Lohnt sich der Roborock S8 Pro Ultra? Ein erstes Fazit nach 7 Tagen

Seit einer Woche wischt und putzt bei mir zuhause das neue High-End-Modell von Roborock und ich bin zufrieden. Das ist ein erstes Fazit.

Vorweg: Ich besaß zuvor einen Roborock S6, der knapp drei Jahre brav seine Dienste verrichtet hat. Dieser Artikel beschreibt meinen Eindruck nach einer Woche, der allerdings bereits einen Großteil eurer Fragen beantworten sollte. Ein Langzeittest wird folgen.

Staubsaugerroboter sind eine Wohltat, denn man muss spürbar weniger oft selbst zum Staubsaugerrohr greifen. Bei mir zuhause hat ein Upgrade auf den Roborock S8 Pro Ultra stattgefunden und bis jetzt bin ich ziemlich zufrieden. Das Preisschild ist allerdings happig: 1.500 Euro.

Wer von vornherein zu einem günstigeren Modell greifen möchte, für den könnte der Q7 Max Plus interessant sein:

S6 vs. S8 Pro Ultra: Der Ersteindruck

Ich lasse zunächst diese beiden Bilder für sich sprechen:

In der Familie geben wir unseren Staubsaugerroboter Namen. Der S6 hieß nur Dustin und die Station von Dustin konnte ihn gerade einmal laden.

Dann kam der Dustroyer. 

Allein die Station macht dem Namen alle Ehre! Zwei Wassertanks (Frischwasser und Dreckwasser) thronen zusammen mit einem Abteil für den Staubsaugerbeutel in der Robotergarage - und die ist gar nicht mal niedrig: 45 x 42 x 28 Zentimeter. Für mich kein Problem, da der Roboter unter dem Schreibtisch wohnt, aber im Flur nähme das auf jeden Fall Platz weg.

Die Verarbeitung der Station und der Behälter darin ist hervorragend. Hier macht der Platzhirsch Roborock seinem Namen alle Ehre. Dicker, kräftiger Kunststoff, der sich wertig anfühlt, hervorragend.

Optisch geben sich die beiden Staubsaugerroboter übrigens nicht viel.

Sie sind gleich groß und wirken recht ähnlich. Durch die Wellen an der Hinterseite schaut der S8 Pro Ultra ein wenig schicker aus, das war’s aber auch schon. 

An den Unterseiten gibt es schon mehr Unterschiede. Der S8 Pro Ultra besitzt zwei Gummiwalzen, die zueinander laufen, der S6 besaß nur eine. 

Hier zu sehen: Die beiden Vibrationselemente, die für bessere Wischleistung sorgen. Hier zu sehen: Die beiden Vibrationselemente, die für bessere Wischleistung sorgen.

Auch das Wischen funktioniert beim S8 Pro Ultra ein wenig anders. Während Dustin seinen Wassertank samt Läppchen nur hinterhergezogen hat, arbeitet das Flaggschiff mit Vibrationen für höhere Wischgenauigkeit und -leistung - und das funktioniert. Mehr dazu gleich.

Unter der Klappe an der Oberseite sitzt wie gehabt der Staubbehälter. Während man den bei Dustin allerweil händisch leeren musste, entleert der Dustroyer ihn automatisch nach jeder Saugrunde (und dann wird’s laut). Das Ergebnis nach sieben Tagen:

Nicht ein Staubkorn. Vor dem Schreiben dieser Zeilen habe ich selbst zum ersten Mal in Staubbehälter geschaut und war beeindruckt.

Das hat aber auch einen Nachteil. Der S8 Pro Ultra funktioniert nur mit Staubsaugerbeuteln, die natürlich regelmäßig gewechselt werden müssen. Wie oft? Keine Ahnung, das wird der Langzeittest sagen.

