Nach 10 Jahren Windows bin ich zu Mac OS gewechselt - mein Fazit nach 30 Tagen

Ich bin von Windows zu Mac OS gewechselt und bin positiv überrascht worden. Ein Windows-Feature vermisse ich dennoch schmerzlich.

Ich bin nach 10 Jahren von Windows auf einen Mac umgestiegen. Das waren die ersten 30 Tage. Ich bin nach 10 Jahren von Windows auf einen Mac umgestiegen. Das waren die ersten 30 Tage.

Ich habe seit mehr als 10 Jahren kein Apple-Gerät mehr in der Hand gehabt. Mein letztes iPhone war das 4S und einige Zeit davor besaß ich ein MacBook Pro. Obwohl ich mit dem Apple-Laptop sehr zufrieden war, machte ich danach dennoch den Wechsel zu Windows und schaute nicht zurück. Der Grund dafür war offensichtlich: Spiele. 

Jetzt wurde mir für die Arbeit ein Notebook zur Verfügung gestellt. Weil ich schon Geräte mit Windows und Chrome OS bei mir zuhause habe, war die logischste Anschaffung ein Mac OS-Gerät, um meinen Horizont zu erweitern.

Inzwischen verwende ich seit 30 Tagen ein Macbook Air M2 an meinem Arbeitsplatz - und bin sehr positiv überrascht. 

Duy Linh Dinh
Duy Linh Dinh

Linh ist schon seit Windows 95 im Lager der Redmonder. Nicht immer war er zufrieden mit dem beliebten Betriebssystem. Als 2012 das kontroverse Windows 8 veröffentlicht wurde, machte er einen Wechsel zu einem MacBook Pro, das er für einige Jahre gerne benutzt hat. Spiele hat er dann hauptsächlich an der PSP gespielt. Seit diesem einen kurzen Abstecher ist er wieder zu Windows zurückgekehrt und jetzt, mehr als 10 Jahre später, hat er wieder einen Mac. Hier teilt er mit euch sein erstes Fazit nach 30 Tagen. 

Was mir an Mac OS gefallen hat

Die Benutzeroberfläche ist sehr einfach aufgebaut

Schon direkt nach der ersten Einrichtung fällt mir auf, dass sich die Benutzeroberfläche in all den Jahren kaum verändert hat - und das finde ich gut. Mac OS fand ich schon damals sehr aufgeräumt und übersichtlich und warum sollte man ein funktionierendes System ändern? Ich bin ziemlich schnell mit dem Betriebssystem zurechtgekommen. 

In all den Jahren hat sich Mac OS optisch kaum verändert - und das ist ganz gut so. In all den Jahren hat sich Mac OS optisch kaum verändert - und das ist ganz gut so.

Als eingefleischter Windows-Nutzer fand ich zuerst etwas seltsam, dass standardmäßig Desktop-Symbole nicht am Raster ausgerichtet werden. Nach einer kurzen Google-Suche habe ich erfahren, dass man das zum Glück einschalten kann (CMD+J → Sortiert nach: Am Raster ausrichten). 

Abgesehen davon gibt es nichts, was mich an der sehr ordentlichen Benutzeroberfläche gestört hat. Zugegeben finde ich die Oberfläche von Windows 11 inzwischen auch nicht schlecht. Hier gibt es für mich keine Verlierer.

Vollbild-Apps sind ein Gamechanger 

Das ist für mich DAS Mac OS-Feature schlechthin. Jede App oder jedes Fenster lässt sich mit einem Klick auf den grünen Button in der oberen linken Ecke maximieren und im Vollbild darstellen. 

Gerade für das Arbeiten am Mac ist das für mich eines der besten Produktivitäts-Features, die es in dieser Form nicht bei Windows gibt.  

Was bringt das? Ich kann mehrere Browser-Sitzungen und Apps gleichzeitig offen haben, ohne die Übersichtlichkeit auf den Bildschirmen zu verlieren. Beispielsweise habe ich immer eine Vollbild-Anzeige mit zwei Browserfenstern offen: links Google Docs und rechts meine Quellen. Auf weiteren Vollbild-Anzeigen finde ich Photoshop, Microsoft Teams und so weiter. Mit einer schnellen Wischgeste kann ich zwischen ihnen hin und her wechseln. 

Mac OS: Zwischen Vollbild-Apps wechseln (Vorschaubild: Nguyen Duc Quang über Adobe Stock) Video starten 0:14 Mac OS: Zwischen Vollbild-Apps wechseln (Vorschaubild: Nguyen Duc Quang über Adobe Stock)

Ich habe aktuell nur einen USB-Hub mit einem HDMI-Ausgang, weshalb ich für den Wechsel zum Mac nur noch einen Monitor zusätzlich zum Bildschirm des MacBooks verwende. Dank dieser Vollbild-Apps muss ich sagen, dass ich einen weiteren Monitor nicht einmal vermisse. Es ist, als hätte man mehrere virtuelle Bildschirme, zwischen denen man schnell wechseln kann. 

