
Der Kauf eines neuen Smartphones kann teuer werden, jedenfalls wenn es immer das Topmodell sein muss. Aber muss es das wirklich? Wenn der teure Alleskönner fast ausschließlich unbeachtet in der Tasche steckt und eh nur für die generelle Erreichbarkeit, Chats und Unterhaltungsapps genutzt wird, kann es im Gegenteil auch ein preiswertes Gerät werden.
In der Preisklasse unter 300 Euro verkaufen die Hersteller die meisten Geräte, was für eine gewisse Beliebtheit spricht. Nachvollziehbar: Wird das Smartphone als Alltagsgegenstand und weniger als Kameraersatz oder Prestigeobjekt genutzt, bieten auch preiswerte Modelle bereits die nötige Technik. Und beim genaueren Blick auf die Angebote zeigt sich, dass in diesem Preisbereich sogar recht erstaunliche Technik verbaut sein kann. Natürlich nicht auf dem Niveau eines Highend-Smartphones aber für viele Nutzer ausreichend.
Was ihr vor dem Kauf eines neuen Smartphones wissen solltet, erläutert unsere Kaufberatung:
Die allgegenwärtigen Sonderangebote von extrem günstigen Handys, teilweise für unter 100 Euro, enthalten wir euch trotzdem vor - einen gewissen Anspruch sollen die für euch ausgewählten Geräte dann doch erfüllen. Bei den Billigheimern fehlt es fast immer an Leistung, Displayqualität und Speicherplatz. Schon für unter 200 Euro gibt es aber bereits deutlich besser ausgestattete Telefone, die nicht bei jedem App-Start eure Geduld beanspruchen wie einst das Laden von C64-Games via Diskette.
Die beste Ausstattung für unter 300 Euro
realme 9 Pro 5G
Preis: ca. 279 Euro
- Display/Gewicht: 6,6 Zoll IPS 120 Hz 2.412x1.080 Pixel / 195 g
- Prozessor: Qualcomm Snapdragon 695 5G, 8 Cores bis 2,20 GHz / Adreno 619
- RAM/Festspeicher: 8 GByte / 128 GByte (erweiterbar via MicroSD)
- Betriebssystem: Android 11
Das erfreulich gut ausgestattete realme 9 Pro gibt es schon ab 279 Euro und im Gegensatz zu den Vorgängermodellen kommt nun ein Snapdragon statt eines Mediatek-SoC zum Einsatz. Die Leistung des SD 695 ist für die Preisklasse sehr gut, dazu kommt die üppige Speicherbestückung mit 8 Gigabyte RAM. Eine Variante mit 6 Gigabyte wird mitunter etwas günstiger angeboten.
AMOLED behält realme dem teureren 9 Pro+ vor, das mit 120 Hz aber dafür sehr flotte IPS-Panel könnte aber für einige Nutzer ein Grund sein, lieber zum realme 8 zu greifen - das bietet zwar weniger Leistung und ein langsameres Display, dafür aber OLED und den niedrigeren Preis.
- 120 Hz Display
- 8 Gigabyte LPDDR4X
- Preis-Leistung
- .. aber nur IPS
- Kamera nur Durchschnitt
Samsungs Einstiegsangebot für unter 200 Euro
Samsung Galaxy A22 5G
Preis: ca. 200 Euro
- Display/Gewicht: 6,6 Zoll IPS 90 Hz 2.408x1.080 Pixel / 203 g
- Prozessor: Mediatek Dimensity 700, 8 Cores bis 2,2 GHz / ARM Mali G57 MP2
- RAM/Festspeicher: 4 GByte / 64 GByte (erweiterbar via MicroSD)
- Betriebssystem: Android 11
Samsungs eigene ARM-Prozessorentwicklung namens Exynos hat nicht den besten Ruf - sie gelten beispielsweise als recht stromhungrig. Da der Exynos im A22 kein 5G unterstützt, greift Samsung zum Mediatek Dimensity 700, der eine solide Mittelklasse-Performance bietet und dem Smartphone zu bis zu 14 Stunden Laufzeit unter regelmäßiger Last ermöglicht. Beim Display (OLED vs. TFT, 60 vs. 90 Hz) scheiden sich die Geister, das etwas bessere Bild liefert das A22 dank OLED.
Bei den günstigeren Smartphonereihen ist Samsung nicht ganz so vorbildlich was Android-Updates angeht, berechnet das bei eurer Kaufentscheidung mit ein. Ein Update auf Android 13 ist aber bereits erschienen, ihr seid also jetzt noch aktuell dabei.
Der Arbeitsspeicher fällt mit 4 Gigabyte nur durchschnittlich aus, gleiches gilt für die 64 Gigabyte Flash. Diese lassen sich aber via MicroSD erweitern. Die Kameras des Galaxy A22 5G machen bei gutem Licht einen überzeugenden Job, viel Spielraum für Zoom oder Bilder am Abend ist aber nicht vorhanden.
