Ich liebe meinen 21:9-Bildschirm, aber für dieses Prachtstück muss er weichen

Der MSI Optix MEG381CQR Plus bietet von all dem mehr, wovon mein ehemaliger Lieblingsmonitor eigentlich schon sehr viel hat. Doch wie gut ist er wirklich?

Der MSI Optix MEG381CQR Plus ist ein ziemlicher Brocken. Der MSI Optix MEG381CQR Plus ist ein ziemlicher Brocken.

Einmal 21:9, immer 21:9. All jene unter euch, die diese Erfahrung gemacht haben, mögen in den Kommentaren bitte die Hand erheben. Von meinem geschätzten Kollegen Dimitry Halley weiß ich das mit Bestimmtheit. Wie ein Ultrawidescreen sein Leben verändert hat, erklärt euch aber am besten selbst.

In meinem Fall ist das ebenfalls mit Sicherheit so: Seit ich mir vor einigen Jahren einen 21:9-Bildschirm für ein Monatsgehalt leistete, will ich nichts anderes mehr. Dass ich meinen 34 Zoll großen und 120 Hertz schnellen Gaming-Boliden nun dennoch in den Ruhestand schicken will, kann demzufolge nur einen einzigen Grund haben: Ein neues und besseres Modell.

Und genau das verspricht der MSI Optix MEG381CQR Plus zu sein. Doch wie gut ist der 38-Zöller wirklich? Ist er ein echtes Upgrade?

MSI Optix MEG381CQR Plus
MSI Optix MEG381CQR Plus
Der MSI Optix MEG381CQR Plus ist ein Bildschirm der Superlative. Farbdarstellung und Darstellungsqualität sind exzellent. Dank G-Sync Ultimate und 175 Hz Bildwiederholrate spielt es sich damit stets geschmeidig. Garniert wird das durch schicke und nützliche Extras wie einem kleinen Zweitbildschirm, Kamerahalterung und Mouse-Bungee. Statt DisplayHDR 600 hätte ich mir jedoch HDR 1000 oder 1400 gewünscht und der Preis von um die 2.000 Euro ist schon sehr sportlich.
  • Riesiges 38-Zoll-Display
  • Flotte 175 Hertz Billdwiederholrate
  • Exzellente Farbdarstellung
  • Schickes Zweitdisplay samt RGB-Beleuchtung
  • Kamerahalterung und Mousebungee
  • Stets butterweiche Darstellung dank Nvidia G-Sync Ultimate
  • HDR wäre ausbaufähig gewesen
  • Sehr hoher Preis
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Das ist der MSI Optix MEG381CQR Plus

  • Bilddiagonale: 38 Zoll (37,5 Zoll, 95,25 cm)
  • Auflösung: 3.840 x 1.600 (UWQHD+)
  • Aktualisierungsrate: 175 Hz
  • Reaktionszeit: 1 ms
  • Panel-Typ: IPS
  • Helligkeit: 400 Nits (600 Nits in der Spitze)
  • Seitenverhältnis: 21:9 (eigentlich 2,35:1)
  • Kontrastverhältnis: 1000:1
  • Krümmung: 2300R
  • HDR: Ja, HDR 600
  • DCI-P3 /sRGB: 96,2 Prozent / 128,7 Prozent
  • Anschlüsse: 1x DisplayPort 1.4, 2x HDMI 2.0
  • Bildsynchronisation: G-Sync Ultimate
  • USB-Hub (USB-B): 3x USB 3.2 Gen1 Typ A
  • Preis: rund 2.000 Euro

Die Besonderheiten des MEG381CQR Plus

Die Auflösung

Typische 21:9-Monitore bieten die sogenannte UWQHD-Auflösung mit 3.440 x 1.440 oder die UWFHD-Auflösung mit 2.560 x 1.080 Pixeln. Der MEG381CQR Plus hingegen löst mit 3.840 x 1.600 Bildpunkten auf. MSI nennt das UWQHD+, UWQXGA oder UW4K sind aber auch nicht falsch. Gerade Letzteres zeigt jedoch, wie verwirrend die Bezeichnung 4K eigentlich sein kann.

Wie dem auch sei, die hohe Auflösung mit 6.144.000 Pixeln und damit immerhin fast so viele wie traditionelles 4K (8.294.400 Bildpunkte) muss natürlich ordentlich befeuert werden, vor allem dann, wenn gleichzeitig die 175 Hertz Bildwiederholrate ausgeschöpft werden wollen. Eine echte High-End-Grafikkarte samt passendem Unterbau muss es da schon sein.

Das Zweitdisplay und die Beleuchtung

Das Zweitdisplay samt der RGB-Beleuchtung stammt von Steelseries. Das Zweitdisplay samt der RGB-Beleuchtung stammt von Steelseries.

