Beim Test von Sonos One und Sub ballert der Bass – aber auch heftig genug für mich?

Besteht das Setup meinen persönlichen Subwoofer-Härtetest - oder muss Sonos Brüllwürfel nachliefern? Ein Gerätetest.

Beichte eines Redakteurs: Mit den vorliegenden Sonos-Geräten gebe ich meine Smart-Lautsprecher-Jungfernfahrt. Das fairerweise vorweggeschickt. Dessen ungeachtet, sind meine Ohrmuscheln bereit, sich unvoreingenommen um die Sonos-Brüllwürfel zu schließen. Let's tune in!

Sonos auspacken!

Auf der Umverpackung prangt das Werbe-Sprüchlein The Smart Speaker for music lovers. Ob Sonos der eigenen Zuweisung gerecht wird und sich als die Must-Buy-Audio-Marke für Musikliebhaberinnen festigt?

Aber zuerst ein Wort zur Umverpackung. Die Kartonagen aufgeklappt, ist mein Testmuster in Eierkarton-artige Pappen gebettet. Das ist zweckmäßig und in puncto Recycling ließe sich die Altpapiertonne handgerecht mit den Papp-Teilen füttern.

Für Ungeduldige: die nachfolgende Info-Box rafft vorab mein subjektives Werturteil zusammen.

Sonos One & Sub: Stereo Setup
Sonos One & Sub: Stereo Setup
Die beiden, als Stereo-Lautsprecher gekoppelten Sonos Ones (zusammen mit dem Subwoofer Sonos Sub), sind ein wertiges Setup. Nett ist die Geräteverkleidung; der Klang ist nett; rundum ist das alles nett. 

Vielleicht lag es an den Anfangsschwierigkeiten nach dem Prinzip: »Wie spiele ich meine Audios jetzt gleich wieder über die Sonos aus?«. Bis ich gecheckt hatte, dass ich in der gewünschten Musik-App nochmal separat die Sonos für die Audio-Ausgabe einrichten muss, waren wieder fünf Minuten vergangen.

Zudem musste ich mich selbst dabei beobachten, wie ich die Lautsprecher nach der Benutzung immer wieder vom Strom genommen habe, weil A) “Wieso sollen die Würfel Strom ziehen, wenn ich sie gerade nicht verwende?” und B) “Ich will die Geräte jetzt vom Arbeits- ins Wohnzimmer rübernehmen - also muss ich sie dafür vom Strom lassen.”

Ihr seht: Einen Akku oder einen Ein-und-Ausschalt-Knopf, die habe ich persönlich bei den Sonos vermisst.  Aber ja, klar: Ob ihr das, wie ich, als Manko betrachtet, kommt auf eure individuellen Bedürfnisse als User an. Gesagt sei es trotzdem. 
  • Leichte Einrichtung  
  • Schönes Stereo-Setup 
  • Lässt sich mit gängigen Audio-Apps verknüpfen 
  • Viele Einstellungs-Möglichkeiten: Sonos-App  
  • Kabellänge von fast 2 Metern 
  • Wahlweise Touch-Bedienung (über die Geräteoberfläche) 
  • Bei einem Knapp-500-Euro-Subwoofer: Bitte mehr Bass! 
  • Kabelgebunden und kein Akku 
  • Happiger Kaufpreis 
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Sonos einrichten!

Aller Anfang ist NFC: Anfangs habe ich damit zu kämpfen, die Brüllwürfel einzurichten – oder besser gesagt: Immer wieder aufs Neue einzurichten. Da ich die Geräte zunächst nur zu Testzwecken nutze, entkopple ich die Sonos-Würfel wieder regelmäßig von meinem Setup.

Mit dem Ergebnis, dass ich tags daraufhin die Brüllwürfel wieder anstöpsele, respektive mit der Sonos App verbinde – und dabei frenetisch mit dem Handy hantiere; verzweifelt darum bemüht, die Lautsprecher wieder mit meinem Mobilteil zu koppeln. Nicht weiter dramatisch, aber nervig.

