Der endlose Albtraum der Tintenstrahldrucker: Wie die Industrie selbst Third Party-Patronen kaputt gemacht hat

Drucker sind ein Thema für sich - und ihre Patronen auch. Third-Party-Hersteller schießen sich jetzt allerdings selbst in den Fuß.

Drucker. Ganz sicher haben Drucker einen eigenen Platz in der Hölle. Immer wieder funktionieren sie nicht, wie sie sollen, und wenn doch, dann ist die Tinte leer. Ein ganz anderes Katz-und-Maus-Spiel liefern sich Drucker- und Third Party-Hersteller seit Jahren - und es nimmt absurde Ausmaße an.

Third Party-Hersteller: Katz und Maus

Ja, es gibt kompatible Patronen, die nicht von den Originalherstellern kommen, sondern Third Party sind oder von ihnen befüllt werden. Klar, dass das nicht gut bei HP, Canon und Co. ankommt. Deshalb gibt es seit Jahren ein Tauziehen, wer wen austrickst. Twitter-User vonrosceau hat das wunderbar dargestellt:

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Zu Deutsch:

  • Druckerhersteller verkaufen teure Patronen 
  • Menschen lernen, diese nachzufüllen 
  • Hersteller setzen Einweg-Sicherheitschips in die Patronen ein 
  • Refiller erfinden Chip-Resetter 
  • Refiller erfinden Chip-Resetter mit eingeschränkter Verwendung

Was ist passiert? Um gegen sogenannte Refiller vorzugehen, haben Hersteller in ihren Druckern DRM-Chips verbaut, die es erlauben, nur die eigenen Patronen zu verwenden und auch nur einmal - um mehr von ihnen zu verkaufen.

Ganz schön fies, sowohl für den Geldbeutel als auch die Umwelt.

Die Refiller ihrerseits haben Reset-Chips in ihre Kartuschen eingesetzt, um die Beschränkungen zu umgehen und dem Drucker vorzugaukeln, man verwende die Patrone gerade zum ersten Mal.

So haben sich die Refiller selbst in den Fuß geschossen: Der Resetter-Chip funktioniert nur noch 20 Mal, unendliches Nachfüllen ist also nicht mehr drin. Natürlich ist das nicht gerade wenig, führt den Clinch mit den Originalherstellern jedoch ad absurdum.

Tintenpatronen: ein Geldgrab

Druckertinte ist schweineteuer. Wie teuer? Ich besitze einen HP Drucker, der mit 901-Patronen derselben Firma gefüttert werden will. Kostenpunkt für die XL-Variante einer schwarzen Druckerpatrone: laut Amazon knapp 40 Euro. Inhalt: 12 Milliliter.

Das entspricht 3,33 Euro pro Milliliter. 

Zum Vergleich: Möchte ich meiner Frau Chanel N°5 in der 100-ml-Flasche kaufen, zahle ich 131,83 Euro - und bin damit günstiger, als wenn ich mir 100 Milliliter schwarzer Druckertinte kaufen möchte.

Kurzum: Drucken ist und bleibt verdammt teuer.

Mein Kollege Peter hat übrigens seine eigenen Erfahrungen beim Druckerkauf gemacht und zweifelt seitdem an der Welt:

Tintenpatronen sind sauteuer, auch im Jahre 2023. Das liegt daran, dass jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht. Auch die Refiller scheinen ein Stück vom Kuchen abhaben zu wollen. Kauft ihr stets originale Patronen? Oder lasst ihr eure Kartuschen nachfüllen? Schreibt gerne in die Kommentare, wie ihr mit der wertvollen Flüssigkeit verfahrt.

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