Oma und Opa kaufen am liebsten Notebooks. Die kompakten Computer lassen sich bei Nichtbenutzung unauffällig im Regal verstauen und sind außerdem um ein Vielfaches leichter in Betrieb zu nehmen – statt Rechner und Monitor, Tastatur und Maus muss nur noch ein einziges Gerät verkabelt werden. Die konzeptionellen Vorteile wie der Betrieb abseits der Steckdose und der einfache Transport wiegen ohnehin schwer. Folglich haben die Notebooks den klassischen Desktop-PC bei den Gesamtabsatzzahlen längst überholt. Nur bei Spielern setzen sich die mobilen Geräte langsamer durch. Zwar arbeiten aktuelle Prozessoren mehr als schnell genug, und auch der Arbeitsspeicherausbau reicht für Jahre, allerdings kommen viele Notebook-Grafikkarten nach allerspätestens zwei Jahren überhaupt nicht mehr mit.
Um zu überprüfen, ob sich das Bild mittlerweile gewandelt hat, testen wir in diesem Schwerpunkt die aktuelle Notebook-Generation mit Intels Centrino-2-Technologiepaket und AMDs Puma-Pendant. Unsere einzige Maßgabe an die Hersteller: maximal 1.500 Euro! Fast alle Branchengrößen schickten uns ein Testgerät, nur die auf Spieler spezialisierte Firma Alienware verweigert die Teilnahme. Obgleich deren Geräte ab knapp 1.400 Euro zu bekommen sind, wollte man uns lediglich ein 3.000-Euro-Modell zur Verfügung stellen – das sei schließlich das vorrangige Marktsegment für Spieler-Notebooks. Wir sehen das anders. Schließlich geben Sie, unsere Leser, im Schnitt zwischen 1.000 und 1.500 Euro für einen Spielerechner aus. Warum sollte man für ein Notebook doppelt so viel investieren, wenn es sich eh nicht aufrüsten lässt und in der Regel nach zwei Jahren nur noch für minimale Details taugt?
Problemfall Grafikkarte
In den vergangen Jahren haben sich Notebooks erheblich weiter entwickelt. Die allgemeine Arbeitsleistung erreicht das Niveau ausgewachsener Desktop-Maschinen, die Ausstattung ist in der Regel komplett. Dass es den mobilen Geräte dennoch nicht gelingt, engagierte Spieler langfristig zu binden, hat seine Ursache in der mangelnden Aufrüstbarkeit. Zumindest Hauptprozessor und Arbeitsspeicher sind im Lieferzustand für gewöhnlich passend dimensioniert und für zwei Jahre ausreichend, die Grafikkarte liefert in der Regel aber nur Mittelklasseleistung. Das liegt zum einen daran, dass die Notebook-Versionen im Regelfall geringere
Taktfrequenzen und weniger Shader-Einheiten als ihr Desktop-Namensvetter haben. Zum anderen geben High-End-Grafikchips einfach zu viel Hitze ab. Entsprechend wuchtig, laut und heiß sind Notebooks mit solcher Hardware. Die Industrie schafft es trotz eindeutiger Faktenlage nicht, das Problem zu beseitigen: Wir schlagen in Gesprächen mit den Herstellern immer wieder vor, sich auf einen einheitlichen Standard zum Wechsel der Grafikkarten zu einigen – zumal es den in Form der MXM-Grafikmodule längst gibt. Die Gegenargumente sind immer dieselben: Der Strombedarf der nächsten Grafikchip-Generation sei nicht kalkulierbar, die Position der Grafikchips auf dem Modul ändere sich ständig und verlange dadurch eine Anpassung des Kühlers. Möglicherweise ist der tatsächliche Grund aber ein anderer: Mit auswechselbarer Grafikkarte ließen sich nicht ohne weiteres alle zwei Jahre neue Notebooks an Spieler verkaufen. Die übrigen Käuferschichten brauchen die in spieletauglichen Geräten vorhandene Leistung nämlich ohnehin nicht. So sehen wir Notebooks derzeit eher als tragbare Ergänzung zum stationären Spiele-PC, der auf lange Sicht einfach weniger kostet und bei gleichen Kosten spürbar mehr Leistung bietet.
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