Links: Die beiden Sonos-Würfel; rechts: die Sonos-Kombi plus Sonos Sub Links: Die beiden Sonos-Würfel; rechts: die Sonos-Kombi plus Sonos Sub

Welche Verbindung nutzt Sonos? Die Verbindung zwischen Brüllwürfeln und Handy werden über NFC hergestellt.

Wer gerade das erste Mal über die Abkürzung NFC stolpert: Im Info-Kasten gleich hier unten habe ich euch die wichtigsten Einsteiger-Informationen zur Near Field Communication zusammengetragen.

Was ist NFC? 

Bei der Near Field Communication (zu Deutsch: Nahfeldkommunikation) handelt es sich um einen Funkstandard für die drahtlose Datenübertragung. 

Funkstandard. Drahtlose Datenübertragung. Nahfeldkommunikation. Das liest sich ähnlich unterhaltsam an, wie in einer mathematischen Formelsammlung zu blättern - ist aber praktisch.

Denn: die NFC verbindet ziemlich zügig zwei Geräteschaften miteinander, die sich in nahe beieinander befinden. In unserem Testaufbau: Mein NFC-fähiges Mobilteil und die, mit NFC-Chips ausgestatteten, Sonos-Lautsprecher. 

Der Clou von NFC: Miteinander zu verbindende Geräte werden nahe zueinander gelegt – sodass die Distanz zwischen den Geräten idealerweise auf wenige Zentimeter reduziert wird. Erst, wenn diese Zentimeter-Distanz eingenommen wird, können sich die beiden NFC-fähigen Geräte miteinander verbinden – vorher geht nichts.

Einrichten via NFC: Voraussetzung für die folgenden Punkte ist, dass ihr die Sonos-App auf eurem Smartphone installiert habt. Dann funktioniert alles in drei kurzen Schritten.

  • Smartphone an das Sonos-Gerät halten (in meinem Beispiel: das Android-Mobilteil, mit dem Display nach oben, auf die Geräteoberseite des Sonos Ones legen). Euer Smartphone fungiert hier sozusagen als Lesegerät. 
  • Warten, bis die Sonos-App den passenden Passcode erhält (dieser Vorgang dauert in der Regel nur wenige Sekunden). 
  • Jetzt werden die Sonos eurem Gerätepark hinzugefügt. Fertig! 

Wie vorher erwähnt: Mein Lautsprecher-Setup besteht aus zwei Sonos-One-Brüllwürfeln und einem Sonos Sub. Sehr schön: Die drei Teile lassen sich miteinander verbinden.

Sonos Stereo-Setup: Dementsprechend habe ich die beiden Sonos Ones zu einem Stereo-Paar zusammengeführt - das wiedermal über die Sonos App, versteht sich.

Mal navigieren!

Die Wiedergabe musikalischer Inhalte lässt sich entweder über die App eurer Wahl ansteuern – oder: Ihr bemüht den abgeflachten Gerätekopf der Sonos One. Hier finden sich diejenigen Steuerelemente verbaut, die es braucht, um: Von einem Track zum nächsten zu springen, einen Track zu pausieren, und die ganzen anderen Navigations-Freuden halt.

Links: PlayPause-Feld (Wiedergabe starten oder anhalten); rechts: Nach rechts swipen (zum nächsten Song wechseln) Links: Play/Pause-Feld (Wiedergabe starten oder anhalten); rechts: Nach rechts swipen (zum nächsten Song wechseln)

Links: Nach links swipen (zum vorangegangenen Song wechseln); rechts: Rechtes Feld (Lautstärke erhöhen), linkes Feld (Lautstärke herabsetzen) Links: Nach links swipen (zum vorangegangenen Song wechseln); rechts: Rechtes Feld (Lautstärke erhöhen), linkes Feld (Lautstärke herabsetzen)

Über die Sonos-App lassen sich die Musikdienste eurer Wahl ansteuern. Auch die von mir privat meistgenutzte Musikdienst war abrufbar - nämlich: Spotify. Aber auch das, bei mir längst verschüttgegangene, Amazon Music habe ich dank der Sonos-App wiederbelebt.

Mal reinhören!

