Microsoft PC Manager erklärt - So funktioniert die CCleaner-Alternative für Windows

Wir sagen euch alles, was ihr über den PC Manager von Microsoft wissen müsst.

Noch gibt es den neuen PC Manager von Microsoft nicht auf Deutsch, das dürfte sich aber früher oder später ändern. Noch gibt es den neuen PC Manager von Microsoft nicht auf Deutsch, das dürfte sich aber früher oder später ändern.

Ordnung ist das halbe Leben, auch auf dem PC. Doch wie im echten Leben gilt hier ebenfalls, dass man es damit übertreiben kann. Tools, um den Rechner zu reinigen, werden deshalb nicht nur positiv betrachtet.

Ob das erklärt, warum Microsoft über 30 Jahre lang damit gewartet hat, ein eigenes Tool dieser Art für Windows zu veröffentlichen, ist unklar. Sicher ist dagegen, was der neue kostenlose PC Manager bisher kann und warum er teils in der Kritik steht, und genau darum geht es in diesem Artikel.

Wichtig, vorab zu wissen: Das offizielle Microsoft-Programm für Windows 10 und Windows 11, das zunächst für den chinesischen Markt veröffentlicht wurde, steht bislang sonst nur auf Englisch zur Verfügung.

Wer es in Deutschland nutzen will, muss daher entweder die Windows-Region umstellen, um es über den Microsoft Store herunterladen zu können - oder auf die öffentliche (und englische) Beta-Version zurückgreifen. Sie wird unter anderem bei Winfuture zum Download angeboten.

Was kann der PC Manager?

Home Im Home-Bereich könnt ihr unter anderem RAM freigeben und temporäre Dateien löschen.

Protection Unter »Protection« finden sich vor allem schon bekannte Windows-Funktionen wie der Defender und Updates.

Storage Hier ist primär die Funktion, nach besonders großen Dateien zu suchen potenziell praktisch.

Apps Im App-Fenster erreicht ihr aktuell laufende Anwendungen, Autostart-Einträge und alle installierten Apps.

Toolbox Unter »Toolbox« könnt ihr das passende Overlay ein- und ausschalten und Quick-Links festlegen sowie aufrufen.

Settings Ob der PC Manager automatisch starten und RAM sowie temporäre Dateien freigeben soll, legt ihr hier fest.

Das Tool macht größtenteils Dinge, die Windows auch so schon kann, aber gebündelt in einem Programm.

Dazu zählen etwa das Löschen von temporären Dateien und das Entfernen von Apps aus dem Autostart, aber auch klassische Windows-Funktionen wie das Installieren von Updates und das Scannen nach Viren. Manche Einträge öffnen dabei nur bereits bekannte Systemeinstellungen.

Es folgt ein Überblick mit allen Optionen des Programms auf Basis der aktuellen Version aus dem Microsoft Store, die sich mit der letzten Beta-Version decken. Bevorzugt ihr Bilder statt Worte, helfen euch die Screenshots zu allen Bereichen des Programms, die ihr zu Beginn dieses Abschnitts seht.

