Die Zukunft von KI in Europa: Deutschland, Italien und Frankreich sind sich einig

Was steht im Positionspapier der drei Nationen und wie wird es den Umgang mit KI für Europa nachhaltig prägen?

Die Technologie rund um Sprachmodelle wie GPT + Co. schürt Sorgen und Hoffnungen – auch in der Politik. (Michael DziedzicUnsplash, nitoAdobe Stock) Die Technologie rund um Sprachmodelle wie GPT & Co. schürt Sorgen und Hoffnungen – auch in der Politik. (Michael Dziedzic/Unsplash, nito/Adobe Stock)

Frankreich, Deutschland und Italien haben sich darauf geeinigt, wie Künstliche Intelligenz reguliert wird.

Das geht aus einem Positionspapier hervor, welches der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Hintergrund dazu: Die drei Länder wollen enger zusammenarbeiten, um »mit der Konkurrenz aus den USA und China« besser mitzuhalten, wie Die Zeit schreibt.

Zugleich warnt zum Beispiel Carla Hustedt, Leiterin im Bereich Digitalisierte Gesellschaft der Stiftung Mercator, vor zu sanftmütigen Regeln in Sachen Künstliche Intelligenz. Sie wird von t-online dazu zitiert mit »Wir dürfen nicht den chinesischen oder amerikanischen Weg einschlagen, nur weil wir Angst haben, abgehängt zu werden«.

Doch was genau steht nun im Papier der drei Nationen Deutschland, Frankreich und Italien?

Was wissen wir über das Positionspapier aus Deutschland, Frankreich und Italien?

➡️ Verpflichtende Selbstregulierung: Die drei Regierungen unterstützen »verpflichtende Selbstregulierungen auf Basis einer Reihe von Verhaltensweisen«. Anders gesagt sollen damit »Selbstverpflichtungen gelten, Verstöße zunächst aber nicht sanktioniert werden«. Solche seien aber denkbar, sofern es wiederholt zu Verstößen kommt.

Im Papier heißt es dazu, man sei »gegen die Einführung unerprobter Gesetze und schlagen deshalb vor, zunächst auf eine verpflichtende Selbstregulierung durch einen Verhaltenskodex zu setzen«, zitiert die FAZ.

Was ist ein Positionspapier? In einem Positionspapier werden Meinungen oder Haltungen definiert, oder eine Entscheidung öffentlich dargestellt und zur Diskussion gestellt. Es enthält »kritische Positionen eines kontrovers diskutierten Themas«, aber auch »die Entwicklung einer eigenständigen Position«.

➡️ Model Cards als Beipackzettel: Dieser Verhaltenskodex soll die Verantwortlichen hinter einer KI dazu »verpflichten, eine Art Beipackzettel [...] zu erstellen«, schreibt die FAZ.

Diese sogenannten Model Cards enthalten wichtige Informationen zu Funktionen, Fähigkeiten und Grenzen des jeweiligen Sprachmodells. Als Beispiel hierfür werden im Positionspapier die »angestrebte Nutzung«, die »Zahl der für das Training der KI verwendeten Parameter«, oder auch »Angaben [...] zur Gefahr der Diskriminierung« genannt. 

Die Verhaltensregeln sollen nicht nur für die großen KI-Anbieter gelten, wie die EU-Staaten Frankreich, Deutschland und Italien betonen. Das Vertrauen auch in kleinere Unternehmen innerhalb der EU soll damit sichergestellt werden.

➡️ Europäische Kontrollbehörde: Des Weiteren wird die »Bildung einer europäischen Kontrollbehörde vorgeschlagen«, wie Deutschlandfunk schreibt.

Was bringt die europäische Zukunft in Sachen KI?

Die EU-Kommission, das Europäische Parlament und seine Mitgliedsstaaten verhandelt momentan über die »Regulierung Künstlicher Intelligenz«, schreibt Deutschlandfunk.

Mit dem Positionspapier wollen Frankreich, Deutschland und Italien am geplanten KI-Gesetz der EU teilhaben, heißt es weiter in der FAZ. Dieses Gesetz soll erstmals klar umrissene Regeln für den Einsatz Künstlicher Intelligenz definieren.

Jüngst betonte Robert Habeck zum Thema KI, Deutschland müsse sich »nicht verstecken«, denn »Wir haben Unternehmen, die in vielen Bereichen besser sind als die US-Techgiganten«, zitiert das Handelsblatt den Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.

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Wie steht ihr zur staatlichen Regulierung intelligenter Sprachmodelle? Müssen passende Reglements möglichst schnell her, um potenzielle Gefahren durch KI präventiv einzugrenzen, oder müssen Deutschland und seine europäischen Freunde eher darauf achten, im Angesicht der internationalen Konkurrenz wettbewerbsfähig zu bleiben? Schreibt uns dazu eure Meinung gerne in die Kommentare.

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