Um mir die Schreihals-Qualitäten der Sonos-Kombi auf die Ohren zu geben, plündere ich meine verstaubte Alben-Sammlung bei Amazon Music.

Für euch hangele ich mich entlang verschiedener Musik-Genres, um amtlich zu erstesten, ob die Wunderwürfel nur für schnödes Melody Death Metal taugen – und auch für geilen Free Jazz (oder so). Hört mit, wenn ihr mögt! 

Cineastische Musiken: Erinnert sich noch irgendwer an das mega kurze Zeitfenster von vor ungefähr zehn Jahren, als dank der Coen-Brüder (No Country for Old Men) Literaturverfilmungen von Brutalo-Schriftsteller Cormac McCarthy en vogue waren? Ich auch nicht. Umso angenehmer überrascht war ich, als ich die Titel-Melodie von Daniel Pemperton aus der McCarthy-Verfilmung The Counselor von Ridley Scott in meinen Amazon-Music-Katakomben entdeckt habe.

Hinweis: Die Verlinkungen habe ich über Spotify gewuppt, nicht über Amazon Music.

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Cineastische Musiken. Urteil: Während ich mich in die ersten paar Takte des Tracks reingroove, stört mich irgendwas. Aber was? Spätestens bei der Mitte des Tracks, bei dem es rhythmisch nachzieht, jammern meine Ohren: Wo bleibt der Bass? 

Aber womöglich wollte Komponist Pemperton mit seinem Score nicht Premium-Schauspieler wie Michael Fassbender, Javier Bardem und Penélope Cruz übertönen. Okay, genug Namedropping.

Musiken mit Bass. Viel Bass. Mit den nächsten beiden Tracks geht mit der Sonos-One-Slash-Sub-Kombi in den ultimativen Bass-Praxistest. Wäre doch gelacht, wenn wir dem Bäm!-Würfel unterm Schreibtisch nicht einige Tieffrequenzen mehr entlocken.

Meine Wahl fällt auf Ich rollator mit meim Besten der Elektropop-Band Grossstadtgeflüster und True Shred Guiat der Noisepop-Band Sleigh Bells. Wenn bei diesen beiden Bands nicht der Bass ballert, dann – ey, sorry – muss es an den Sonos liegen.

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Bass. Viel Bass. Urteil: Herrje, wieso wummert das so zurückhaltend aus dem Subwoofer?, ärgere ich mich. Zunächst. Denn nachdem ich in der Sonos-App ist den Bass von Mittel auf Maximal hochgedreht habe, geht da was.

Ich ziehe den Bass-Regler auf Anschlag – und endlich: Es haut mir (sinnbildlich!) die Prostata aus dem Unterleib: So wie man sich das wünscht!  

Eine Frage der Subjektivität: Okay, um festzustellen, ob der Bass auf mittlerer Einstellung nur für meine Bass-gewöhnten Öhrchen zu lahmarschig war, oder ob’s genuin an den Audio-Geräten liegt: Ich empfehle, vor dem Kauf selbst Ohr an die Sonos anzulegen. Überhaupt bei jedem Audio-Gerätekauf.

Musik vom leiseren Schlag: Um die Sonos noch der entschleunigten Singer-Slash-Songwriter-Fraktion auf die Ohren zu ziehen, spiele ich die großartige Regina Spektor und den Klampfen-Komiker Olli Schulz an. Genauer: Ballad of a Politician von der Platte What We Saw from the Cheap Seats, respektive den Track Koks & Nutten vom Album SOS - Save Olli Schulz. Mal reinhören.

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Leise Musik. Urteil: Bei Ollis geil-gefühligem Gitarren-Gezupfe ist Bass keine Kategorie – hingegen bei Frau Spektors Track trumpft nach dem ersten Track-Drittel der Synthesizer auf. Ich beobachte mich also selber dabei, wie ich kontrolliere, ob der Bass auch auf Anschlag gedreht ist. Ist er. Na gut, geht für mich gerade so noch durch. Weniger Bass dürfte aber keinesfalls sein, liebe Sonos-Geräte!

