Netflix: Warum der Komplett-Release von Serien zum Problem werden könnte

Der Komplett-Release von Serien ist quasi ein Markenzeichen von Netflix. Experten Kritisieren genau dieses aber stark, während der Streaming-Anbieter kämpft.

Über Netflix Zukunft wird momentan viel von Investoren und Fans diskutiert. Über Netflix' Zukunft wird momentan viel von Investoren und Fans diskutiert.

Durch Netflix ist das sogenannte Binge-Watching, also alle Folgen einer Staffel oder Serie am Stück anzuschauen, groß geworden. Das liegt vor allem daran, dass der Streaming-Anbieter seit jeher ganze Staffeln oder sogar neu lizenzierte Serien auf einen Schlag veröffentlicht. Experten sehen in dem bis heute ungewöhnlichen Release-Modell allerdings ein Problem für das Unternehmen. 

Ob Netflix das Release-Modell ändern sollte und zum Beispiel zu einem wöchentlichen Release für Serien wechseln, wird momentan heiß von Experten auf der News-Seite CNBC diskutiert. Hintergrund der Diskussion ist, dass Netflix seit Anfang des Jahres stark Federn lässt und wohl eine neue Strategie braucht, um Investoren und Zuschauer glücklich zu machen. 

Seit Anfang des Jahres ist die Netflix-Aktie um etwas mehr als 70 Prozent von knapp 600 US-Dollar pro Stück auf momentan rund 173 US-Dollar gefallen. Auch die Abonnentenzahlen sind im ersten Quartal erstmals um 200.000 gesunken. Zusätzlich prognostiziert Netflix, dass sie im zweiten Quartal rund 2 Millionen Nutzer weltweit verlieren werden. 

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Das sind die Probleme des Binge-Release 

Auch unter Streaming-Anbietern ist der Binge- oder Komplett-Release von Serien eher ungewöhnlich. Konkurrenten wie Disney+ veröffentlichen Serien auch im Internet im wöchentlichen Rhythmus, also eine Folge pro Woche. Der Vorteil dieser Strategie ist laut Experten, dass Zuschauer so länger bei der Stange gehalten und somit die Chance größer ist, auch auf andere Inhalte aufmerksam zu werden. 

Hier liegt auch der zweite große Kritikpunkt der Experten: Mit den Binge-Releases braucht Netflix viel mehr gute Serien, da diese nur kurzfristig unterhalten. Michael Prachter, ein Analyst des Investment-Unternehmens Wedbush sagt dazu: 

Bei Netflix ist es supereinfach, für drei bis sechs Monate beizutreten und dann für drei bis sechs Monate zu gehen. Wenn ‚Stranger Things‘ vorbei ist und ‚Ozark‘ vorbei ist, was dann?

Damit sagt er implizit, dass Netflix seine Abonnenten nicht lange genug bei der Stange halten könne und dadurch Zuschauer verliere, die eventuell erst für die nächste große Serie wiederkommen. Um Abonnenten länger zu motivieren, wird auch der Spielekatalog des Anbieters langsam immer größer: 

Deutscher YouTuber stimmt zu 

Auch der Bekannte deutsche YouTuber David Hain hat sich kürzlich in einem Video zu der Thematik geäußert. In dem Video erklärt er viele Aspekte des Netflix-Crashes, geht aber auch auf die zeitverzögerten Releases ein. Seiner Meinung nach werden wir diese bei Netflix demnächst öfter sehen:

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Wie David erwähnt, gab es schon einen zeitverzögerten Release mit der neuesten Staffel von Stranger Things, welcher in zwei Blöcke aufgeteilt wurde. Laut CNBC ist das allerdings Pandemie-bedingt, da es zu Verzögerungen in der Produktion kam. 

Trotzdem ist natürlich nicht auszuschließen, dass Netflix Gefallen an einem gestaffelten Release findet und wir in Zukunft weitere geteilte Staffeln sehen werden. 

Netflix äußert sich nicht zu der Thematik 

Netflix selbst hat sich bisher auch auf Nachfrage von CNBC nicht zu der Thematik geäußert. Ob es künftig eine Änderung am Release-Modell geben wird, ist deshalb noch unklar. Der Streaming-Dienst hat allerdings schon offen über Maßnahmen gesprochen, mit denen er dem Abwärtstrend entgegenwirken will. So soll es bald ein günstigeres Abo geben, welches werbefinanziert ist.

Mögt ihr das Binge-Release-Modell lieber oder würdet ihr einen gestaffelten Release von Serien entweder in Blöcken oder wöchentlichen Folgen bevorzugen? Eure Meinung ist gefragt! 

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