Wieso eine umstrittene Grafikkarte nun plötzlich zum Geheimtipp werden könnte

Die AMD Radeon RX 6500 XT wird immer günstiger und damit auch interessanter für Spieler. Was sind die Gründe und lohnt sie sich jetzt?

AMD hat sich mit der RX 6500 XT nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Im Gegenteil: Die bislang kleinste frei verfügbare Grafikkarte aus dem aktuellen Radeon-Line-up wurde von vielen Testern arg kritisiert, um nicht zu sagen: in der Luft zerrissen.

Die GameStar-Redaktion hat zwei Wochen nach dem Release zwar immer noch kein Testsample erhalten, wir teilen die Einschätzung der Kollegen von den nationalen und internationalen Fachblättern jedoch:

Aber obwohl die RX 6500 XT unserer Ansicht nach zu den schlechtesten Grafikkarten-Releases überhaupt zählt, könnte sie nun plötzlich zum Geheimtipp unter Spielern avancieren.

Einige auf dieser Seite eingebaute Links sind sogenannte Affiliate-Links. Beim Kauf über diese Links erhält GameStar je nach Anbieter eine kleine Provision – ohne Auswirkung auf den Preis. Mehr Infos.

Wieso ist die RX 6500 XT plötzlich interessant?

Die Radeon RX 6500 XT sollte zur unverbindlichen Preisempfehlung eigentlich 209 Euro kosten. Zum Marktstart waren jedoch eher 350 bis 400 Euro realistisch. Wenige Tage nach dem Launch fanden sich auf dem Preisvergleichsportal Geizhals aber schon erste Modelle für knapp über 300 Euro, ehe Ende vergangener Woche manche Designs für 299 Euro aufgeschlagen sind.

Mittlerweile gibt es einige Karten bereits für 269 Euro. Das liegt zwar immer noch knapp 30 Prozent über der UVP, ist aber deutlich näher dran als jede andere Grafikkarte derzeit. Die RX 6600 beispielsweise sollte 339 Euro kosten, im günstigsten Fall gibt es sie momentan für 499 Euro – also knapp 50 Prozent mehr. Die ebenfalls erst vor Kurzem in den Markt gestartete Geforce RTX 3050 liegt zum Tiefstpreis sogar schlappe 70 Prozent über Nvidias Preisempfehlung. Wie gut Nvidias Einsteiger-Grafikkarte ist, erfahrt ihr im GameStar-Test zur RTX 3050.

Was sind die Gründe für den Preissturz der RX 6500 XT?

Der Hauptgrund für den rapiden Preisverfall der RX 6500 XT dürfte wohl in einer geringen Nachfrage zu finden sein. Denn den anfänglichen Straßenpreis von 350 Euro und mehr ist sie mit einer Leistung, die in vielen Fällen sogar knapp hinter dem eigenen Vorgänger RX 5500 XT liegt, unserer und offenbar auch der Ansicht potenzieller Käufer nach offenbar schlicht nicht wert.

Je nach Testszenario (PCIe 3.0 statt PCIe 4.0) kann sie sich nicht einmal von der fünf Jahren alten RX 570 absetzen. Dazu kommt noch, dass sie im Gegensatz zur vergleichbaren Beschleunigern einige Hardware-Funktionen wie das Kodieren von H264/HVEC und H265/HVEC nicht beherrscht.

AMD Radeon RX 6500 XT Karten unter 300 €

PowerColor Radeon RX 6500XT Fighter
PowerColor Radeon RX 6500XT Fighter
Mindfactory
208 €
Gigabyte RX 6500XT Eagle
Gigabyte RX 6500XT Eagle
Notebooksbilliger
289 €

Lohnt sich die RX 6500 XT denn jetzt?

Zum Preis von 269 Euro rückt die RX 6500 XT unserer Ansicht nach tatsächlich in einen Bereich, der langsam interessant wird. Die in etwa gleich schnelle RX 5500 XT mit ebenfalls 4 GByte Grafikspeicher (es gibt auch eine Variante mit 8 GByte), wechselte auf Ebay zuletzt für 222 Euro den Besitzer. Ähnlich verhält es sich mit der GTX 1650, die zuletzt für 213 Euro über die virtuelle Flohmarkttheke ging.

Falls ihr eine neue Grafikkarte sucht, beispielsweise um euren alten Rechner aufzumöbeln, oder euren Kindern den ersten Spiele-PC zusammenzustellen, solltet ihr die RX 6500 XT auf jeden Fall im Blick behalten. Als Einsteiger-Grafikkarte ist sie zum richtigen Preis trotz aller Schwächen keine schlechte Wahl.

Wie seht ihr das? Entpuppt sich die umstrittene RX 6500 XT am Ende gar als Geheimtipp? Geht AMDs Plan, eine relativ günstige neue Grafikkarte anzubieten, auf? Schreibt es gerne in die Kommentare!

zu den Kommentaren (78)

Kommentare(55)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.