Nvidia Geforce RTX 4070 Super im Test mit Benchmarks: Wie gut ist die Neuauflage wirklich?

Gleiche GPU-Generation, neuer GPU-Name: Wir testen die Founders Edition der RTX 4070 Super.

In Zeiten stark gestaffelter Grafikkarten-Releases hat man sich fast schon daran gewöhnt, dass alle paar Monate eine neue GPU erscheint. Im Falle der Geforce RTX 4070 Super aus diesem Test mit einer UVP von 659 Euro sticht allerdings der namensgebende Super-Zusatz hervor. Was hat es damit auf sich?

Im Kern bietet die neue RTX-4000-Super-Serie leicht verbesserte Varianten bereits erschienener Grafikkarten, wie es bereits die RTX-2000-Super-Modelle von 2019 getan haben. Für Nvidia bedeutet das frische zu vermarktende Ware, für Spieler im besten Fall etwas mehr Leistung zum gleichen Preis.

Wenn ihr direkt zum Knackpunkt des Ganzen springen wollt, geht es hier zum Preis-/Leistungsverhältnis und zu unserem Fazit zu der neuen Nvidia-Grafikkarte. Auf das Kurzfazit unten folgen direkt die technischen Daten sowie unsere Spiele-Benchmarks und Messungen zur Effizienz und Lautstärke.

Geforce RTX 4070 Super

Mit der RTX 4070 Super schließt Nvidia die Lücke, die zwischen der RTX 4070 und der RTX 4070 Ti besteht. In unseren Benchmarks ist die neue Super-Grafikkarte dabei näher an der schnelleren RTX 4070 Ti dran (die durch die RTX 4070 Ti Super ersetzt wird) beziehungsweise ein gutes Stück vor der RTX 4070. Mit Blick auf die UVP übernimmt die erste der drei neuen Super-GPUs die bisherige Position der RTX 4070, letztere wird gleichzeitig offiziell um 50 Euro günstiger. Bleibt zu hoffen, dass sich das im Handel entsprechend schnell so widerspiegelt.

• schnell genug für hohe FPS in WQHD bei maximalen Details und teils auch in 4K bei hohen Details
• auch unter Last nicht störend laut
• gute Energieeffizienz
• ordentliche Temperaturen (ca. 67 Grad unter Last)

• Unterschied zu der RTX 4070 relativ gering
• VRAM kann bei besonders anspruchsvollen Titeln und hohen Auflösungen zu knapp bemessen sein

Ergänzung statt Ersatz: Die RTX 4070 Super unterscheidet sich dabei in einem Punkt von den anderen beiden Super-Grafikkarten RTX 4070 Ti Super und RTX 4080 Super, die ebenfalls im Januar erscheinen: Sie ist kein Ersatz für ihren Vorgänger ohne Super-Zusatz, sondern nimmt seine Preisposition ein.

Wie die Tabelle unten zeigt, unterscheidet sich die RTX 4070 Super bei den Shader-Einheiten, beim Cache und bei der Leistungsaufnahme von der RTX 4070. Was das für die Performance genau bedeutet und wie gut sich die RTX 4070 Super insgesamt schlägt, klärt unser Test.

Technische Daten im Vergleich

RTX 4070 Super: Spiele-Benchmarks ohne Upscaling

In unseren Spiele-Benchmarks zeigt sich das auf Basis der technischen Daten zu erwartende Bild. Die RTX 4070 Super hat einen komfortablen Vorsprung gegenüber der RTX 4070 und kommt relativ nahe an die RTX 4070 Ti heran.

Auch insofern ist es nachvollziehbar, dass Nvidia letztere bald durch ein etwas schnellere Modell ersetzt, das noch dazu über 4,0 GByte VRAM mehr verfügt. Bei der RTX 4070 Super bleibt es dagegen bei den 12,0 GByte, die bereits die RTX 4070 besitzt.

Kombiniert man die 4K-Auflösung mit sehr anspruchsvollen Titeln wie Hogwarts Legacy, kann das zu Problemen wie stärkeren Rucklern oder auch Abstürzen führen. Das gilt unserer Erfahrung nach allerdings (noch) für wenige Spiele und Titel - außerdem ist die RTX 4070 Super insgesamt eher eine WQHD-GPU.

Spiele-Benchmarks mit Upscaling

Alle getesteten Grafikkarten können nochmal klar mehr FPS liefern, wenn Upscaling-Verfahren wie DLSS und FSR zum Einsatz kommen.

Sie reduzieren die interne Render-Auflösung und skalieren das Bild anschließend möglichst hochwertig auf die gewünschte Zielauflösung hoch. Das spart Rechenleistung, bei bestenfalls gleichbleibender Bildqualität.

