PC zu langsam? So leert ihr euren Arbeitsspeicher in Windows

In diesem Guide zeigen wir euch, wie ihr eure Arbeitsspeicherbelegung optimieren könnt und was ihr tun könnt, um den RAM zu leeren.

Habt ihr manchmal das Gefühl, dass euer Computer langsamer wird oder Programme nicht mehr so flüssig laufen wie gewohnt? Oftmals liegt das daran, dass der Arbeitsspeicher, auch bekannt als RAM, ausgelastet ist. Dieser ist ein wichtiger Bestandteil eures Computers, der temporäre Daten speichert, auf die euer Betriebssystem und laufende Programme zugreifen können, um schnellere Leistung zu erzielen.

Daher ist es wichtig darauf zu achten, welche Programme euren wertvollen RAM belegen und diesen von unnötigen Prozessen zu befreien. Wie das geht, zeigen wir euch in diesem Guide.

PC neu starten

Da es sich bei RAM nur um kurzfristigen Speicher handelt, ist die einfachste Methode, diesen zu leeren und den PC neu zu starten. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn euer PC schon sehr lange nicht mehr komplett heruntergefahren wurde und ihr merkt, dass die Bedienung spürbar langsam geworden ist. 

Beendet Prozesse über den Task-Manager

Ihr könnt die Prozesse im Task-Manager nach Speicherauslastung sortieren. Ihr könnt die Prozesse im Task-Manager nach Speicherauslastung sortieren.

Um eure Arbeitsspeicherauslastung einzusehen und zu optimieren, ist kein Drittanbieter-Tool notwendig, da ihr einfach den Windows Task-Manager verwenden könnt. Befolgt dafür einfach folgende Schritte:

  1. Öffnet den Task Manager mit der Tastenkombination [STRG]+[Shift]+[Esc] oder macht einen Rechtsklick auf das Windows-Symbol und wählt Task-Manager aus. 
  2. In der Kategorie Prozesse klickt ihr auf Arbeitsspeicher, um die Prozesse nach Speicherauslastung zu sortieren. 
  3. Beendet die Prozesse, die ihr gerade nicht benötigt und viel Speicher verbrauchen.

Achtung: Beendet nur die Prozesse, von denen ihr wisst, wofür sie da sind und ihr sicher seid, dass ihr sie nicht benötigt. Das Beenden von wichtigen Systemprozessen kann zu Fehlern, Abstürzen und Datenverlust führen. 

Wenn ihr eine ausführliche Darstellung eurer RAM-Auslastung benötigt, könnt ihr den Ressourcenmonitor verwenden, der über den Task-Manager aufrufbar ist.

Der Ressourcenmonitor zeigt euch ausführlich, wie euer RAM aktuell belegt ist. Der Ressourcenmonitor zeigt euch ausführlich, wie euer RAM aktuell belegt ist.

  1. Im Task Manager wechselt ihr auf die Kategorie Leistung
  2. Klickt oben rechts auf das Dreipunkte-Menü und wählt Ressourcenmonitor aus
  3. Klickt auf den Tab Arbeitsspeicher

Hier könnt ihr nun die Prozesse nach Speicherauslastung sortieren, indem ihr auf Zugesichert (KB) klickt. Zusätzlich findet ihr hier eine grafische Live-Anzeige der aktuellen RAM-Auslastung. 

Deinstalliert Programme, die im Hintergrund laufen

Deinstalliert Programme, die ihr nicht mehr benötigt, da sie möglicherweise im Hintergrund Ressourcen verbrauchen. Deinstalliert Programme, die ihr nicht mehr benötigt, da sie möglicherweise im Hintergrund Ressourcen verbrauchen.

Wenn ihr über den Task-Manager RAM-fressende Prozesse entdeckt habt, die ihr nicht benötigt, dann deinstalliert die dazugehörigen Programme, damit sie euren Arbeitsspeicher auch in Zukunft nicht weiter belasten. 

  1. Öffnet eure Systemeinstellungen mit der Tastenkombination [Windows-Taste]+[I]
  2. Navigiert zu Apps -> Installierte Apps
  3. Hier könnt ihr die Programme deinstallieren, die ihr nicht benötigt

Deaktiviert den Autostart von Apps

Deaktiviert den Autostart von Apps, die ihr nicht gleich zu Beginn benötigt. Deaktiviert den Autostart von Apps, die ihr nicht gleich zu Beginn benötigt.

Viele Programme starten beim Hochfahren von Windows automatisch. Wenn ihr sie nicht unbedingt sofort benötigt, macht es Sinn eure Autostart-Liste durchzugehen und die Apps zu deaktivieren, die ihr nicht gleich beim Start verwenden müsst, damit sie nicht unnötig RAM verbrauchen. 

