Musikindustrie als Internet-Zensor - Irische Provider unter Druck

Mehrere Provider haben Briefe mit einer Aufforderung erhalten, innerhalb von sieben Tagen die gleiche Vereinbarung wie Eircom abzuschließen

Nachdem sich der größte irische Internet-Provider Eircom Ende Januar dazu verpflichtet hatte, eigenen Kunden den Internet-Zugang zu sperren, falls deren IP laut ungeprüften Angaben von Plattenfirmen drei Mal an "illegalem Filesharing" beteiligt war, geht die Musikindustrie in Irland nun noch aggressiver vor. Mehrere Provider haben Briefe mit einer Aufforderung erhalten, innerhalb von sieben Tagen die gleiche Vereinbarung wie Eircom abzuschließen, ansonsten werde die Irish Recorded Music Association (IRMA) vor Gericht klagen. Vertreter von Internet-Anbietern zeigten sich geschockt. Ronan Lupton von Alto, einer Vereinigung mehrerer Firmen, fordert die Regierung dazu auf, das Urheberrecht zu ändern, damit die Verantwortung für den Datenverkehr von Kunden nicht bei den Providern liegen kann. Alex French von Bitbuzz hält das Vorgehen der Musikindustrie ohnehin für ungeheuerlich. Kunden den Internet-Zugang zu sperren, ohne das ein kompetentes Gericht ein Fehlverhalten festgestellt hat, gehe zu weit. In den Briefen an Eircom ist auch die Rede davon, dass The Pirate Bay und ähnliche Webseiten zu blockieren seien. Man unterstütze zwar keine illegalen Aktivitäten, aber dies sei ein einzigartiger Vorgang. "Plant die Musikindustrie, zum De-Facto-Internet-Zensor zu werden?", fragt French. In diesem Zusammenhang schreibtTorrentfreak, dass es bisher keine Rechtssprechung in Irland gibt, nach der Torrent-Seiten illegal wären.

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