Alle Funktionen des PC Managers
»Home« (5 Funktionen)
  • PC Boost: Gibt soweit möglich Arbeitsspeicher frei und löscht aktuelle temporäre Dateien
  • Health Check: Sucht nach weiteren temporären Dateien und zeigt empfohlene Autostart-Elemente zum Deaktivieren an
  • Process: Zeigt bestimmte aktuell laufende Prozesse und bietet die Möglichkeit, sie zu beenden
  • Deep Cleanup: Besonders tiefe Suche nach potenziell löschbaren Dateien (inklusive Windows Update, Browser-Cache, Anwendungs-Cache, Papierkorb und - umstritten - Windows Prefetch)
  • Startup: Ausführlicher Blick auf alle Autostart-Elemente mit der Möglichkeit zur Deaktivierung
»Protection« (6 Funktionen)
  • Virus & Thread Protection: Startet die Suche nach Bedrohungen via Windows Defender
  • Windows Update: Verfügbare Windows-Updates anzeigen und installieren
  • Default Browser Settings: Öffnet die Systemeinstellungen für Standard-Apps
  • Taskbar Repair: Zurücksetzen der Taskleiste auf die Standardeinstellungen
  • Restore Default Apps: Standard-Tools für Office-Dateien, Internetseiten und PDF-Dateien auf Microsoft-Software festlegen (MS Office & MS Edge)
  • Pop-up-Management: Funktion zum Blockieren unerwünschter Pop-ups
»Storage« (3 Funktionen)
  • Deep Cleanup: Dieselbe Funktion wie im Bereich »Home«
  • Manage Large Files: Sucht in sechs Standard-Ordnern von Windows wie Dokumenten und Bildern nach großen Dateien
  • Storage Sense: Öffnet die Systemeinstellungen für die Speicheroptimierung von Windows
»Apps« (4 Funktionen)
  • Process Management: Schlägt unbenutzte Prozesse zum Beenden vor
  • Startup Apps: Dieselbe Funktion wie Startup im Bereich Home
  • Manage Apps: Öffnet die Übersicht aller installierten Programme in den Systemeinstellungen
  • Microsoft Store: Öffnet den Microsoft Store
»Toolbox« (4 Funktionen)
  • Show Toolbar on the desktop: Blendet eine Toolbar ein, über die der PC Boost und Programme schnell erreichbar sind
  • Windows Tools: Links zu verschiedenen Windows-Anwendungen wie dem Editor und dem Taschenrechner
  • Web Tools: Links zu Webseiten wie dem Bing Translator und dem Bing Währungsrechner
  • Custom Links: Manuell anpassbare Links (standardmäßig ist ein Link zu MSN vorhanden)
»Settings« (3 Funktionen)
  • Smart Boost: Der PC Boost wird automatisch durchgeführt, wenn viel RAM verwendet wird oder mehr als 1 GByte temporäre Dateien vorhanden sind
  • Shortcut Settings: Tastenkombination festlegen, um das automatische Blockieren von Pop-Ups ein- und auszuschalten
  • General Settings: Festlegen, ob der PC Manager automatisch mit Windows startet und die Sprache ändern

Warum der PC Manager teils kritisiert wird

Neben einer teils noch etwas holprigen Übersetzung steht auch manche Funktion des Tools in der Kritik.

So berichtet etwa Neowin, dass im Toolbox-Abschnitt teilweise Links mit Tracking-Parametern zu finden seien. Auf Basis der von uns genutzten Version können wir das allerdings nicht bestätigen.

Kritik übt außerdem Winfuture an der Möglichkeit, die sogenannten Prefetch-Dateien von Windows zu löschen, weil das auch zu Problemen führen könne und Microsoft in der Vergangenheit selbst davon abgeraten habe.

Vorhanden ist diese Option in der Tat, aber zumindest nicht standardmäßig ausgewählt. Über eventuell unerwünschte Folgen informieren sollte das Tool dennoch.

Im Microsoft Store kommt der PC Manager indes bisher ziemlich gut weg, auch wenn es aktuell nur 161 Bewertungen gibt: Im Schnitt landet er immerhin bei 4,3 von fünf möglichen Sternen.

Nils Raettig
Nils Raettig

Die Grundidee des PC Managers ist durchaus zu begrüßen: Eine zentrale Anlaufstelle, um den PC zu verwalten, bietet Windows in der Form noch nicht, auch wenn sich der Task Manager in der jüngeren Vergangenheit durch Updates mehr und mehr dazu gemausert hat.

Noch gibt es im PC Manager aber für meinen Geschmack zu wenige hilfreiche Erklärungen und zu viele Funktionen von fragwürdigem Nutzen. Dazu zählen auch die Einstellungen, die letztlich nur dazu dienen, Programme und Vorgaben von Microsoft (wieder) zum Standard zu machen.

Hinzu kommen viele Optionen, die letztlich nichts anderes tun, als ein bestimmtes Einstellungsfenster der regulären Windows-Systemsteuerung zu öffnen oder die sich an verschiedenen Stellen im Programm wiederholen. Das bringt wenig und bläht das Tool unnötig auf.

Potenzial ist dennoch vorhanden. Ich bleibe aber vorerst skeptisch, ob sich der PC Manager durch weitere Updates (und das Hinzufügen einer deutschen Oberfläche) wirklich noch zu einer Empfehlung ohne Einschränkungen für jeden Windows-PC entwickeln kann..

Jetzt ist eure Meinung gefragt: Habt ihr den neuen PC Manager von Microsoft bereits ausprobiert? Falls ja, welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Falls nein, findet ihr das Tool nach dem Lesen unserer Beschreibung interessant und möchtet es in Zukunft einmal selbst testen? Und wie steht ihr generell zu Tools, die den PC aufräumen sollen? Schreibt es gerne in die Kommentare und diskutiert mit!

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