zeit skeptisch gegenüber Smartwatches. Ein Modell abseits der üblichen Verdächtigen wie der Galaxy Watch von Samsung oder der Apple Watch hat mich jetzt aber (fast) vollends vom Gegenteil überzeugt. Es ist nicht nur günstiger, sondern es hat auch einen entscheidenden Pluspunkt.

Um welche Smartwatch geht es? Das Modell meiner Wahl ist die Collider HR von Fossil, die derzeit für ungefähr 150 Euro zu haben ist. Die große Besonderheit: Es kommt ein E-Ink-Display zum Einsatz, das sonst vor allem für E-Book-Reader genutzt wird. Außer Fossil nutzen es teils auch die Hersteller Skagen sowie Tissot.

Das Display erlaubt zwar mangels Touch-Funktion und aufgrund des eher trägen Bildaufbaus kein flottes Wischen, wie man es vom Smartphone her kennt. Die Akkulaufzeit wächst dafür aber immens an. Apropos Smartphone: Solltet ihr auf der Suche nach einem neuen Modell sein, empfehle ich euch unsere passende Kaufberatung:

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Hält zwei Wochen statt zwei Tage durch

Während man typische Smartwatches je nach Modell und Nutzung spätestens nach zwei, drei Tagen wieder aufladen muss, hält die Collider HR fast die vom Hersteller versprochenen zwei Wochen durch - für mich ein entscheidender Pluspunkt.

In meinem praktisch kabellosen Alltag gibt es schon mehr als genug Geräte wie das Handy, die passenden Kopfhörer, das PC-Headset oder das tragbare Nachtlicht, die immer wieder an die Steckdose wollen. Da bin ich für jedes genügsamere Gadget sehr dankbar.

Ich trage die Uhr dabei auch nachts und lasse die Standardeinstellungen für das Messen von Faktoren wie der Schrittzahl, der Herzfrequenz oder dem Kalorienverbrauch unberührt.

Praktisch im Alltag

Auf Wunsch hat man Infos wie die zurückgelegten Schritte, das Wetter und das Datum sofort im Blick. Auf Wunsch hat man Infos wie die zurückgelegten Schritte, das Wetter und das Datum sofort im Blick.

Die in meinen Augen entscheidenden Funktion erfüllt die Collider HR auch ganz ohne schicken Farb-Touchscreen: 

  • Zuverlässig mitbekommen, wenn mir jemand schreibt und mit einem schnellen Blick auf das Handgelenk sofort sehen, worum es geht.
  • Geweckt werden, ohne Frau und (schlimmer noch) Kinder ebenfalls wach zu machen, weil die Vibration am Armgelenk nur ich mitbekomme.
  • Per Timer und Alarm nie mehr vergessen, den Teebeutel oder die Brötchen rechtzeitig rauszunehmen oder die Wäsche aus der Waschmaschine zu holen.
  • Dank Temperaturanzeige immer genau wissen, wie warm ich mich und die Kinder für den nächsten Gang zum Spielplatz anziehen sollte.
  • Ein Schrittzähler, der wirklich immer am Körper ist (und der mich bei jedem Blick auf die Uhr daran erinnert, dass ich mich zu wenig bewege).

Da die Smartwach stets sofort griffbereit ist, erleichtert sie meinen Alltag durch diese vielen kleinen, aber feinen Helferlein tatsächlich spürbar. Außerdem ist sie dabei für meinen Geschmack auch mit E-Ink-Display richtig schick - oder besser gesagt: gerade mit E-Ink-Display.

Ich mag es, dass die Collider HR eher wie eine klassische Uhr denn wie eine Smartwatch aussieht. Individualisierung über unterschiedliche Hintergründe und Widget-Anordnungen ist außerdem trotzdem möglich. Das sorgt immer wieder für Überraschung, wenn etwa Freunde und Verwandte meine Töchter auf dem zunächst unscheinbaren Display erkennen.

Die größten Nachteile

Mit dem oberen und unteren (beziehungsweise linken und rechten) Knopf navigiert man in Menüs vor und zurück, der mittlere Knopf dient zur Auswahl. Hält man ihn länger gedrückt, gelangt man in das Hauptmenü der Uhr. Mit dem oberen und unteren (beziehungsweise linken und rechten) Knopf navigiert man in Menüs vor und zurück, der mittlere Knopf dient zur Auswahl. Hält man ihn länger gedrückt, gelangt man in das Hauptmenü der Uhr.

Bei aller Begeisterung muss ich aber zugeben, dass die Bedienung über die drei seitlichen Knöpfe (siehe das Bild oben) deutlich besser gelöst sein könnte. Das liegt vor allem an ihrem teils etwas hakeligen und (zu) schwergängigem Druck- beziehungsweise Auslösepunkt.

Länger durch Menüs will man deshalb nicht an der Uhr selbst navigieren. Für mich schaffen die drei Schnellzugriffe (je einer pro Taste) und die ordentliche Smartphone-App in diesem Punkt aber genügend Abhilfe.

Auch nicht optimal: Um das Display im Dunkeln lesen zu können, lässt es sich per zweimaligem Tippen beleuchten. Das klappt aber nicht immer zuverlässig, außerdem ist die Beleuchtung recht ungleichmäßig. Zu guter Letzt könnten die fluoreszierenden Zeiger länger und stärker leuchten.

Dennoch ist die Fossil Collider HR mein liebstes Gadget seit langer Zeit. Sie bringt mir das fast schon vergessene, aber für mich immer noch angenehme Tragegefühl einer klassischen Uhr zurück, garniert mit allerlei praktischen Extras und einer sehr langen Akkulaufzeit.

Nutzt ihr auch eine Smartwatch? Falls ja, um welches Modell handelt es sich genau? Falls nein, was hat euch bislang vom Kauf abgehalten? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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