»Schultrojaner« - Verlage wollen Schulserver nach unerlaubten Kopien durchsuchen

Die deutschen Schulbuchverlage wollen verhindern, dass digitale Versionen von Unterrichtsmaterialen unberechtigt an Schulen genutzt werden.

Ein neuer Vertrag zwischen den Bundeländern und den Verlagen regelt nicht nur die erlaubten, analogen Kopien, sondern erteilt den Verlagen auch noch das Recht, jedes Jahr auf mindestens einem Prozent aller öffentlichen Schulen mit einer »Plagiatssoftware« die Schulserver nach digitalen Kopien zu »prüfen«.

Für die Piratenpartei ist das ein Skandal, da »sich die Länder hier von Verlagen vorschreiben lassen, wie sie mit ihren Bediensteten umgehen sollen«, so der Bundesvorsitzende Sebastian Nerz. Schuleiter und Landesregierungen seinen keine Hilfspolizisten der Verlage. Schulleiter und Lehrer erwarten laut dem Vertrag bei Verstößen ein Disziplinarverfahren sowie eventuelle zivil- und strafrechtliche Folgen.

Auch für Netzpolitik.org handelt es sich um »Schnüffel-Software«, die gleich den Namen »Schultrojaner« erhielt und rechtlich als äußerst fragwürdig bewertet wird. Allerdings ist die Software noch nicht einmal entwickelt. Der Vertrag sieht die Bereitstellung frühestens im 2. Schulhalbjahr 2011/2012 vor.

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