Update, 01.12.2017:
Hewlett Packard hat mittlerweile zum Thema » HP Touchpoint Analytics Client« eine offizielle Stellungnahme abgegeben. Wie die Webseite Laptopmag berichtet, erklärte HPs Vice President of Customer Experience, Mike Nash, dass HP die Privatsphäre seiner Kunden äußerst ernst nehme und das Tool lediglich anonymisierte Performance-Daten sammele.
Beim Touchpoint Analytics Client handelt es sich laut Nash außerdem um ein Programm, das bereits seit 2014 als Teil der Support-Assistent-Software standardmäßig auf HP-Computern vorinstalliert ist. Neu sei nur der Name der Software. In Ergänzung dazu veröffentlichte HP außerdem die folgende Aussage:
"[HP Touchpoint Analysis] sammelt anonyme Diagnose-Informationen über die Hardware-Performance. Es teilt keine Daten mit HP, es sei denn, der Zugang ist ausdrücklich [vom Nutzer] gestattet. Kunden können den Service zu jeder Zeit beenden oder deinstallieren. HP Touchpoint Analysis wurde kürzlich aktualisiert und es gab keine Änderungen an den Privatsphäre-Einstellungen mit diesem Update. "
Originalmeldung:
Dass diverse Technologie-Firmen es mit der Privatsphäre ihrer Kunden nicht besonders genau nehmen, ist hinlänglich bekannt. Laut einem Bericht des Online-Magazins Computerworld ist das aktuell wohl auch bei Hewlett Packard der Fall. Denn mit dem sogenannten »HP Touchpoint Analytics Client« mogelt HP laut Computerworld seinen Nutzern ein als »Serviceprogramm« getarntes Tool zur Sammlung von Daten unter.
Sammlung »telemetrischer Informationen« per Spyware-Tool
Unter der Versionsnummer 4.0.2.1435 dient der HP Touchpoint Analytics Service dazu, »telemetrische Informationen« zum Gebrauch durch HP zu sammeln – allerdings ohne Wissen oder Zutun des Nutzers. Das Tool gelangt offenbar zusammen mit aktuellen Windows-Updates auf HP-Rechner. Ob es an diese Updates gebunden ist oder ob HPs hauseigene Support-Systeme es automatisch herunterladen, ist momentan noch unklar.
Laut einer umfassenden Analyse auf ghacks.net sendet der HP Touchpoint Manager, der auf einem Cloud-System basiert, einmal pro Tag Daten an HP. Das Programm speichert die Daten unter »Programme\HP\HP Touchpoint Analytics Client\Transfer Interface« im Windows-Verzeichnis. Außerdem verlangsamt der Manager offenbar die Performance des PCs, auf dem er installiert ist.
Es gibt zwar durchaus sinnvolle und vertretbare Formen der Datensammlung, etwa wenn sie anonymisiert und ausschließlich zur Verbesserung einer Software geschieht. Dass ein Programm Daten sendet, ist also nicht grundsätzlich verwerflich. Wenn das allerdings ohne Wissen und vor allem ohne Zustimmung des Nutzers geschieht, sieht das ganz anders aus.
HP Touchpoint Manager lässt sich leicht deinstallieren
Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, wie sich HPs Tool wieder deaktivieren beziehungsweise deinstallieren lässt. Die erste Option (Deaktivieren) funktioniert über den Service-Manager unter Windows:
- Öffnet per Windows-Taste plus »R« die Windows-Konsole.
- Gebt den Befehl »services.msc ein und klickt auf Eingabe, um den Dienste-Manager zu öffnen.
- Sucht dort nach dem HP Touchpoint Analytics Client und öffnet das Eigenschaften-Fenster per Rechtsklick.
- Wählt als Starttyp »Deaktiviert« aus und klickt unter Dienststatus auf »Anhalten«, um die Ausführung des Clients zu stoppen.
Außerdem lässt sich der Dienst folgendermaßen komplett entfernen:
- Öffnet per Windows-Taste plus »R« die Windows-Konsole.
- Gebt den Befehl »appwiz.cpl« ein, um dem Programm-Manager zu öffnen.
- Sucht nach dem HP Touchpoint Manager und führt einen Rechtsklick auf dem Programmnamen aus.
- Wählt »Deinstallieren«, um den Manager zu entfernen.
Reaktion seitens HP steht noch aus
Bislang hat Hewlett Packard selbst zu den Vorwürfen der Datenspionage noch keine offizielle Verlautbarung abgegeben. In der Beschreibung des HP Touchpoint Managers heißt es lediglich:
"Durch häufige Versionsaktualisierungen, die in Ihrem Abonnement enthalten sind, bietet HP Touchpoint Manager Ihnen mehr Tools, um Ihre Ressourcen zu schützen, Überraschungen zu vermeiden und die Produktivität zu erhalten [...]."
Angesichts der zunehmenden Empörung seitens der HP-Nutzer dürfte eine Reaktion von HP aber vermutlich nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Zuletzt hatte HP durch die Sperrung von Tintenpatronen von Drittherstellern per Firmware negative Schlagzeilen gemacht.
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