Fazit der Redaktion
Nils Raettig: Simulationen genießen bei mir eher keinen so guten Ruf, ich bin deshalb ehrlich gesagt kritisch an den PC Building Simulator herangegangen. Man merkt ihm aber an allen Ecken und Enden an, dass er von Menschen mit Ahnung und mit viel Liebe zum Detail gemacht wurde.
Die Gehäuse und die Komponenten entsprechen ihren realen Vorbildern ziemlich genau. Die Infotexte sind kompakt, aber meist dennoch gleichermaßen hilfreich wie zutreffend. Und beim Ein- und Ausbau muss in der Regel genau wie in der Realität auf die richtige Reihenfolge und den Anschluss aller nötigen Komponenten und Kabel geachtet werden.
Hinzu kommen Kleinigkeiten wie Programmfenster im virtuell gestarteten PC, die sich Maximieren und Minimieren lassen, ein BIOS mit Übertaktungsmöglichkeiten oder die Tatsache, dass uns im Karrieremodus Onkel Tim per Mail darauf hinweist, immer brav an die Wärmeleitpaste zu denken (nur zur Sicherheit: »TIM« ist die Abkürzung für »Thermal Interface Material«).
Fehler und Probleme gibt es natürlich trotzdem. So hält sich der Spaß beim immer wieder nötigen Linksklicken auf einzelne Schrauben und Kabel in Grenzen, teils würde ich mir mehr Tipps und Warnhinweise wünschen (Stichwort: »8,4 GHz bei 2,0 Volt mit normaler Kühlung«), das Entfernen von Staub aus einem PC ist alles andere als hübsch in Szene gesetzt und einige Vorgänge werden stark vereinfacht dargestellt.
Insbesondere Letzteres ist bei einem PC-Spiel aber kaum zu verhindern. Gleiches gilt für den Umstand, dass es natürlich etwas völlig anderes ist, eine CPU, einen RAM-Riegel oder eine Grafikkarte selbst in den passenden Slot einzusetzen oder die linke Maustaste zu betätigen.
Wer noch nie einen PC zusammengebaut hat, der wird also sehr wahrscheinlich auch nach dem Spielen vom PC Building Simulator noch etwas unsicher an die Sache herangehen. Meiner Meinung nach kann er aber zumindest ein Gefühl für das Zusammenspiel der einzelnen PC-Komponenten und für ihren Zusammenbau vermitteln.
Außerdem fand ich es auch als erfahrener Selbstbauer spaßig, mit den verschiedenen Gehäusen und Komponenten herumzuexperimentieren und meinen eigenen PC virtuell nochmal nachzubauen. Ich hätte allerdings einiges dafür gegeben, wenn das Verlegen der Kabel in meinem Mini-ITX-Case in der Realität auch so leicht vonstatten gegangen wäre...
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