Facebook öffnet sich, zumindest in Frankreich: Denn wie Reuters berichtet, wird der Konzern erstmals Mitarbeitern einer staatlichen Behörde erlauben, den eigenen Angestellten bei der Bekämpfung von rassistischen oder sexistischen Posts sowie Hate-Speech auf Facebook über die Schulter zu schauen. Laut Aussage von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird ein kleines Team aus staatlichen Beamten für sechs Monate in der Firma bleiben, um (laut Reuters) Facebooks »guten Willen zu verifizieren«.
Die Beamten, welche von der französischen Regierung ausgewählt und gegebenenfalls durch Mitarbeiter aus dem Innen- und Justizministerium sowie der Telekom-Regulierungsbehörde unterstützt werden, sollen dabei auch feststellen, ob Facebooks Maßnahmen gegen Rassismus, Sexismus und Hate-Speech auf der Social-Media-Plattform verbessert werden können. Diese Zusammenarbeit zwischen staatlichen Behörden und Facebook nennt Macron »smarte Regulierung«, ein Konzept, das er auch auf Konzerne wie Amazon und Google ausweiten möchte.
Smart und tiefgehend oder fies und dumm?
Unklar ist, wie weitreichend Facebook den Besuchern Zugriff auf interne Systeme gewährt. Ob der Konzern Algorithmen oder Code offenlegt, die bei der Bekämpfung von Hate-Speech zum Einsatz kommen, hat Facebook bislang nicht kommentiert. Laut Facebook soll das Regierungs-Team gegebenenfalls allerdings Zutritt sowohl zu Facebooks EU-Hauptquartier in Dublin als auch der Zentrale in Menlo Park, Kalifornien erhalten.
Das Konzept, staatliche Beamte zur Kontrolle in Firmen zu entsenden, hat seinen Ursprung in ähnlichen Systemen bei der französischen Banken- und Nuklear-Industrie. Einem Regierungssprecher zufolge will Frankreich damit den Technologie-Konzernen die Möglichkeit geben, zwischen »smarter, aber tiefgreifender« Kontrolle oder »fieser und schlichtweg dummer Regulierung« zu wählen.
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