Musik auf YouTube - Laut Musikindustrie schlimmer als illegales Filesharing

Eine Studie im Auftrag der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) hat ergeben, dass von YouTube kopierte Musik angeblich ein größeres Problem darstellt als illegales Filesharing.

YouTube ist laut der IFPI inzwischen ein größeres Problem für die Musikindustrie als illegales Filesharing. YouTube ist laut der IFPI inzwischen ein größeres Problem für die Musikindustrie als illegales Filesharing.

Google wird von Rechteinhabern immer wieder kritisiert, da der Internetkonzern angeblich nicht genügend Maßnahmen gegen Urheberrechtsverstöße und illegale Downloads unternimmt. Laut einer neuen Studie im Auftrag der IFPI soll nun das Kopieren beziehungsweise »Rippen« von Musik aus kostenlosen Quellen wie YouTube ein größeres Problem darstellen als illegales Filesharing. Tools oder Webseiten, die sich darauf spezialisiert haben, Musik aus Streams oder Videos in Formaten wie MP3 abzuspeichern, sind leicht zu finden.

Da YouTube einer der größten Anbieter von Musikvideos ist, hat die Musikindustrie das Videoportal nun als einen sehr großen Teil des Problems ausgemacht. Auf YouTube gibt es nicht nur von den Rechteinhabern selbst eingestellte und damit legale Musikvideos, sondern auch eine riesige Menge an Nutzervideos mit urheberrechtlich geschützter Musik. Zwar erhalten die Rechteinhaber in den meisten Fällen eine Beteiligung an den Werbeeinnahmen, doch das gilt natürlich nur, solange das Video bei YouTube abgespielt und nicht gerippt oder heruntergeladen wurde.

Laut der Studie haben 49 Prozent der Internet-Nutzer zwischen 16 und 24 Jahren in den letzten sechs Monaten Musik auf diese Weise kopiert. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 41 Prozent. In allen Altersgruppen haben immerhin noch 30 Prozent der Nutzer innerhalb des letzten Jahres einen Musik- oder Videostream kopiert, eine Steigerung um 10 Prozent. Daher sei das Kopieren von Musik auf diese Art inzwischen umfangreicher als Downloads über illegales Filesharing.

Die IFPI fordert daher auch die Gesetzgeber auf, rechtliche Rahmenbedingungen für eine Lizenzpflicht von Diensten wie YouTube zu schaffen. Allerdings gibt es in der Studie auch positive Angaben zu finden. 71 Prozent der befragten Nutzer verwenden beispielsweise legale Angebote und kostenpflichtige Dienste werden dabei immer beliebter. Erst im April 2016 hatte die IFPI darauf hingewiesen, dass der globale Umsatz der Musikbranche dank Streaming im letzten Jahr deutlich um über 3 Prozent auf 15 Milliarden US-Dollar angestiegen ist.

Quelle: Torrentfreak, Heise

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