Massive Internet-Störungen - Ausfall von Amazon-Diensten durch Tippfehler

Viele Unternehmen und beliebte Webseiten nutzen den S3-Clouddienst von Amazon, der vor einigen Tagen einen stundenlangen Ausfall erlebte. Die Ursache war ein Tippfehler.

Ein Ausfall bei Amazon sorgte für große Probleme im Internet. (Foto: escapechen/pixelio.de) 16:9 Ein Ausfall bei Amazon sorgte für große Probleme im Internet. (Foto: escapechen/pixelio.de) 16:9

Update: Der Ausfall der Amazon-Server, der zu Problem bei vielen Diensten und Webseiten geführt hatte, lag laut einer Stellungnahme von Amazon Web Services ein einem simplen Tippfehler. Ein Team hätte ein Problem untersucht, weil das ein Abrechnungssystem zu langsam lief. Ein Mitglied des Teams hätte dann einen Befehl eingegeben, der eine kleine Anzahl Server entfernen sollte, auf denen das Abrechnungssystem lief.

»Unglücklicherweise wurde eine der Eingaben für den Befehl falsch angegeben und eine größere Zahl Server entfernt als beabsichtigt.« Man habe aus diesem Fehler gelernt. Das entsprechende Tool könne viel zu viel Server-Kapazität zu schnell entfernen. Durch eine Modifikation geschehe das nun langsamer, außerdem seien Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden. Es soll nun nicht mehr möglich sein, so viel Server-Kapazität von einem Subsystem zu entfernen, dass die dafür minimal notwendige Kapazität unterschritten wird. Auch die Zeit, die Systeme nach einem Problem benötigen, um wieder korrekt zu funktionieren, soll verbessert werden.

Quelle: Computerworld

Viele wichtige Dienste betroffen

Wenn ein Webdienst oder eine Internetseite vom eigenen Rechner aus nicht aufrufbar ist, bieten Webseiten wie isitdownrightnow.com die Information, ob auch andere Nutzer betroffen sind und wie groß das Problem tatsächlich ist.

Dienstag Abend war allerdings auch isitdownrightnow.com zusammen mit vielen anderen Webseiten wie Expedia, GitHub, Imgur, Kickstarter, Razer oder auch die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) zusammen mit vielen anderen Diensten stundenlang nicht oder kaum erreichbar. Manche Dienste wie Slack hatten beispielsweise Probleme beim Hochladen von Dateien, funktionierten ansonsten aber.

Hohe Fehlerraten beim S3-Clouddienst von Amazon

Der Grund für die Ausfälle waren Probleme beim S3-Clouddienst von Amazon im Rechenzentrum US-EAST-1, in dem hohe Fehlerraten auftraten. Davon betroffen waren auch eigene Dienste von Amazon und beispielsweise Verbindungen von Amazon Fire-Geräten zu den entsprechenden Servern.

Auch Streaming-Angebote wie Prime Video oder Amazon Music ließen sich ab ungefähr 19 Uhr deutscher Zeit kaum noch verwenden. Amazon stellte auf dem Service Health Dashboard, das anfangs ebenfalls nicht mehr erreichbar war, zwar eine schnelle Reparatur in Aussicht, da man die grundlegende Ursache gefunden habe.

Ursache noch nicht bekanntgegeben

Es dauerte dann jedoch noch bis heute Morgen 5 Uhr deutscher Zeit, bis Amazon erklären konnte, dass nun alle Dienste und auch der S3-Clouddienst wieder normal funktionieren. Die genaue Ursache ist noch nicht bekannt.

Ob ein es sich um einen schwereren Hardwareausfall oder um einen Angriff auf die Infrastruktur von Amazon handelte, wie manche Webseiten spekulieren, ist unklar. Die Konzentration vieler Dienste und Webseiten auf nur wenige Anbieter wie Amazon, Microsoft und Google dürfte aber auch in Zukunft immer wieder für Ausfälle großer Bereiche des Internet sorgen.

Quelle: Amazon, The Next Web

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