Die Besonderheit des MEG381CQR Plus schlechthin ist allerdings das kleine Zweitdisplay am unteren, linken Rand des Bildschirms. Dabei handelt es sich MSI zufolge um ein Human Machine Interface, oder kurz: HMI. Ok, Letzteres suggeriert vielleicht etwas zu viel, aber an sich ist das schon eine ziemlich schicke Sache. Denn das Mini-Display zeigt mir Daten zum verwendeten Modus (beispielsweise für Shooter, Rollenspiele, und so weiter) sowie die aktuelle Auflösung und die Bildwiederholrate an. Mit einem Steuerrad kann ich außerdem Einstellungen vornehmen, die sonst nur über das reguläre Bildschirmmenü abrufbar sind.

Hier aber gleich eine Einschränkung, auf die ich peinlicherweise erst nach einigem Grübeln gekommen bin. Denn das hübsche Zweitdisplay samt der dazugehörigen RGB-Beleuchtung aus dem Hause Steelseries mit Namen Gamesense lässt sich nur dann ansteuern, wenn das USB-Hub angeschlossen ist. Irgendwie logisch, aber wer die Anleitung nicht liest, kann da durchaus straucheln.

Kamerahalterung und Mouse-Bungee

Im direkten Vergleich zu einem Zweitbildschirm fristen Kamerahalterung und Mouse-Bungee eher ein Schattendasein. Aber nur auf den ersten Blick. Denn für mich sind das die eigentlichen Stars der Show – zumindest wenn es um die Extrausstattung geht.

Mein persönliches Highlight: Die Kamerahalterung. Ein Foto zum Mouse-Bungee fehlt leider, das habe ich irgendwie verlegt. Mein persönliches Highlight: Die Kamerahalterung. Ein Foto zum Mouse-Bungee fehlt leider, das habe ich irgendwie verlegt.

Dank der praktischen Halterung, die sich ganz einfach am oberen Rand des Monitors und ohne ins Bild zu ragen anklipsen lässt, kann ich auf ein Stativ für meine zur Webcam umfunktionierte Systemkamera verzichten. Der Kugelkopf gibt mir zusätzlich maximale Freiheit bei der Ausrichtung der Kamera. Und das Mouse-Bungee, das ich wahlweise links oder rechts anbringen kann, hält das Kabel meiner Maus immer am richtigen Platz.

Integrierte Webcam

Ganz praktisch ist zudem die in den Bildschirm eingelassene Webcam (720p, 30 FPS). Allerdings ist ihre Positionierung in der unteren Leiste etwas unvorteilhaft, da ich dadurch immer von unten gefilmt werde. Als Notlösung, wenn beispielsweise meine Hauptkamera ausfällt wie im Reaction Live zur Vorstellung von Nvidias RTX-40-Reihe neulich, taugt sie aber allemal.

HDR 600

Obligatorisch bei einem Monitor der Spitzenklasse ist die Implementierung von HDR. Das gefällt mir richtig gut, auch wenn ich mir zum Preis von rund 2.000 Euro einen höheren Standard als DisplayHDR 600 gewünscht hätte. HDR 1000 oder 1400 wären mir deutlich lieber gewesen.

Wie gut ist der MEG381CQR Plus?

Das Offensichtliche zu erst: Die Verarbeitungsqualität ist insgesamt sehr hoch, auch wenn mein Testmodell schon beim Auspacken die ein oder andere Schramme aufweist. Besonders gut gefällt mir der massive Metallstandfuß. Der Bildschirm lässt sich darauf in der Höhe verstellen und etwas nach vorne und hinten neigen. Das geht zudem erstaunlich leicht und hält dennoch das Gewicht des Bildschirms. Kleiner Tipp am Rande: Strom- und andere Kabel sollten am besten schon vor dem Aufstellen angeschlossen werden, sonst wird es etwas knifflig, an die Buchsen zu gelangen.

Die wichtigste Frage bei einem Monitor ist jedoch, wie gut die Darstellungsqualität letztlich ist. Und hier gibt es nichts zu bemängeln. Ganz im Gegenteil: Das IPS-Display meines Testgerätes ist sehr gleichmäßig ausgeleuchtet. Das IPS-typische und gerade bei gekrümmten Bildschirmen oft auftretende Backlight-Bleeding ist lediglich am rechten Rand etwas zu sehen. In besonders dunklen Szenen, wenn nur ein Objekt erstrahlt, fallen die ebenfalls typischen, hellen Vorhöfe drum herum etwas auf. Vielleicht bin ich als Besitzer eines OLED-Fernsehers aber auch ein bisschen zu kritisch.

Die 175 Hertz Bildwiederholrate sind selbstredend eine feine Angelegenheit. Hier gilt einfach die Binsenweisheit mehr ist besser, auch wenn sich die Vorteile immer höherer Frequenzen irgendwann in Grenzen halten. Nicht zu vergessen, dass das nicht jeder gleich stark wahrnimmt. Ich bin da sehr empfindlich, aber ich weiß auch, wohin ich schauen muss.

