Nachdem ich vor Kurzem den Laptop-Tablet-Hybrid Surface Pro 9 getestet habe und restlos begeistert war, widme ich mich heute dem Surface Laptop 5. Dabei handelt es sich, wie der Name bereits dezent andeutet, um ein weitestgehend klassisches Modell aus dem Hause Microsoft, das sich als modisches Arbeitsgerät für Business-Kunden und schickes Lifestyle-Gadget positioniert.
Zwei Wochen lang durfte ich ein Testgerät im Alltag nutzen, das heißt: Ich habe alle beruflichen und privaten Angelegenheiten auf dem Surface Laptop 5 geregelt und bin nur zum Zocken auf mein Gaming-Notebook ausgewichen. Mein Fazit fällt gemischt aus, obwohl mich das Gerät in vielen Punkten durchaus überzeugen kann. Woran das liegt, erfahrt ihr jetzt.
Innovationsarmut verpackt in Edel-Optik
Microsoft positioniert seine Surface-Produktreihe als Alternative zu den MacBooks aus dem Hause Apple. Deshalb müssen sich die Geräte auch den Vergleich mit der Premium-Konkurrenz gefallen lassen, sowohl im Hinblick auf die inneren als auch die äußeren Werten.
In Sachen Optik gibt es nichts zu beanstanden. Das Surface Laptop 5 sieht, um es umgangssprachlich auszudrücken, richtig schnieke
aus. Das Unibody-Gehäuse aus Aluminium knirscht und knarzt nirgends, wirkt robust und ist mit 14,7 Millimetern im zusammengeklappten Zustand imponierend dünn. Der eine mag das Aussehen edel
nennen, der andere langweilig
- letzten Endes bleibt es eine Frage des Geschmacks, meinen trifft das Design durchaus. Hinzu kommt ein noch angenehmes Gewicht von 1,5 Kilogramm.
Doch am blauen Himmel ziehen rasch dunkle Wolken auf, wenn man sich das Gerät näher anschaut, genauer gesagt dessen Anschlussmöglichkeiten. Hier zeigt Microsoft keinen Mut zur Innovation, geschweige denn Ambitionen, bereits beim Vorgänger kritisierte Mängel zu beheben.
Zu dem einen USB-C-Port (3.1) gesellt sich neu ein Thunderbolt-4-Anschluss mit maximal 40 Gbit/s hinzu. Komplettiert wird das Quartett von einem 3,5-mm-Klinkenanschluss sowie dem Ladeanschluss namens Surface Connect - das war's! Angesichts einer UVP von 2.079 Euro, die für unsere Variante von Microsoft aufgerufen wird, hätten ein SD-Kartenleser und ein HDMI-Anschluss allemal an Bord sein dürfen.
Tolle Bildqualität trotz alter Technik
Dieser Mangel an technischer Brillanz setzt sich auch beim Display fort. Über eine Fläche von 15 Zoll verteilen sich 2.496 × 1.664 Pixel (201 ppi), was in einem für Office-Arbeiten super praktischen Seitenverhältnis von 3:2 resultiert. Vor allem das Hantieren mit mehreren geöffneten Fenstern fällt im Vergleich zu herkömmlichen 16:9-Vertretern deutlich einfacher.
Die Farbdarstellung ist dank einer werkseitig sehr guten Kalibrierung im sRGB-Farbraum das Highlight des Displays, hier spielt das Surface Laptop 5 in der obersten Liga. Die Multitouch-Funktionalität ist eine nette Dreingabe, auch wenn ich sie im Arbeitsalltag kaum verwendet habe - wozu auch, wenn sich direkt vor mir Tastatur und ein sehr präzises Trackpad befinden. Dennoch marschiert das Gerät auch in dieser Disziplin nicht ohne Gegentor vom Feld.
Denn wie oben bereits erwähnt, geht Microsoft in technischer Hinsicht auch beim Display nicht die Extra-Meile, die man sich von einem solchen Premium-Gerät erhofft. Wo MacBooks mit Mini-LED-Panel und 120 Hz Bildwiederholrate locken, kommt im Surface Laptop 5 ein konventionelles IPS-Panel mit fast schon antiken 60 Hz zum Einsatz, was vor allem bei langer Bildschirmnutzung die Augen stark beansprucht.
Hinzu kommt die Zertifizierung für den HDR-Standard Dolby Vision IQ. Liest sich auf dem Papier prächtig, sieht in der Realität aber nicht prächtig aus, da die Bildschirmhelligkeit von im Schnitt 400 cd/m² einfach nicht ausreicht, um HDR-Inhalte so überzeugend darzustellen, wie man es vom heimischen Fernseher oder gar aktuellen Smartphones gewohnt ist.
Weiter geht's mit dem Testbericht auf Seite 2!
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