Weihnachten Smart machen: Drei Beleuchtungen im Vergleichstest.

Stellt euch eine Welt vor, in der Licht nicht nur leuchtet, sondern auch Emotionen weckt, Räume verändert und den Alltag in ein farbenfrohes Spektakel verwandelt. Ich weiß, ich bin etwas spät dran, aber vielleicht klappt es doch noch dieses Jahr oder ist zumindest eine wertvolle Anregung für 2024.

Ich habe drei der führenden smarten Lichterketten unter die Lupe genommen: Nanoleaf Smart Holiday String Lights, Philips Hue Festavia und Twinkly Strings (Gen 2).

Ihr seid auf der Suche nach dem perfekten Lichterzauber für euer Zuhause? Dann seid ihr hier genau richtig. Ich vergleiche Features, Bedienkomfort und die magischen Effekte dieser drei smarten Weihnachtsbaumbeleuchtungen.

Was habe ich getestet?

Die Lichterketten wurden mir von den drei Herstellern zur Verfügung gestellt. Eine Verpflichtung zur Veröffentlichung des Artikels bestand nicht. Es gab auch kein Mitspracherecht über Art und Inhalt des Artikels.

Technische Daten, Längen und Preise

	Twinkly Strings	Philips Hue Festavia	Nanoleaf Smart Holiday String Lights
Anzahl Farb-LEDs	250	250	250
Länge	20 m	20 m	20 m
Länge: Stromkabel bis 1. LED	ca. 3,8 m	4,4 m	ca. 3,8 m
Geteilte Kette	2x 10 m	1x 20 m	2x 10 m
Smarthome-Anbindung	Google Home, Amazon Alexa, Apple HomeKit, Razer Chroma RGB	Google Home, Amazon Alexa, Apple HomeKit, Matter	Google Home, Amazon Alexa, Apple HomeKit, Razer Chroma RGB, Matter
Innen/Außen	Ja, IP44	Ja, IP44	Ja, IP44
Preis (OVP)	120 Euro	220 Euro	120 Euro

Auch wenn die Twinkly (links) nur einmal im Bild ist, ist sie wie auch die Nanoleaf-Kette (Mitte) auf zweimal 10 Meter aufgeteilt. Nur Philips Hue Festavia ist eine durchgehende Lichterkette von 20 Meter.

Einrichtung, Apps und Smarthome

Am einfachsten machen es euch die beiden preisgünstigen Modelle. Sie benötigen kein separates Hub und lassen sich daher direkt in die Smarthome-Apps von iOS und Android einbinden. Ich empfehle euch aber, die Apps der Hersteller zu verwenden, um wirklich alle Funktionen nutzen zu können.

Sowohl bei Google als auch Apple seid ihr nämlich nur auf Helligkeit und Farben beschränkt. Effekte können nur über die Apps der Hersteller eingestellt werden.

In der Nanoleaf-App gibt es einen Store für Szenen.

Etwa in der Nanoleaf-App könnt ihr nicht nur aus verschiedenen Szenen auswählen oder euch eine magische Szene erstellen lassen. Es einen Reiter zum Entdecken neuer Szenen aus der Community. Ihr habt dort sogar die Möglichkeit, nach bestimmten Themen zu suchen. Für Weihnachten gibt es allerlei Auswahl.

Interessanterweise konnte ich die Lichterkette jedoch nicht zu einem Zeitplan hinzufügen. Hierfür müsst ihr auf andere Apps ausweichen.

Twinkly scannt euren Baum und lässt euch kreativ werden.

In der Twinkly-App gibt es eine Zeitplan-Option, aber diese ist sehr unflexibel und ihr könnt nur ein Zeitfenster für die gesamte Woche wählen. Jedoch bietet die App gleich mehrere besondere Features.

So könnt ihr nicht nur Animationen auswählen, sondern auch euren Baum scannen, um diese korrekt anzuwenden. Gleichzeitig könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen und eigene Muster in den gescannten Baum einzeichnen und mit Effekten versehen. Diese Möglichkeit bietet nur Twinkly!

Bei Philips Hue gibt es wenig Auswahl und Optionen für die Lichterkette.

Das Schlusslicht ist in puncto Vielfalt leider Philips Hue Festavia, die auch noch den höchsten Preis hat. Dort könnte ihr aus sechs Effekten wählen und Szenen aus der Galerie importieren. Jedoch greifen die Szenen wieder auf die bekannten Effekte zurück, binden aber dafür andere Philips-Hue-Leuchten perfekt ein.

Etwas Individualisierung findet ihr im Farbkreis. Darin lassen sich mehrere Punkte festlegen, die dann als Farbverlauf am Baum erscheinen.

In der Hue-App könnt ihr Farbverläufe erstellen.

Für Philips Hue wird das Hub des Herstellers notwendig, um die Lichterkette in euer Smarthome einzubinden.

Insgesamt ist der Einrichtungsprozess bei allen drei Modellen ähnlich einfach. Am unkompliziertesten funktionierte es jedoch bei Nanoleaf, die einen Sticker für Matter / HomeKit beigelegt haben, den ihr einfach mit der Kamera scannen und sofort in den Einrichtungsprozess eurer vorinstallierten Smarthome-App gebracht werden.