Ein zusätzlicher Sonderfall ist die Generierung komplett neuer Frames per KI, bei Nvidia als Frame Generation bekannt und bei AMD als Fluid Motion Frames. Wie das Beispiel von Hogwarts Legacy zeigt, steigen die FPS dadurch nochmals stark an.

Es gibt allerdings gleich mehrere Haken.

Nativ unterstützen nur recht wenige Titel die Techniken, Faktoren wie eine höhere Latenz und/oder stärkere Schwankungen bei der Ausgabe der Bilder können negativen Einfluss auf das Spielgefühl haben und meist gibt es erst ab KI-freien Bildraten ab 60 FPS wirklich klar positive Ergebnisse.

Wie effizient und laut ist die RTX 4070 Super?

Nvidias RTX-4000-Reihe kann im Hinblick auf die Effizienz durch die Bank überzeugen, was wenig überraschend auch für die neue RTX 4070 Super gilt.

AMDs RX-7000-Reihe kann hier nicht ganz mithalten. Gleichzeitig gilt erwartungsgemäß: Je älter die GPU, desto schlechter ihre Effizienz.

Mit Blick auf die Lautstärke reiht sich die von uns getestete Founders Edition der RTX 4070 Super in das Feld der vielen aktuellen Grafikkarten ein, die mit Messwerten im Bereich von 39 bis 40 dB(A) selbst unter Last nicht störend laut werden.

Stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis?

Das Preis-Leistungs-Verhältnis einer Grafikkarte ist immer entscheidend, bei der RTX 4070 Super dürfte diesem Aspekt aber nochmal mehr Beachtung geschenkt werden.

Der Grund: Auf dem Papier gibt es zwar mehr Leistung als im Falle der RTX 4070 zur gleichen UVP von 659 Euro für die Founders Edition. Im Handel ist die im April 2023 erschienene RTX 4070 mittlerweile aber seit längerer Zeit stabil ab etwa 580 Euro zu haben.

Für ihre UVP bietet die RTX 4070 Super also eine etwas höhere Leistung zu einem etwas höheren Preis. Wirklich wünschenswert wäre dagegen eine höhere Leistung zum gleichen Preis bei sinkenden Kosten für die RTX 4070.

Offiziell geschieht das genau so, die UVP der RTX 4070 sinkt um 50 Euro auf 609 Euro. Eine erste Listung für die RTX 4070 zum Preis von 550 Euro zeigt gleichzeitig an, dass sich das wohl auch im Handel entsprechend niederschlagen wird.

Glänzen kann die neue RTX 4070 Super in dieser Disziplin so oder so nicht wirklich, was für die meisten RTX-4000-Grafikkarten gilt. Außerdem an der Grafik oben klar zu erkennen: Je teurer eine GPU, desto schlechter für ihr Preis-Leistungsverhältnis tendenziell.

Fazit der Redaktion

Nils Raettig
@nraettig

Die RTX 4070 Super dürfte über kurz oder lang genau wie die anderen neuen Super-Grafikkarten dafür sorgen, dass Spieler etwas mehr Leistung zum gleichen Preis bekommen. Insofern ist der Super-Release auch aus meiner Sicht durchaus positiv zu bewerten.

Die schwierige Gesamtlage mit sehr vielen aktuellen Grafikkarten oberhalb der 500-Euro-Grenze bleibt davon aber erwartungsgemäß unberührt. Zudem sind solche Neuauflagen innerhalb einer bereits bestehenden Generation technisch in meinen Augen nie sonderlich spannend.

Wer eine ältere GPU besitzt, kann aber dennoch ein bemerkenswertes Upgrade bekommen, also generell mehr Leistung, eine hohe Raytracing-Performance, gute Werte bei Effizienz und Lautstärke sowie technische Besonderheiten wie die Frame Generation.

Ein bisschen weniger von all dem, aber dafür einen niedrigeren Preis und mehr VRAM mit 16 statt 12 GByte hat auch die gute AMD-Alternative in Form der Radeon RX 7800 XT zu bieten.

Daran zeigt sich, dass die aktuellen Generationen von AMD (RX 7000) und Nvidia (RTX 4000) mittlerweile immerhin jede Menge Optionen zu bieten haben. Ich persönlich muss aber gestehen, dass ich viel gespannter auf wirklich neue Modelle bin - auch wenn sie wohl erst 2025 erscheinen.

Wie denkt ihr über Nvidias Geforce RTX 4070 Super? Ist sie in euren Augen eine willkommene Ergänzung für die aktuelle RTX-4000-Reihe und könntet ihr euch gut vorstellen, die neue Grafikkarte zu kaufen? Falls nicht, was spricht aus eurer Sicht gegen einen Kauf? Und was haltet ihr insgesamt von den kommenden Super-Modellen? Schreibt es gerne in die Kommentare und diskutiert mit!