Wer braucht eine RGB-Beleuchtung auf der Rückseite? Wer braucht eine RGB-Beleuchtung auf der Rückseite?

Dank G-Sync Ultimate ist außerdem stets für ein butterweiches Bild gesorgt. Das ist auch notwendig, denn selbst modernste High-End-Hardware ist oftmals nicht in der Lage, die 175 Hertz mit den passenden 175 Bildern pro Sekunde zu befeuern.

DisplayHDR 600 kommt beim Zocken ebenfalls zum Tragen. Hier gilt, was auch für 21:9-Bildschirme gilt: Einmal HDR, immer HDR. Allerdings hätte es mir schon gefallen, wenn MSI noch eine Schippe drauf gelegt und HDR 1000 oder gar HDR 1400 geboten hätte. Dennoch ist es nett anzusehen.

Doch der MEG381CQR Plus taugt nicht nur zum Spielen. Tatsächlich sehe ich das sogar anders herum: Er eignet sich ideal zum Arbeiten, sofern das 2300R gekrümmte Display nicht zum Problem beispielsweise für Architekten (Stichwort: gerade Linien) wird. Das liegt nicht zuletzt an der Bildschirmdiagonale von fast 38 Zoll (37,5 Zoll, um genau zu sein). So kann ich für die Arbeit als GameStar-Redakteur sechs relativ große und gut lesbare Fenster auf dem Monitor öffnen, um das tägliche Geschehen im Blick zu haben. Die hohe Bildwiederholrate sorgt zudem dafür, dass ich durch Texte scrollen und Fenster verschieben kann, ohne vom Ruckeln Schwindelgefühle zu bekommen.

Ghosting und andere Fehler in der Bildverarbeitung sind ebenfalls Fehlanzeige. Die Farbdarstellung ist zudem exzellent, gleiches gilt für die Farbraumabdeckung, die beim Nachmessen den Angaben des Herstellers entspricht. MSI bietet zur Optimierung zudem ein Farbprofil zum Download an, das wirklich alles aus dem Display herausholt. Überhaupt ist das Kalibrieren eines Bildschirms eine gute Idee, wie ihr im folgenden Artikel nachlesen könnt:

Das Bildschirmmenü (nicht zu verwechseln mit dem Menü des Mini-Displays) ist übersichtlich gestaltet. Deutsch ist als Menüsprache verfügbar. Mehr kann ich dazu eigentlich kaum sagen. Es verrichtet das, was es soll.

Für wen eignet sich der MEG381CQR Plus?

Um das klären, fange ich direkt beim Preis an. Denn der MEG381CQR Plus ist nicht nur vollgestopft mit allem möglichen technischen Schnickschnack, er kostet auch eine Stange Geld. Das günstigste Angebot (Stand: 5. Oktober 2022) liegt bei 1.900 Euro, in der Regel fallen aber 2.000 Euro und teils sogar deutlich mehr für das schicke Gerät an. Den potenziellen Kundenkreis schränkt das verständlicherweise erheblich ein.

Wer jedoch das Beste vom Besten will und für den Geld überhaupt keine Rolle spielt, wird mit dem MEG381CQR Plus ganz bestimmt richtig glücklich werden. Sehr gut eignet er sich dank der Kamerahalterung und der integrierten Webcam auch zum Streamen, aber wer das vorhat, wird sich auch anderweitig zu helfen wissen. Mehr zum Thema Monitore gibt es im GameStar-Podcast:

Link zum Podcast-Inhalt

Fazit der Redaktion

Alexander Köpf
@NebulaMutara

Um zu meiner Eingangsfrage zurückzukehren: Ja, der Optix MEG381CQR Plus ist ein echtes Upgrade zu meinem bisherigen 21:9-Bildschirm. MSI liefert hier einen durch und durch gelungenen Monitor der Extraklasse. Die hohe Bildwiederholrate von 175 Hertz schmeichelt meinen Augen ebenso wie DisplayHDR 600, auch wenn es hier durchaus mehr hätte sein dürfen. Dank G-Sync Ultimate werden Spiele außerdem auch dann butterweich dargestellt, wenn Grafikkarten und Co. keine 175 Bilder pro Sekunde erbringen.

Auf den Zweitbildschirm und die RGB-Beleuchtung könnte ich zwar verzichten, aber nett sind sie dennoch. Keinesfalls missen will ich die praktische Kamerahalterung und das Mouse-Bungee.

Der Preis von um die 2.000 Euro ist jedoch schon ziemlich sportlich. Für das Geld bekommt man mittlerweile wieder einen echten High-End-Rechner oder sogar einen 4K-OLED mit 120 Hertz aus dem Vorjahr. Wenn ich kein Hardware-Tester wäre, würde der MEG381CQR Plus wohl kaum auf meinem Schreibtisch stehen. Obwohl...ich bin schon auch ziemlich extrem, was Technik anbelangt.

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