RAM-Test für Windows: Diese Tools prüfen euren Arbeitsspeicher

Wenn euer PC Probleme mit Bluescreens und Abstürzen hat, könnte dies ein Hinweis auf defekte RAM-Module sein. Um komplett sicher zu gehen, macht es Sinn, diese auf Fehler zu überprüfen, bevor ihr sie direkt durch neue ersetzt. Wir zeigen euch drei verschiedene Wege. 

Windows-Speicherdiagnose-Tool 

Die erste Methode erfordert keine Drittanbieter-Software, da Windows ein eigenes Speicherdiagnose-Tool eingebaut hat. 

1. Gebt »Windows-Speicherdiagnose« in die Suchzeile von eurer Taskbar ein und startet es.
2. Klickt auf »Jetzt neu starten und nach Problemen suchen (empfohlen)«.
3. Euer PC startet neu und wird euren Arbeitsspeicher auf Fehler überprüfen. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen, je nachdem wie viele RAM-Module ihr installiert habt und wie viel Kapazität sie haben.
4. Nach dem Test startet euer PC noch einmal neu und Windows benachrichtigt euch anschließend, ob Fehler gefunden wurden oder nicht. 

HCI MemTest 

Der MemTest von HCI hat den Vorteil, dass ihr das Tool nur herunterladen und starten müsst. Sehr viel einfacher geht es nicht. Der Nachteil hierbei ist, dass das Tool nur ungenutzten RAM testen kann, da es unter Windows gestartet wird. Der Arbeitsspeicher, der gerade vom Betriebssystem selbst genutzt wird, kann nicht geprüft werden. Windows bewegt Daten dynamisch in und aus dem Arbeitsspeicher, weshalb irgendwann trotzdem alle Bereiche des RAMs getestet werden. Der Test ist daher akkurater, je länger man ihn laufen lässt.  

1. Ladet euch MemTest von der offiziellen Webseite herunter.
2. Entpackt die Zip-Datei in einen Pfad eurer Wahl. Installieren ist nicht notwendig.
3. Beendet alle Programme, die im Hintergrund laufen und startet »memtest.exe«.
4. Klickt auf »Start Testing«.
5. Der Test kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen, weshalb es empfehlenswert ist, ihn über Nacht laufen zu lassen. Sollten früh Fehler gefunden werden, könnt ihr ihn auch frühzeitig abbrechen. 

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Passmark Memtest86 - Auch ohne Windows nutzbar

Memtest86 von Passmark ist ein zuverlässiges Tool, um euren RAM zu testen, auch ohne Betriebssystem. Das Tool selbst wird von einem bootbaren USB-Stick gestartet, weshalb es nicht darauf angewiesen ist, welches Betriebssystem sich auf eurem PC befindet. 

1. Ladet euch das Tool von der offiziellen Webseite herunter
2. Entpackt den Ordner in einen Pfad eurer Wahl. Eine Installation ist nicht notwendig.
3. Steckt einen USB-Stick ein und startet »imageUSB.exe«.
4. Zuerst wählt ihr das USB-Laufwerk aus, worauf Memtest86 installiert werden soll.
5. Geht sicher, dass beim zweiten Schritt »Write image to USB drive« ausgewählt ist.
6. Im dritten Schritt sollte Memtest automatisch die nötige IMG-Datei gefunden und zugewiesen haben. Sollte dies nicht der Fall sein, könnt ihr sie mit »Browse« selber hinzufügen. Sie befindet sich im selben Ordner.
7. Kontrolliert nochmal, ob alle Einstellungen korrekt sind und klickt anschließend auf »Write«. Achtung: Der Prozess löscht den gesamten Inhalt von eurem USB-Stick, also sichert vorher wichtige Dateien. 
8. Startet euren PC neu und bootet das Programm vom USB-Stick. Hierfür müsst ihr beim Starten eine bestimmte Taste drücken. In den meisten Fällen ist es entweder F2, Entf, F8, F10 oder F12. Alternativ könnt ihr auch über das UEFI / BIOS vom USB-Stick starten. Dafür muss man beim Start in der Regel F2 drücken. 
9. Klickt auf »Config«.
10. Anschließend klickt ihr auf »(S)tart Test«.
11. Die Länge des Tests ist abhängig von der Größe und Menge eurer RAM-Sticks. Der Vorgang kann mehrere Stunden dauern, also führt ihn am besten dann aus, wenn ihr den PC nicht verwenden müsst (wie zum Beispiel über Nacht). Solltet ihr direkt in den ersten Minuten Fehler entdecken, könnt ihr den Test auch abbrechen, da schon eine kleine Anzahl an Fehlern fatal für die Funktionsweise von RAM sein kann.
12. Nach Fertigstellung werden euch die Ergebnisse auf dem Bildschirm präsentiert und ihr könnt die Resultate in einer HTML-Datei auf den USB-Stick abspeichern lassen. 

Was machen, wenn der RAM Fehler aufweist? 

Wenn die Tests keine Fehler aufweisen, ist euer RAM in Ordnung. Habt ihr weiter mit Bluescreens und Abstürzen zu kämpfen, dann müsst ihr euer Troubleshooting fortsetzen und die anderen Komponenten testen. 

Sollten die Tests Fehler in eurem RAM finden, dann wart ihr zumindest erfolgreich in eurer Fehlersuche. Die einfachste Lösung wäre das Ersetzen der RAM-Sticks. Solltet ihr mehrere in eurem System verbaut haben, empfiehlt es sich, alle auszutauschen, da das Mischen von RAM-Sticks verschiedener Hersteller zu Problemen führen kann. 

Es kann jedoch auch vorkommen, dass euer Arbeitsspeicher Probleme macht, weil die Taktrate schneller eingestellt ist, als der RAM-Stick unterstützen kann. Auch dies kann zu Bluescreens und Abstürzen führen. Die maximal unterstützte Taktrate ist oft auf dem RAM-Modul selbst aufgedruckt. Sollte dies nicht der Fall sein, findet ihr diese auch auf der Verpackung. Zusätzlich müsst ihr recherchieren, welche RAM-Geschwindigkeiten von eurem Mainboard und der CPU unterstützt werden. Gebt dafür den Namen eures Mainboards und der CPU in eine Suchmaschine ein und fügt »RAM Speed« hinzu. 

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Um die Taktrate eurer RAM-Sticks einzustellen, müsst ihr euren PC neu starten und das BIOS / UEFI aufrufen. Anschließend müsst ihr dort das XMP- oder DOCP-Profil aktivieren. Wie das genau geht variiert von Mainboard zu Mainboard. Am besten sucht ihr mit einer Suchmaschine den Namen eures Mainboards und fügt XMP hinzu. In den meisten Fällen wird mit dem Aktivieren des Profils die maximal unterstützte Taktrate eingestellt. Alternativ könnt ihr auch manuell langsamere Taktraten einstellen und so testen, ob euer PC damit stabiler läuft. 

Wir hoffen, dieser Guide war hilfreich für euch! Habt ihr Wünsche oder Anregungen zu weiteren Ratgebern? Waren wir euch an einer Stelle nicht ausführlich genug oder haben etwas Wichtiges vergessen? Schreibt es uns in die Kommentare!