- 90 Hz Display
- Gute Laufzeit
- Wenig Speicher
- Updates
Mittelklasse-Leistung zum Einstiegspreis
Oppo A96
Preis: ca. 220 Euro
- Display/Gewicht: 6,59 Zoll LTPS 90 Hz 2.412x1.080 Pixel / 191 g
- Prozessor: Qualcomm Snapdragon 680, 8 Cores bis 2,40 GHz / Adreno 610
- RAM/Festspeicher: 8 GByte / 128 GByte (erweiterbar via MicroSD)
- Betriebssystem: Android 11
Bei der Ausstattung des nur knapp über 200 Euro teuren Oppo A96 spart der Hersteller zwar an einigen Stellen, nicht aber bei Speicher, Akku und Rechenleistung. Mit dem Snapdragon 680 steckt ein für die Preisklasse recht schneller SoC im Telefon und auch die 8 Gigabyte RAM sind durchaus praktisch in Bezug auf Alltagsperformance. Die 50 MPixel Hauptkamera weiß ebenso wie der kräftige Akku und das 33-Watt-Schnelladen zu gefallen.
Benötigt ihr allerdings 5G-Unterstützung, solltet ihr euch anderswo umschauen, auf den neuen Funkstandard verzichtet Oppo leider. Und auch das OLED des inzwischen leider vergriffenen Oppo A76 gibt es hier nicht - stattdessen aber ein 90-Hz-LCD mit guter Helligkeit und ansprechender Farbdarstellung.
- 90 Hz und gute Farben
- Für die Preisklasse sehr gute Performance
- Akku mit 5.000 mAh
- Kein 5G/NFC
- Keine Updates über Android 13 hinaus
Top-Display schon für unter 200 Euro
Xiaomi Redmi Note 11
Preis: ca. 180 Euro
Display/Gewicht: 6,43 Zoll OLED 90 Hz 2.400x1.080 Pixel / 179 g
Prozessor: Qualcomm Snapdragon 660, 8 Cores bis 2,20 GHz / Adreno 512
RAM/Festspeicher: 4 GByte / 128 GByte (erweiterbar via MicroSD)
Betriebssystem: Android 11
Wer beim Display nicht den 200-Euro-Kompromiss OLED oder 90 Hz eingehen möchte, bekommt beim Redmi Note 11 von Xiaomi beides gleichzeitig - lobenswert in der Preisklasse. Auch die Auflösung fällt mit 2.400x1.080 Pixeln angenehm hoch aus.
Trotzdem müsst ihr Kompromisse eingehen, beim Speicher beispielsweise. Das hier vorgestellte Modell nutzt 4 Gigabyte RAM und 128 Gigabyte Flash, andere Hersteller sind da großzügiger. Dafür lässt sich der Festspeicher aber per MicroSD problemlos erweitern. Auch die Kameralösung gehört (vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen) nicht zu den Glanzpunkten des Handys.
- 90 Hz, gute Auflösung
- OLED
- gute Laufzeiten
- Kamera bestenfalls durchschnittlich
- etwas mehr Speicher wäre nett
OLED und gute Ausstattung bei Poco
Poco M4 Pro
Preis: ca. 220 Euro
Display/Gewicht: 6,43 Zoll OLED 90 Hz 2.400x1.080 Pixel / 179 g
Prozessor: Mediatek Helio G96, 8 Cores bis 2,05 GHz / Mali G57 MC2
RAM/Festspeicher: 6 GByte / 64 GByte (erweiterbar via MicroSD)
Betriebssystem: Android 11
Wenn ihr gewillt seid, ein paar zusätzliche Euros zu investieren, bekommt ihr beim Poco M4 Pro die gleichen Displayspezifikationen wie beim Redmi Note 11 (aus gleichem Hause) aber eine etwas bessere Gesamtausstattung. So bietet das M4 Pro gleich 6 Gigabyte RAM und einen dem Snapdragon bei der Leistung überlegenen Mediatek-Prozessor. Da dieser etwas mehr Leistung aufnimmt, ist der mit 5.000 mAh üppig dimensionierte Akku angebracht.
Zugegeben, andere Handys laden noch schneller, allerdings finden diese sich eher in höheren Preisklassen. 33 Watt sorgen dafür, dass das Poco M4 Pro in gut einer Stunde wieder voll geladen ist - damit lässt es sich doch leben. Auf Extras wie Wireless Charging müsst ihr aber verzichten.
- 90 Hz, gute Auflösung
- OLED
- Fastcharge mit 33 Watt
- Kamera durchschnittlich
- kein 5G
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