Ich habe mich beim TV-Kauf von Gimmicks blenden lassen - 2 Tipps, wie ihr meinen Fehler vermeidet

Ich habe mir einen Samsung-Fernseher gekauft, und dabei für Features Geld ausgegeben, die ich nicht nutze. Was ihr (und ich) daraus lernen könnt.

Pressebilder wie dieses haben mich schwach werden lassen. (Bildquelle: Samsung) Pressebilder wie dieses haben mich schwach werden lassen. (Bildquelle: Samsung)

Bei GameStar Tech reden wir natürlich nicht nur beruflich über Hardware. Auch untereinander tauschen wir uns regelmäßig über unsere Lieblings-Produkte und Tech-Wünsche aus. Wenn wir dabei über Fernseher reden, fällt bei mehreren meiner Kollegen derselbe Name: Samsungs The Frame.

Der TV ist ein Redaktionsliebling. Das liegt nicht nur an seiner guten Performance. Auch das Lifestyle-Element des Fernsehers kommt gut an. Denn The Frame hat nicht nur ein besonders schlankes Display, sondern will auch ein digitales Gemälde sein.

Wie es der Zufall will, bin ich selbst seit 2021 Besitzerin eben dieses Fernsehers - und kann den Enthusiasmus meiner Kollegen nicht mehr so ganz teilen. Denn gerade, was den TV besonders macht, ist mir im Alltag eher egal oder stört mich sogar aktiv.

Warum ich mir The Frame dann überhaupt zugelegt habe? Weil ich zwei der wichtigsten Regeln beim Hardware-Kauf übersehen habe. Und damit mir (und euch) das nicht nochmal passiert, gibt es jetzt diesen Artikel.

Samsung The Frame: Das hätte ich auch günstiger haben können

The Frame von Samsung ist kein schlechter Fernseher, beileibe nicht. Das 4K-QLED-Display bietet ein schönes, helles Bild. Der Sound ist für einen TV wirklich in Ordnung. HDMI 2.1 und native 120 Hz machen das Spielen auf dem Fernseher zur Freude und schick sieht The Frame auch aus.

Warum also beschwere ich mich? Weil ich aus den falschen Gründen mehr Geld ausgegeben habe, als ich eigentlich müsste. Und 900 Euro sind nun einmal eine ordentliche Stange falsch ausgegebenes Geld. Samsung selbst bietet TVs mit ähnlichen Spezifikationen ganze hundert Euro günstiger an.

Gekauft hatte ich mir The Frame trotz des Aufpreises wegen zwei Features, die man bei anderen Fernsehern eher nicht findet: dem super-schlanken Design und dem Art Mode, der den Fernseher in eine digitale Kunstgalerie verwandeln soll.

Leider hat sich im Alltag herausgestellt, dass ich von beiden Alleinstellungsmerkmalen wenig profitiere.

Wenig profitieren wir alle auch von den günstigen Fernseh-Kosten. Die haben nämlich einen versteckten Preis. Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Artikel:

The Frames Stärken werden bei mir zu Schwächen

So eignet sich The Frame dank seines super-schlanken Designs eigentlich perfekt, um ihn an die Wand zu hängen. Bei mir steht er aber klassisch auf einem Fernsehschrank. Einfach, weil mir das in meiner aktuellen Wohnsituation besser gefällt.

Und der oben bereits angesprochene Art Mode geht mir sogar aktiv auf die Nerven. Das hat mit seiner Aktivierung zu tun:

Wird der Power-Knopf der Fernbedienung nur kurz gedrückt, wechselt The Frame zwischen TV-Bild und Art Mode hin und her. Will ich den Fernseher ausschalten, muss ich den Knopf hingegen jedes Mal für eine längere Zeit gedrückt halten.

Das klappt dann aber auch nicht jedes Mal, sodass ich regelmäßig mehrfach zwischen TV und Art Mode wechsle, wenn ich das Bild einfach nur beenden will.

Dazu kommen die Stromkosten. Denn die 2021er-Version soll im Art Mode zwar sparsamer sein als im TV-Betrieb. Mit 40 bis 70 Watt muss man aber dennoch rechnen. Wirklich genutzt wird der Modus daher von mir so gut wie nie.

The Frame im Art Mode. Leider zieht der TV dabei trotzdem noch zwischen 40 und 70 Watt. The Frame im Art Mode. Leider zieht der TV dabei trotzdem noch zwischen 40 und 70 Watt.

Der ein oder andere von euch mag sich jetzt denken: Was will sie denn eigentlich? Sie hat sich für zu viel Geld einen Fernseher gekauft und dabei blöde Gimmicks für wichtiger gehalten als die tatsächliche Leistung. Selber Schuld. Hör auf, über deine First World-Probleme zu heulen.

Und ich bin bei euch: Der Fehler liegt bei mir und war ein teures Lehrstück, aber auch kein Weltuntergang. Warum also schreibe ich diesen Artikel überhaupt?

Vor allem, um euch (und mir) zwei der wichtigsten Regeln beim Hardware-Kauf noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, um solche Fehltritte künftig zu vermeiden:

  1. Gebt euer Geld für Performance aus, nicht für irgendwelche Design-Versprechen - das muss keine goldene Regel sein. Vor allem dann nicht, wenn euer Geldbeutel etwas dicker gefüllt ist. Aber verdammt nochmal: Bei einem Fernseher kommt es nun wirklich nicht darauf an, ob es sich dabei um ein Lifestyle-Produkt handelt. Die sehen alle gleich aus.
  2. Überlegt euch zweimal (oder dreimal), ob ihr von einem einzigartigen Gimmick profitiert - Geräte mit Alleinstellungsmerkmalen sind teurer. Das ist einfach so. Und wenn ihr den verlangten Aufpreis bezahlt, dann solltet ihr mit diesen einzigartigen Features auch tatsächlich etwas anfangen können.

Was ich jetzt mache? Den Fernseher weiterhin nutzen. Wie gesagt, es ist ja an sich kein schlechtes Produkt. Außerdem werfe ich jetzt erstmal den Drucker an und packe mir die beiden obigen Regeln per Reißzwecke an mein Pinboard. Damit mir so ein vermeidbarer Fehlkauf nicht nochmal passiert.

Was ihr jetzt macht, kann ich natürlich nicht beeinflussen. Aber wenn ich euch einen Tipp ans Herz legen darf: Werft doch einmal einen Blick in diesen Artikel von Linh. Darin verrät er euch, warum ihr LGs neue OLED-TVs im Blick behalten solltet:

Habt ihr euch in der Vergangenheit auch schon zu Hardware-Käufen verleiten lassen, die am Ende teurer als eigentlich nötig waren? Welches Gerät war das? Oder besitzt ihr ebenfalls Modelle mit besonderen Alleinstellungsmerkmalen, die ihr aber kaum nutzt? Schreibt mir eure Erfahrungen mit solchen Fehltritten gerne in die Kommentare!

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