Klang Musik
Insgesamt gibt das Roccat Kulo Musik recht differenziert wider. Vor allem bei elektronischer Musik, Rock oder Metal macht es ordentlich Druck und löst ordentlich auf. Sanftere Stücke klingen dagegen zu wenig filigran und luftig. Und was beim Spielen bereits auffiel, kommt beim Musikhören noch deutlich stärker zum Tragen: Das gepresste Klangbild, das vor allem dynamischen Songs mit lauten und leisen Stellen keine Raum gibt, sich zu entfalten. Stattdessen haben wir den Eindruck, dass Bässe, Mitten und Höhen sich dicht gedrängt teils gegenseitig ins Gehege kommen.
Deutlich wird das auch am Bass, der zwar Druck hat und auch bei höheren Lautstärkeeinstellungen nicht störend verzerrt, insgesamt aber nicht wirklich tief hinab reicht sondern eher im Mittenspektrum wildert. Ob die kompakte Bauform an der Musikschwäche des Kulo Schuld ist, lässt sich schwer beurteilen. Unserer Erfahrung nach klingen Headsets mit voluminöseren, ohrumschließenden Muscheln in der Regel aber luftiger und dynamischer.
Ergonomie und Verarbeitung
Während die solide und stabile Verarbeitung in Ordnung geht, haben wir an Bedien- und Tragekomfort des Roccat Kulo gleich mehrere Dinge auszusetzen. Dass die Ohrmuscheln mit merklichem Druck auf den Ohren aufliegen ist bauartbedingt und daher nicht unbedingt ein Negativpunkt, schließlich wird das Kulo dadurch deutlich kompakter als die meisten Konkurrenten. Die größtenteils mit Kunstleder überzogenen Hörer bringen die Ohren aber bereits nach wenigen Minuten zum Schwitzen und vergeuden damit einen potenziellen Vorteil der nicht ohrumschließenden Hörer.
Außerdem ist das mitgelieferte Set Ohrpolster relativ dünn und hart, so dass Roccat mittlerweile eine zweites Set beilegt, dass etwas dicker gepolstert ist, trotzdem aber merklich aufliegt. Die angeblichen Klangunterschiede zwischen den beiden Sets sind dagegen nur marginal. Dafür sind wir mit der Polsterung des Kopfbügels ebenfalls nicht zufrieden, denn die weist derart tiefe Falten auf, dass wir diese durch die Haare hindurch auf der Kopfhaut wahrnehmen. Und beim Neigen des Kopfes rutscht auch der Kopfbügel des Kulo häufig einige Zentimeter mit nach vorne, so dass das Headset anschließend nicht mehr perfekt sitzt.
Einen Punktabzug gibt es auch für den viel zu schwergängigen Schieberegler, mit dem Sie die Lautstärke beeinflussen. Durch den hohen Anfangswiderstand schießen Sie beim Einstellen der Lautstärke häufig weit über das Ziel hinaus und verpassen Ihren Ohren einen ungewollten Lärmschock. Auch der nur wenige Millimeter kurze Regelweg, erschwert das intuitive Finden der richtigen Einstellungen unnötig. Gut gefällt uns dagegen das automatische Stummschalten des Mikrofons, sobald Sie den Mikrofonarm nach oben klappen. Unterm Strich bekommt das Kulo von uns aber nur eine mangelhafte Note hinsichtlich Tragekomfort und Ergonomie.
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