QWERTZ: Woher kommt unsere Tastaturbelegung?

Habt ihr euch mal gefragt, wieso die Standard-Tastatur genau so ausschaut? Wir erklären es euch!

Schon auf Schreibmaschinen fand sich in Deutschland das QWERTZ-Layout. Aber wieso? (Bild: Erkka Varjo_Wirestock Creators - adobe.stock.com) Schon auf Schreibmaschinen fand sich in Deutschland das QWERTZ-Layout. Aber wieso? (Bild: Erkka Varjo_Wirestock Creators - adobe.stock.com)

Wenige Werkzeuge prägen unseren Alltag seit einigen Jahrzehnten so wie die modernen Computer-Tastaturen mit dem Layout QWERTY bzw. bei uns im deutschsprachigen Raum QWERTZ.

Aber weshalb sind die Tasten überhaupt so angeordnet? Wäre alphabetisch nicht weit logischer? Kommt mit auf eine Reise in die Vergangenheit, auf der Suche nach Effizienz. Denn die Ursprünge des heute noch üblichen Layouts sind mehr als 150 Jahre alt.

Aber vorab: Warum sind auf der deutschen Tastatur Y und Z getauscht? Die Erklärung für diese Besonderheit ist so simpel wie naheliegend. Es ist praktischer und effizienter.

  • Der Buchstabe Y kommt im Deutschen deutlich seltener vor als im Englischen. Deshalb wanderte er in die linke untere Ecke des Keyboards.
  • Das Z taugt deutlich besser in einer prominenten Position nahe der Mitte sowie weiter oben. Denn wir nutzen den Buchstaben in vielen Wörtern und das teils tagtäglich, zum Beispiel Medizin, Zahn, Zahl und so weiter.
  • Auch nutzen wir t und z häufig gemeinsam, beispielsweise: Arzt, putzen oder Katze. So ist es günstig, dass sie benachbart sind.
  • Es gibt eine sehr häufig genutzte Silbe, die in unserem Sprachgebrauch entscheidend ist, nämlich zu. Deshalb ergibt auch die Platzierung von Z und U in unmittelbarer Nähe Sinn.

Dem Hebelsalat zuwider

Die Ursprünge des QWERTY-Layouts liegen bei der Schreibmaschine. Mitte der 1860er-Jahre begannen Christopher Latham Sholes, Carlos Glidden und Samuel W. Soulé mit der Konstruktion einer Schreibmaschine, die zum möglichst raschen Schreiben optimiert ist. Denn zuvor besaßen diese für die damalige Zeit hochmodernen Geräte alphabetische Layouts - mit einem entscheidenden Problem.

Die Konstruktion sorgte für eine mechanische Grenze. Da sich quasi hinter den Kulissen der Tastatur die einzelnen Hebel verhakten, sollte der Nutzer nahe Tasten direkt nacheinander zu rasch nutzen. Doch das Patent, das der Buchdrucker und Journalist Sholes aus Wisconsin 1868 einreichte, basierte auf seiner Beobachtung, der Alltagshürden der wohl schnellsten Tipperinnen ihrer Zeit: Gerichts-Stenografinnen.

Warum fehlen bei dem Schreibmaschinenlayout oben die 1 und 0? Sholes verzichtete dereinst auf die volle Zahlenleiste, denn für die 1 und 0 wurden einfach das große I und das O benutzt.

Er ordnete häufig genutzte Tasten isoliert voneinander an, sodass die Typenhebel selbst bei schnellstem Schreiben stets nach jedem Anschlag auf dem Papier genügend Zeit hatten, um ihre Grundposition zurückzukehren.

Dank der Hilfe von Glidden und Soulé vermochte er sein Patent praktisch umzusetzen und die Waffen- und Nähmaschinenfabrik Remington erwarb es und begann mit der Produktion in Serie.

Ein neues Zeitalter hatte begonnen und bis heute hat sich das Layout von Christopher Latham Sholes gehalten - auch wenn sein praktischer Nutzen längst überholt ist.

Für noch mehr Details, Geschichten und Informationen zum Werkzeug, das nebst des Touchscreens die digitale Welt seit einer gefühlten Ewigkeit prägt, schaut zum Beispiel hier auf Wikipedia.

Was meint ihr? Ist es Zeit für eine Revolution unter unseren Fingern? Sollten wir weltweit oder zumindest im deutschsprachigen Raum auf ein neues Design umsteigen? Nutzt ihr vielleicht selbst auch schon eine alternative Tastatur? Oder ist das aufgrund des Aufwands für euch ohnehin keine Option? Schreibt uns eure Meinung und Gründe dafür gerne in die Kommentare unter den Artikel.

zu den Kommentaren (3)

Kommentare(3)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.