Apropos Smarthome: Alle drei Lichterketten unterstützen Google Home, Apple HomeKit und Amazon Alexa – Sprachsteuerung via Siri, Google Assistant und Alexa inklusive. Sowohl Nanoleaf als auch Philips Hue sind sogar schon zu Matter kompatibel. Grundsätzlich lassen sich alle Modelle in Automationen oder Zeitpläne einbinden.

An dieser Stelle möchte ich auch noch erwähnen, dass Nanoleaf und Twinkly via WLAN in euer Netzwerk und Smarthome eingebunden sind.

Die Twinkly-App scannt euren Baum und zeigt euch die exakte Position jeder (erkannten) LED an.

Dies kann etwa beim Outdooreinsatz zu Verbindungsproblemen führen. Philips Hue kommuniziert hingegen via Zigbee mit dem Hub, das per Kabel an eurem Heimnetz angeschlossen ist.

Zigbee bietet den Vorteil, dass die Geräte – ähnlich wie bei Matter – nicht nur Empfänger sind, sondern auch das Signal weiterleiten können, wodurch die Reichweite natürlich erweitert wird. Habt ihr bereits Philips-Hue-Leuchten im Einsatz, dann fungieren sie als Verstärker.

Die vorgefertigen Szenen aus dem Cloud-Reiter bieten viele coole Möglichkeiten, um die Lichterkette für Weihnachten zu nutzen.

Was können die Lichterketten?

Kurzfassung: Sie leuchten alle in verschiedenen Farben und können damit euren Weihnachtsbaum aufwerten.

Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit. Sie haben in den jeweiligen Apps auch verschiedene Szenen und Funkelmodi. Alle drei können auf Wunsch auch Licht zur Musik scheinen lassen, wobei dies standardmäßig nur bei den Nanoleaf Smart Holiday String Lights klappt.

Die beiden Mitstreiter benötigen dafür noch optionales Zubehör.

Fazit der Redaktion

Benjamin Otterstein
@benotterstein

Alle drei Lichterketten haben ihre eigenen Stärken, wobei man Nanoleaf anmerkt, dass sie gerade erst frisch im Markt für Lichterketten ankommen. Der erste Aufschlag ist mehr als solide und das zu einem guten Preis. Zudem werden alle wichtigen Standards unterstützt und auch die Outdoor-Verwendung ist von Anfang an mit an Bord. Besonders cool ist, dass sie sich in bestehende Nanoleaf-System leicht integrieren lässt und zum farbenfrohen Spiel auch abseits der Weihnachtszeit einlädt.

Bei Philips Hue merkt man sofort, das sind Pioniere der smarten Lichttechnik und hier ist alles auf Komfort und Langlebigkeit ausgelegt. Zwar kann die Bridge als störend empfunden werden, aber das Zigbee-Protokoll sorgt für Stabilität und mehr Reichweite, die etwa im Außeneinsatz zum Tragen kommen könnte. Allerdings hat sie auch mit Abstand den höchsten Preis im Vergleich. Im Angebot ist sie für Philips-Hue-Nutzer sicher eine Überlegung wert.

Twinkly ist der Exot der drei Modelle. Während die anderen wenig aufdringlich sind und eher zurückhaltende Effekte bieten, ist Twinkly vollgepackt mit Animationen und lässt sich übrigens auch mit Razer Chroma RGB verbinden, was Gamer durchaus freuen könnte. Wer einen Eyecatcher sucht, könnte mit Twinkly perfekt beraten sein.

Grundsätzlich kann ich euch die Wahl nicht abnehmen, da es wie immer abhängig vom Budget und den eigenen Vorstellungen ist, was eine smarte Lichterkette für euch können muss.

Meine persönliche Wahl

Allerdings kann ich euch einen Einblick in meine persönliche Wahl geben. Im Haus werde ich beim Weihnachtsbaum wohl auf die Nanoleaf Smart Holiday String Lights setzen. Dies liegt unter anderem an der WLAN-Verbindung als auch an dem Umstand, dass ich nichts zu Auffälliges am Baum möchte. Im Idealfall wird sie im Sommer zur Deko auf meinen Schränken.

Philips Hue kommt auf die Zuckerhütte im Garten. Eigentlich hätte ich sie gerne im Haus verwendet, aber sowohl die Reichweite als auch die durchgehende Länge von 20 Metern bringen mich zu dieser Entscheidung.

Twinkly wird zukünftig meine Büsche zieren, wobei ich schauen muss, wie gut dies mit der WLAN-Verbindung funktioniert.

Nachdem ihr nun einen umfassenden Einblick in die Welt der smarten Lichterketten von Nanoleaf, Philips Hue und Twinkly erhalten habt, seid ihr vielleicht schon einen Schritt näher an eurer Entscheidung.

Vielleicht habt ihr auch eigene Erfahrungen mit diesen oder anderen smarten Lichterketten gemacht, die ihr gerne teilen möchtet. Welche Lichterkette hat euer Herz erobert oder welche würdet ihr gerne ausprobieren? Habt ihr kreative Ideen, wie man diese Lichterketten außerhalb der Weihnachtszeit nutzen kann? Lasst uns in den Kommentaren wissen, welche Lichterkette euer Favorit ist und wie ihr sie in eurem Zuhause oder Garten einsetzt.