Auch mal Podcasting!

Audio-Podcasts nehmen mittlerweile einen Ehrenplatz in meiner alltäglichen Bespaßung ein. Deshalb war es für mich wichtig, in die Podcast-Tauglichkeit der Sonos-Teile reinzulauschen. 

Mein Blitz-Urteil: Kann man machen. Aber nur, wenn sich die Sonos Ones im selben Raum befinden, wie ihr selbst. Als ich den Spotify-Podcast im Nebenzimmer Fest & Flauschig laufen ließ, um im Badezimmer vor dem Spiegel den eigenen Verfall zu begutachten, konnte ich den Ausführungen der Podcaster nur noch bedingt folgen. Als ich dann mit der elektrischen Zahnbürste damit losgelegte, die Zahnzwischenräume durchzufegen, war nichts mehr mit Hörverständnis. 

Bald bin ich wieder auf Ohrhörer oder auf integrierten Smartphone-Lautsprecher umgestiegen, um mir Podcasting-Content in die Gehörgänge zu legen. Über die schlichte Audio-Ausgabe meines Android-Mobilteils konnte ich den Gesprächen leichter folgen. Andererseits: So nahe wie mit dem Sonos-Setup war ich einem audiophilen Blockbuster-Erlebnis mit einfach gestrickten Laber-Podcast noch nie!

Patrick Poti
Patrick Poti

Mein abschließendes Verdikt: Ich weiß nicht, ob es an meinen In-Ear-Ohrhörer-geschädigten Trommelfellen liegt, aber: Ich will mehr Bass! Ja, egal, ob ich mich in der kontemplativen Singer-Songwriter-Ecke aufgehalten, mit den Elektropoppern das verlängerte Steißbein gewackelt, oder dem altersschwachen John Williams den Taktstock gehalten habe: Meistens hatte ich den Bass auf Anschlag gedreht – und war erst dann zufrieden mit meinem Hörerlebnis. 

Das soll keine Generalkritik sein. Jede Ohrmuschel ist anders geschwungen (und verlangt es nach einem anderen Sound).

Um die Nullerjahre herum hatte ich einen THX-zertifizierten Logitech-Subwoofer unterm Schreibtisch stehen. Der hat damals alles weggeblasen, was bei Track-Sekunde Eins nicht an den Rockschößen der Mutti hing.

Konnte ich mein kinoartiges 5.1-Sounderlebnis von anno dazumal mit den Smart Speakern von Sonos wiederherstellen? Ganz eindeutig: Nein! Konnte mir Sonos One und Sub ein geschmeidiges Hörerlebnis bieten, dass ich weiterempfehlen würde. Ja, durchaus.

Also: Kaufempfehlung? Nur, an die- oder denjenigen, welche(r) knapp 1.000 Euro ausgeben will (siehe Box am Anfang des Artikels).

Mal nicht ausprobiert!

(Kein) Trueplay: Als Android-Mobilteiler war es mir leider nicht vergönnt, die Funktion Trueplay zu testen. Hierbei passt sich die Sonos-Lautsprecher speziell der Akustik eures Raumes an. Abrufbar ist diese Funktion allerdings ausschließlich für iPhone-Nutzerinnen und -Nutzer. 

Wer mehr über Trueplay erfahren möchte - und über die Sonos Era 100 & 300 – der liest sich durch den True-Metal-lastigen Testbericht von Kollege Maxe Schwind.

Übrigens: Nach Markteinführung von Sonos Era 100 & 300 werden die in diesem Artikel besprochenen Sonos One noch weiterverkauft. Die Sonos Subs hingegen befinden sich nach wie vor regulär in Sonos Sortiment. 

War dieser, zugegebenermaßen sehr subjektive, Gerätetest hilfreich für euch? Welche Informationen habt ihr in dem Test vermisst – und könnt ihr euch mit meinem Hörempfinden identifizieren? Habe ich Unrecht mit meinem Pochen auf mehr Bass? Tauscht euch gerne in unseren Kommentaren darüber aus, welcher Lautsprecher-Setup für euch das Nonplusultra ist! 

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