Mehr als nur Science-Fiction: Nobelpreis für Physik erinnert stark ans Beamen aus Star Trek

Der österreichische Physiker Anton Zeilinger wurde für seine Experimente zum Thema Quantenteleportation mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

(Bildquelle: intl.startrek.com) (Bildquelle: intl.startrek.com)

Kennt ihr die witzige Geschichte darüber, wie es die Teleportation in die Serie Raumschiff Enterprise geschafft hat? Als Star Trek: The Original Series (oder auch nur Star Trek), wie es eigentlich heißt, 1966 über die Bildschirme flimmerte, war noch nicht abzusehen, wie beliebt Kirk, Spock, Pille und Co. einmal sein würden. Ganz im Gegenteil sogar: Kaum jemand glaubte an den Erfolg, weshalb die Kassen des Produktionsteams rund um Serienschöpfer Gene Roddenberry alles andere als prall gefüllt waren.

An allen Ecken und Enden musste also gespart werden. Um aufwendige und teure visuelle Effekte wie etwa Landungen auf Planeten zu sparen, ersann man daher kurzerhand den berühmten Transporterraum. Vielleicht ließ man sich auch ein wenig von dem Film Die Fliege aus dem Jahr 1958 inspirieren.

Wie dem auch sei, der Teleporter ist mittlerweile fest mit der Crew der verschiedenen Enterprises und anderen Föderationsschiffe verknüpft. Und wohl die meisten werden an Kirk, Picard, Janeway, Archer oder DS9-Commander Sisko denken, wenn davon gesprochen wird.

Doch wie viel an der Teleportation ist eigentlich Wissenschaft? Die Antwort darauf gibt der erst vor wenigen Tagen mit dem Nobelpreis für Physik geehrte Österreicher Anton Zeilinger.

Quantenteleportation ist nicht gleich Teleportation

Zeilinger gilt als Pionier der Quanteninformationswissenschaften und erhielt die höchste Auszeichnung für Forschende für seine Experimente mit verschränkten Photonen und verschränkten Quantenzuständen. Mit seinem Team ist es ihm 1997 gelungen, die Quantenteleportation nachzuweisen.

Doch der Begriff Quantenteleportation kann durchaus irritierend sein, denn mit dem, was sich wohl die meisten unter Teleportation vorstellen, hat das kaum etwas zu tun. Im Gegensatz zum Science-Fiction-Vorbild wird bei der Quantenteleportation keine Energie oder Materie übertragen, sondern lediglich Informationen über den Zustand eines Quantenobjekts auf ein anderes. Das heißt, es muss sich auch am Zielort bereits ein verschränktes Teilchen befinden. Außerdem kann die Quantenteleportation Informationen höchstens mit Lichtgeschwindigkeit übermitteln, weil das via traditionelle Technologien wie etwa Funk geschehen muss.

Ganz im Gegensatz zur Teleportation in der Science-Fiction, wo Menschen und Gegenstände instantan über riesige Distanzen an ein beliebiges Ziel gebeamt werden. Fast wie in einem Science-Fiction-Film haben Wissenschaftler nun jedoch einen Asteroiden beschossen:

Fast wie in einem Film: Die NASA möchte ein Raumschiff in einen Asteroiden krachen lassen Video starten 4:12 Fast wie in einem Film: Die NASA möchte ein Raumschiff in einen Asteroiden krachen lassen

Und noch eine Enttäuschung: Die Quantenteleportation ist aufgrund der oben genannten Faktoren auch keine Vorstufe zur Teleportation aus Star Trek. Zumindest vorerst bleibt die wohl eleganteste Form des Reisens reine Fiktion.

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