Das Datenblatt des Roborock S8 Pro Ultra liest sich übrigens wie folgt:

Roborock S8 Pro Ultra
Saugkraft6.000 pa
NavigationVermessung durch Lase und Sensoren
Lautstärke67 dB im Normalbetrieb
Akku5.200 mHa
Größe Staubbehälter & Wassertank0,35 Liter / 0,2 Liter
Maximale Laufzeit3 Stunden auf niedrigster Stufe
Maße (Roboter)35 x 35,3 x 9,65 cm
Maße (Station)45 x 42 x 28 cm

Roborock S8 Pro: Saugen und Wischen

Laut Hersteller besitzt mein Dustroyer 6.000 pa (Pascal) Saugkraft. Zum Vergleich: Dustin kam auf 2.000 pa. Merkt man das? Ja und nein. Ich habe das Gefühl, dass der Staubsaugerroboter besser saugt. Ich lasse ihn ohnehin nur mit normaler Saugkraft arbeiten, um Strom zu sparen. Der Roboter zieht bei einem Teppich dann automatisch an.

Lauter als sein Vorgänger ist er im Normalbetrieb übrigens nicht.

Mit 67 dB liegt der S8 Pro Ultra im Mittelfeld, laut wird er nur in der höchsten Einstellung - und wenn er seinen Staubbehälter entleert. Den Dreck pumpt der Staubsaugerroboter nämlich mit Maximalleistung in den Beutel in der Station.

Zu meiner Überraschung wischt der S8 Pro Ultra deutlich besser. Beim Vorgänger habe ich ein- bis zweimal pro Wischgang den Lappen manuell nass gemacht, weil ich das Gefühl hatte, dieser sei nicht nass genug. 

Das ist nun passé.

Der Dustroyer fährt nämlich selbst zum Dock und tankt Wasser nach, wenn er muss. Bei meiner Wohnung mit 82 Quadratmetern muss er zweimal nachlegen, sowohl im mittleren als auch im intensiven Wischmodus. Da er das aber automatisch macht, kann ich die Füße hochlegen.

Beim normalen Wischdurchgang verbraucht der S8 Pro Ultra etwa ein Drittel eines Wassertanks, wird’s intensiv sind es etwas über die Hälfte.

Bei unseren Leserinnen und Lesern kam die Frage auf, ob die Station geleert wird, wenn der Staubsauger durch ist. Nein, nur der Wassertank am Roboter selbst. Die Behälter auf der Garage sind so gemacht, dass das Wasser - sauber wie dreckig - darin verbleiben kann. Ist nicht genügend Frischwasser zum Putzen da oder Dreckwassereimer voll, meldet sich die App und muss man manuell ran.

Auch bleibt bei normalem Allzweckreiniger ein wenig Schaum auf dem Boden der Station zurück. Roborock selbst rät davon ab, diesen zu benutzen und stattdessen zum hauseigenen Reinigungsmittel zu greifen (was mich nicht davon abhielt, es trotzdem zu versuchen).

Beim Intensiv-Wischmodus kommt die Vibration zum Einsatz. Dadurch reinigt der Roboter genauer - und ich freue mich, bestätigen zu können, dass das funktioniert. Während ihm im Normal-Modus hier und da das Wasser auf dem Weg ausgeht, bleibt bei der höchsten Einstellung keine Fliese trocken.

Keine Angst bei Parkett und Laminat: Nach wenigen Minuten ist der Boden trocken.

Vor allem der intensive Wischmodus hat mich überrascht. Klar, mit einem Mob und Muskelschmalz bekomme ich den Boden noch sauberer, aber für einen Roboter macht der Dustroyer seinem Namen wirklich alle Ehre und Wischen mag ich persönlich überhaupt nicht.

Nach dem Putzen pumpt der Roboter das Schmutzwasser in den Behälter der Station und danach geht's zum Föhnen. Der Mob wird nämlich von der Station getrocknet, was ein sehr leises Surren verursacht. Im Flur kein Problem, im Wohnzimmer könnte man sich daran stören.

Dass der Mob anfängt zu müffeln, hat Mirko im Test zum S7 Pro Ultra bereits festgestellt. Dieses Problem scheint nun behoben, wird von mir aber in den kommenden Monaten erneut überprüft werden.

Bei euch kam die Frage auf, wie viel Strom das Trocknen verbraucht. Zum aktuellen Zeitpunkt kann ich das noch nicht sagen und liefere die Info im Langzeittest nach.

Roborock S8 Pro Ultra: Die App

Hinweis: Ich bin mit dem Upgrade von der Xiaomi-App auf die Roborock-App umgestiegen. In Sachen Saugroboter-Funktionalität sind beide identisch.

