Bruchlandung auf dem Mars - Die NASA hat einen Weg gefunden in Zukunft deutlich schneller zu landen

Die NASA hat ein Landungssystem namens SHIELD getestet, das uns in naher Zukunft helfen könnte, die Erkundung des Mars auszuweiten - und günstiger zu machen.

Es muss schon seltsam für einige NASA-Forscher sein, von diesem Projekt zu hören. Da arbeitet man jahrelang an dem optimalen Landungssystem für eine Marslandung und versucht, all sein mühselig gesammeltes Wissen zu nutzen, um die perfekte Lösung zu finden. Und am Ende ist die Antwort so simpel: eine Bruchlandung.

Forschende des Caltech (California Institute of Technology) haben im Oktober einen vielversprechenden Prototypen für die NASA getestet, der schon in sehr naher Zukunft den Landeprozess für Mars-Missionen deutlich vereinfachen soll.

Um unseren Heimatplaneten besser zu entdecken, nutzt Sören gerne Google Earth. Vor allem wegen dieser einen Funktion: 

SHIELD - Von 23.000 Kilometer pro Stunde auf Null 

Das SHIELD (Simplified High Impact Energy Landing Device) soll Gerätschaften auf die Marsoberfläche bringen, ohne vorher zu bremsen oder irgendwie abgefangen werden zu müssen. Es ist eine Art Metallkegel, der aus mehreren Ringen besteht und optisch an einen Kronleuchter erinnert.

(Bild: NASA) (Bild: NASA)

Für den Test haben die Forschenden ein Handy, ein Funkgerät und einen Beschleunigungsmesser im SHIELD platziert. Anschließend haben sie es auf die Spitze eines 27 Meter hohen Turms gebracht und fallen lassen.

So wurde eine Fallgeschwindigkeit erreicht, die der Aufprallgeschwindigkeit bei einer Marslandung entspricht. Ein Mars-Lander ist im Normalfall zwar 23.300 Kilometer pro Stunde schnell, er wird von der Marsatmosphäre allerdings auf 177 Kilometer pro Stunde abgebremst.

Um die Bedingungen noch anspruchsvoller zu machen als auf dem Mars, haben die Forschenden eine Stahlplatte auf dem Boden platziert, wo SHIELD eingetroffen ist. Die Platte war härter als der Boden auf dem Mars und diente dazu, sicherzugehen, dass der Entwurf einiges aushält.

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Der Aufprall hatte eine Kraft von einer Million Newton, was in etwa einer Kraft von 112 Tonnen entspricht. Trotzdem war der Test ein voller Erfolg, denn die Geräte im Inneren haben den Sturz schadlos überstanden. Die NASA spricht humorvoll von einem »durchschlagenden Erfolg«. Nur eine Kleinigkeit ging schief, wie der Projektmanager Lou Giersch verriet:

»Die einzige Hardware, die beschädigt wurde, sind ein paar Plastikkomponenten, um die wir uns keine Sorgen gemacht haben. Insgesamt war der Test ein Erfolg.« 

Wofür das alles? Mit diesem System kann viel Zeit und Geld gespart werden, da es andere Landungssysteme überflüssig machen würde und in der Konstruktion um ein Vielfaches günstiger ist als bisherige Alternativen. Für das Landen von Menschen ist das SHIELD (vorerst) nicht geeignet. 

Außerdem könnten laut Giersch auch schwerer zu erreichende Areale des Mars besser entdeckt werden: 

»Wir denken, dass wir in tückischere Gebiete gehen könnten, wo wir es nicht riskieren wollen, einen milliardenschweren Rover mit unseren derzeitigen Landungssystemen zu platzieren. Vielleicht könnten wir sogar mehrere von ihnen an verschiedenen, schwer zugänglichen Orten landen, um ein Netzwerk aufzubauen.« 

Laut der NASA wird der nächste Schritt sein, den Rest des Landers zu entwerfen, denn nur mit einem Landungssystem kommt man nicht weit. Sie zeigen sich allerdings zuversichtlich, dass man noch dieses Jahr mehr vom SHIELD sehen wird.

Was die NASA in diesem Jahr noch so vorhat findet ihr hier: 

NASA gibt spannenden Ausblick auf das Jahr 2023 

Was haltet ihr von dieser sehr einfachen Lösung zu so einem komplexen Problem? Welche Probleme der Raumfahrt könnte man noch mit Eisernen Ringen lösen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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