Game ermittelt Alzheimer-Risiko - Deutsche Telekom mit Handy-Spiel zur Demenzforschung

Forscher haben in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom ein Handyspiel namens »Sea Hero Quest« entwickelt, dass das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, festellen kann.

In Sea Hero Quest navigieren Spieler durch eine Art Ozeanlabyrinth. In Sea Hero Quest navigieren Spieler durch eine Art Ozeanlabyrinth.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch an Alzheimer erkrankt? Die Antwort auf diese Frage hängt von diversen Faktoren ab, unter anderem von der genetischen Prädisposition.

Da sich Nervenschäden, die infolge der Krankheit entstehen, (noch) nicht rückgängig machen lassen, sind Patienten auf eine möglichst frühe Erkennung neurologischer Defizite angewiesen.

Genau an dieser Stelle setzt ein neues Mobile-Spiel an, dass ein Forscherteam der University of East Anglia in Kooperation mit der Deutschen Telekom entwickelt hat: Sea Hero Quest. (Link zum Goole Play Store, laut User Reviews aktuelle Version aber teils sehr buggy).

Ziel des Spiels ist es, durch eine Ozeanwelt mit Inseln und Eisbergen zu navigieren, vor allem die effiziente Wegfindung ist dabei wichtig. Daran, wie gut oder schlecht ein Spieler in Sea Hero Quest abschneidet, können die Neurowissenschaftler bereits früh neurologische Defizite erkennen.

Genetisch vorbelastet

Wie Scinexx berichtet, haben die Forscher anhand der Daten von mehr als vier Millionen Spielern eine Art Benchmark erstellt, anhand dessen sie die Orientierungsfähigkeit eines durchschnittlichen, gesunden Menschen bestimmt haben - geordnet nach Geschlecht, Alter und Herkunft.

Mit diesem Benchmark können sie dann die Ergebnisse von Testpersonen vergleichen, um deren Alzheimerrisiko zu ermitteln.

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Insbesondere Personen, die das sogenannte APOE4-Gen tragen und dadurch genetisch für eine Alzheimererkrankung prädisponiert sind, lassen sich mithilfe von Sea Hero Quest herausfinden - ein Novum, denn bisherigen, konventionellen Früherkennungstests zufolge sind diese Personen neurologisch gesund.

In einem Test verglichen die Forscher die Ergebnisse von 31 Probanden mit APOE4-Gen und 29 nicht vorbelasteten Probanden sowie von 27.000 Nutzern der Benchmarkdatenbank.

Dabei stellten sie fest, dass Träger des APOE4-Gens schlechtere Ergebnisse lieferten als andere Probanden, weil sie etwa »weniger effiziente Routen zu den Kontrollpunkten« nahmen.

Für die Wissenschaftler stellt Sea Hero Quest damit eine Möglichkeit dar, Risikopatienten deutlich früher als mit anderen Testmethoden zu ermitteln, diese dadurch früher zu behandeln und dazu langfristig neue Diagnose-Methoden für die degenerative Krankheit zu entwickeln.

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