  1. Öffnet den Task-Manager
  2. Klickt links auf die Kategorie Autostart von Apps
  3. Hier könnt ihr sehen, welche Apps automatisch starten, welche nicht. Außerdem könnt ihr bei Bedarf den Autostart deaktivieren

Wechselt zu weniger RAM-intensiven Programmen

Einige Applikationen verbrauchen deutlich mehr Arbeitsspeicher als deren Alternativen. Ein sehr bekanntes Beispiel ist der Google Chrome-Browser. Wenn ihr öfters Probleme mit der RAM-Auslastung eures Systems habt, dann macht es Sinn, auf einen anderen Browser zu wechseln, wie beispielsweise Mozilla Firefox oder Microsoft Edge. 

Ansonsten gibt es noch einen in Chrome eingebauten Arbeitsspeicher-Sparmodus, bei dem nur aktive Tabs RAM verbrauchen. Wie man diesen aktiviert, lest ihr hier:

Eine anderer denkbarer Anwendungsfall wäre der Wechsel von Adobe Photoshop zu einem einfachen Bildeditor wie Gimp. Photoshop bietet natürlich deutlich mehr und vor allem leistungsstarke Werkzeuge, jedoch könnt ihr bei einfachen Aufgaben zum ressourcensparenden Gimp greifen. 

Scannt euren Computer auf RAM-fressende Malware

Ein vollständiger Scan dauert länger, ist aber genauer. Ein vollständiger Scan dauert länger, ist aber genauer.

Wenn ihr erst in letzter Zeit eine Verlangsamung eures PCs bemerkt habt oder die RAM-Auslastung erst seit neuestem sehr hoch ist, dann könnte das auf Malware hindeuten, die im Hintergrund Ressourcen für sich beansprucht. 

Für den Scan könnt ihr einfach den Windows Defender verwenden, der schon vorinstalliert ist. 

  1. Öffnet Windows-Sicherheit, indem ihr rechts unten in der Taskleiste auf den Pfeil klickt, der die ausgeblendeten Symbole anzeigt. Dort solltet ihr das Symbol für Windows-Sicherheit finden. Macht einen Doppelklick darauf, um es zu öffnen. Alternativ könnt ihr dieses über die Systemeinstellungen öffnen. Navigiert zu Datenschutz und Sicherheit -> Windows-Sicherheit. Hier klickt ihr auf Viren- und Bedrohungsschutz
  2. Hier klickt ihr erst einmal auf Scanoptionen und wählt die Option Vollständige Überprüfung aus. Diese dauert (deutlich) länger, ist aber um einiges genauer. 
  3. Klickt auf Jetzt überprüfen

Natürlich könnt ihr den Scan auch mit einem Sicherheits-Programm eurer Wahl ausführen. 

Memory-Leaks

Ab und zu kann es vorkommen, dass ein Programm oder ein Spiel mit fortlaufender Zeit immer mehr Arbeitsspeicher verbraucht, weil es in den RAM ausgelagerte Daten nicht mehr freigibt, obwohl diese gar nicht mehr benötigt werden. Dann spricht man von einem Memory-Leak. In den meisten Fällen wird ein solches Problem schnell über Updates vom Entwickler behoben.

Es hilft also, eure Programme und Spiele stets auf dem aktuellen Stand zu halten, um die Wahrscheinlichkeit von Memory-Leaks zu verringern. Solltet ihr ein Programm oder ein Spiel identifiziert haben, das ein solches Problem hat (und kein Update zur Verfügung steht), dann hilft in der Regel ein Neustart des Spiels / Programms, um den belegten Speicher wieder freizumachen. 

Wenn ihr nicht mit einem langsamen, sondern instabilen PC zu kämpfen habt, könnte es auf defekte RAM-Module hinweisen. Hier zeigen wir euch, wie ihr euren RAM testen könnt:

RAM-Cleaner Apps: Ja oder Nein?

RAM-Cleaner werben damit, euren PC zu beschleunigen, indem sie euren Arbeitsspeicher von unnötigen Prozessen befreien. Generell würden wir von der Nutzung solcher Apps abraten, aus drei verschiedenen Gründen:

  • Windows ist von Hause aus effizient: Moderne Betriebssysteme verwalten den Arbeitsspeicher automatisch und benutzen in der Regel nur so viel RAM wie nötig. Daten, die nicht mehr benötigt werden, werden von Windows selbstständig aus dem Arbeitsspeicher entfernt, was die Benutzung eines RAM-Cleaners unnötig macht. 
  • RAM-Cleaner können auch wichtige Prozesse beenden: Viele Hintergrundprozesse sind für die korrekte Funktion von einigen Programmen und Windows wichtig, weshalb das Beenden dieser, durch RAM-Cleaner-Apps, zu Problemen führen kann. 
  • Mal- und Spyware werden oft als RAM-Cleaner getarnt: Da das Leeren von Arbeitsspeicher immer mit dem Steigern der PC-Leistung in Verbindung gebracht wird, ist es ein beliebtes Tarnwerkzeug für Mal- und Spyware. 

Wir hoffen, dieser Guide war hilfreich für euch! Habt ihr Wünsche oder Anregungen zu weiteren Ratgebern? Waren wir euch an einer Stelle nicht ausführlich genug oder haben etwas Wichtiges vergessen? Schreibt es uns in die Kommentare!

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