Keine Aufmerksamkeitsspanne mehr und das »TikTok-Gehirn« soll Schuld sein

Studien besagen dass TikTok die Gehirne von Kindern verändert - nicht zum Guten

(Bild: Priyanka Singh über Unsplash) (Bild: Priyanka Singh über Unsplash)

Die immense Popularität von TikTok hat das Interesse an den Auswirkungen der Social-Media-Plattform auf das Gehirn geweckt, besonders bei Kindern und Jugendlichen, die die App dominieren. 

Neben Sorgen um die psychische Gesundheit deutet eine neue Studie darauf hin, dass sich ihre Aufmerksamkeitsspannen durch die endlose Abfolge von 15-sekündigen Videos verändern könnten. Dieser Effekt wurde von Autorin Julie Jargon vom Wall Street Journal als »TikTok-Gehirn« bezeichnet. 

TikTok als »Dopamin-Maschine«

Der Antrieb, Reaktionen im Belohnungssystem des Gehirns auszulösen, treibt das endlose Scrollen durch TikTok-Videos an. Die Plattform wird als »Dopamin-Maschine« bezeichnet, da sie Dopamin freisetzt, ein Neurotransmitter, der bei erwarteten Belohnungen aktiviert wird. 

Dieser Prozess erzeugt Freude und motiviert, die lohnende Tätigkeit fortzuführen. Die Neuropsychologin Dr. Sanam Hafeez erklärt gegenüber Bustle, dass das Gehirn durch das Scrollen einen Dopamin-Schub erhält, der bei positiven Inhalten verstärkt wird.

Man scrollt, bis einem etwas gefällt oder zum Lachen bringt - so erhält das Gehirn seinen Dopamin-Schub. Das motiviert gleichzeitig damit, weiterzumachen, um noch mehr Dopamin freizusetzen.

Diese Wiederholungen können das Verlangen nach Belohnungen aus kürzerem Inhalt verstärken und aus längeren Inhalten abschwächen.

Bereits vor zwei Jahren wies eine Studie der Science Times darauf hin, dass die heute schnelle Konsumierung von Inhalten in sozialen Medien die kollektive Aufmerksamkeitsspanne der Menschen verringert hat.

Besonders Kinder sind anfälliger für verkürzte Aufmerksamkeitsspannen, da sie oft Schwierigkeiten mit längerer Konzentration haben. TikToks ständig wechselnde Inhalte erfordern keine tiefe Konzentration. 

TikTok und andere Social-Media-Apps können dazu beitragen, dass Kinder sich nicht auf Aktivitäten konzentrieren können, die nicht sofort befriedigend sind. 

Auch Online-Shops wie Temu und Wish nutzen Psychologie, um ihre Ziele zu erreichen. Mehr dazu lest ihr hier:

Die Forschung zu diesem Thema steckt noch in den Kinderschuhen, weshalb noch keine konkreten Aussagen getroffen werden können, jedoch scheint der Aufstieg an Short-Form-Content nicht langsamer zu werden - ganz im Gegenteil.

Immer mehr Apps kopieren TikToks Erfolgskonzept, wie zum Beispiel YouTube mit seinen Shorts oder Meta mit den Instagram Reels. 

Glaubt ihr, dass Short-Form-Inhalte, wie sie auf TikTok präsentiert werden, unsere Aufmerksamkeitsspanne verringern? Wie ist eure Meinung zu diesem Thema? Schreibt es uns in die Kommentare! 

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