Im Vergleich zur App vorher sehe ich zunächst nicht viele Unterschiede - und das ist gut so. Wie gehabt kann ich den Dustroyer auf Putzreise durch die ganze Wohnung schicken oder in einzelne Räume. Bei Bedarf ziehe ich Zonen ein, die er nicht betreten soll.

Die Karte kann ich mir übrigens in 2D und 3D darstellen lassen, nett.

Wie gewohnt, darf ich Saugleistung und Wischintensität fein granulieren. Von sanft bis intensiv ist alles drin. Ich kann sogar für einzelne Räume bestimmte Modi festlegen, sodass der S8 Pro Ultra in Küche oder Bad intensiver reinigt als im Wohnzimmer.

Die Objekterkennung und das Mapping werden immer besser. Neben dem Laserturm auf dem Roboter selbst, kommen an den Seiten oder der Unterseite Sensoren zum Einsatz, damit der S8 Pro Ultra auch in jede Ritze kommt, in die er reinpasst.

Das hat mir Respekt abgerungen: Mit der Objekterkennung hat der Roboter eine Waage, Schuhe, ein Kehrblech (das in Wirklichkeit eine Klobürste ist, aber ich denke, das zählt) und sogar Kabel sowie Steckerleisten erkannt, um die er herum navigiert. 

Die Sensoren werden also immer besser.

Der Roborock lässt sich auch ohne App-Anbindung bedienen, aber dabei bleiben viele Funktionen liegen. Was die Datenübertragung an Roborock selbst angeht, so bewegt sich das alles im Rahmen der Datenschutzrichtlinien.

Folgende Fragen müssen ein Langzeittest klären

Es ist nicht gelogen, wenn ich sage, dass ich den Dustroyer nach dem Auspacken nicht einmal angefasst habe. Die Reinigungsaufwand war bisher nicht vorhanden, weil er alles von selbst macht.

Daher stelle ich mir die Frage: Wie hoch ist der Reinigungsaufwand bei mehreren Monaten Benutzung sowohl für Roboter als auch Station?

Darüber hinaus muss geklärt werden:

  • Wie viel Strom zieht der S8 Pro Ultra?
  • Wann weist mich die App auf das Reinigen der Sensoren hin?
  • Schafft der Roboter hochflorige Teppiche?

Wollt ihr noch weitere Fragen in einem Langzeittest beantwortet haben, schreibt sie gerne in die Kommentare.

Fazit der Redaktion

Maxe Schwind

Bisher bin ich begeistert vom Roborock S8 Pro Ultra und ich wäre enttäuscht, wenn dem bei diesem Preisschild nicht so wäre. Gerade der Vergleich zum Modell, das ich vorher besaß, fällt spürbar größer aus als ich erwartet habe.

Nach einer Woche musste ich, bis auf Wasser nachfüllen und Dreckwasser entleeren, nichts machen. Gar nichts. Null. Nada. Und das empfinde ich als sehr angenehm.

Der S8 Pro Ultra wischt deutlich besser als der S6. Das ist für mich persönlich die wichtigste Funktion, denn ich hasse Bodenwischen mit einer Passion. Daher freue ich mich, wie gründlich der Roboter das macht, ohne, dass der Boden danach pitschnass ist.

Ebenfalls begeistert hat mich die Objekterkennung. Ja, nicht 100 Prozent korrekt, aber korrekt genug, sodass der Roboter Problemzonen selbsttätig umschifft.

Ob der Dustroyer über Monate hinweg seinen guten Ersteindruck halten kann? Das werden wir sehen. Ein Problem haben die Staubsaugerroboter laut meiner Frau nämlich alle: Sie kommen ja gar nicht in die Ecken.

So viel zum Ersteindruck der S8 Pro Ultra von Roborock. Konnte ich damit ein Gros eurer Fragen bereits beantworten? Wo sich Spreu vom Weizen trennt, muss ein längerer Gebrauch zeigen, den wir für drei bis vier Monate anpeilen. Welche Fragen sind noch offen? Was interessiert euch? Teilt es uns in den Kommentaren gerne mit.

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