Gestensteuerung

Und wenn wir schon beim Thema sind. Die Steuerung per Wischgesten ist nach einer kurzen Lernzeit in Fleisch und Blut übergegangen. Mit vier Fingern wische ich zwischen den Vollbild-Apps hin und her, mit drei kann ich das Ziehen mit gedrückter Maustaste simulieren und mit zwei Fingern gehe ich vor und zurück im Browser. 

Bei der Bedienung dieser Gesten gibt es so gut wie keine Eingabeverzögerung, weshalb es sich besonders flüssig und direkt anfühlt. Wische ich schnell, ist die Animation schnell. Wische ich langsam, ist sie langsam. 

Ich kann verstehen, warum es Menschen gibt, die zur Magic Mouse von Apple greifen, obwohl diese offensichtlich total unergonomisch ist - die Gestensteuerung mit dem eingebauten Touchpad.

Eine kleine aber wichtige Kleinigkeit

So einfach kann das Installieren und Deinstallieren von Apps sein - bei Mac OS macht man es einfach. Hier muss zum Installieren das App-Symbol einfach in den Programme-Ordner gezogen werden. Zum Deinstallieren reicht es, sie in den Papierkorb zu ziehen.

Wenn ich bei Windows 11 eine App oder ein Spiel deinstallieren möchte, sind da deutlich mehr Hürden. 

Zum Installieren von Apps muss nur das Symbol in den Ordner gezogen werden. Zum Installieren von Apps muss nur das Symbol in den Ordner gezogen werden.

Beispiel: Ich klicke auf den Adobe Acrobat Reader im Windows 11 Startmenü und wähle auf der rechten Seite die Option »Deinstallieren« aus. Dann öffnet sich zuerst die Einstellungen-App mit der Liste der installierten Programme. Anschließend muss ich den Adobe Acrobat Reader suchen und hier nochmal auf Deinstallieren klicken. Dann öffnet sich noch ein gesondertes Uninstall-Programm. 

Natürlich ist das nur ein kleines Ärgernis, das einem erst so negativ auffällt, wenn man merkt, wie einfach es bei Mac OS funktioniert. 

Was mir weniger gut gefällt

Kein Snap-Feature

Keine Frage: Wenn Vollbild-Apps DAS Feature von Mac OS ist, dann ist das Snap-Feature DAS Windows-Feature für mich - und das fehlt hier. 

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In Windows kann ich jedes Fenster an die Seite heften, indem ich es einfach an den Bildschirmrand ziehe. Ziehe ich es an den oberen Rand, gibt es sogar verschiedene Layouts, aus denen ich wählen kann.

Bei Mac OS geht das nicht. Jedenfalls nicht so einfach. Ich kann bei jedem Fenster über das Topleistenmenü auswählen, dass es links oder rechts angeheftet werden soll. Dann öffnet sich eine neue Vollbild-Anzeige, bei der ich zwei Apps oder Fenster nebeneinander platzieren kann. 

Man kann Fenster in der linken und rechten Hälfte anheften, jedoch geht das nicht so schnell und intuitiv, wie bei Windows. Man kann Fenster in der linken und rechten Hälfte anheften, jedoch geht das nicht so schnell und intuitiv, wie bei Windows.

Das ist einfach etwas umständlicher und funktioniert bei Windows deutlich intuitiver (dass ich diesen Satz mal schreiben würde). 

Sonst nichts? 

Ich wage es fast nicht auszusprechen, aber ansonsten gab es nichts, was mir bisher negativ an Mac OS aufgefallen ist. Zugegeben, ich verwende das neue MacBook erst seit 30 Tagen. Es ist sehr gut möglich, dass mir in Zukunft mehr Dinge negativ ausfallen werden. Aktuell fehlt mir nur das Snap-Feature von Windows.

Mein 30-Tage-Fazit

Werde ich langfristig zu Windows zurückkehren? Nein, tatsächlich nicht. Für meinen Arbeitsplatz eignet sich Mac OS sehr gut und die Vollbild-App-Funktion gefällt mir noch besser! Außerdem möchte ich weiterhin sehen, ob mir das Apple-Betriebssystem weiterhin gefallen wird oder ob ich einige Stolpersteine auf dem Weg entdecken werde. 

Bisher bin ich auf jeden Fall sehr zufrieden mit meinem Wechsel.

Was Spiele angeht: Da greife ich am liebsten zu einem Windows-Gerät oder zu einer Konsole. Gaming auf dem Mac ist für mich aktuell kein Thema - vor allem nicht auf einem Macbook Air, das keine aktive Kühlung besitzt.

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