Beste Trink-App: Fünf kostenlose Apps im Vergleich - und ein klarer Favorit

Ihr wollt mehr trinken? Eine Trink-App kann helfen. Aber welche der unzähligen Apps ist die beste? Unsere Autorin hat sich fünf beliebte Apps vorgeknöpft - und hat einen Favoriten.

Welche App unterstützt euch am besten beim regelmäßigen Trinken? Welche App unterstützt euch am besten beim regelmäßigen Trinken?

Bei der Flüssigkeitsaufnahme helfen können sogenannte Trink-Apps, die uns regelmäßig ans Trinken erinnern. In den App-Stores finden sich dabei ganze Legionen dieser Apps - welche also verwenden?

Um euch eine Antwort auf diese Frage liefern zu können, habe ich mir fünf beliebte und gut bewertete Apps installiert und der Reihe nach durchprobiert. Denn auch ich trinke viel zu wenig und möchte das endlich ändern.

Jede der Apps ist dabei in der Basisversion kostenlos nutzbar - für Werbefreiheit und den vollen Funktionsumfang müsst ihr bei allen aber auf die Premium-Version wechselt und bei einer sogar ein Abonnement abschließen.

Warum mehr trinken?

Gerade im Sommer ist es wichtig, viel zu trinken. Denn bei hohen Temperaturen trocknen wir auch innerlich schneller aus - und können so doppelt bis dreimal so viel Flüssigkeit verlieren.

Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung an normalen Tagen rund 1,5 Liter empfiehlt, kann der Wert durch Außentemperatur, Sport und körperliche Arbeit noch einmal deutlich ansteigen.

Viele Deutsche trinken aber nicht einmal die empfohlene Standardmenge - laut einer Studie der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2019 trifft das auf rund ein Viertel der Männer und fast 40 Prozent der Frauen zu.

Die Folgen: Müdigkeit und Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Erschöpfung und eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit, um nur einige zu nennen.


Drink Water Reminder

4,8 | mehr als 10 Mio. Downloads | kostenlos (Premium-Version für einmalig 3,29 Euro)
Google Play Store | Apple App Store

Groß und beliebt - diese beiden Eigenschaften lassen den Drink Water Reminder als Favoriten ins Rennen gehen. Dementsprechend darf er im Test auch von der Pole-Position starten.

Während der Installation fragt die App drei persönliche Informationen ab: Geschlecht, Gewicht und Schlafenszeit. Eine Möglichkeit zum Überspringen gibt es nicht. Aus den Informationen errechnet die App dann einen persönlichen Trinkplan. In meinem Fall beläuft sich der auf 1830 ml pro Tag.

Einen Designpreis gewinnt der Drink Water Reminder nicht, denn hübsch geht anders. Außerdem wirkt die Hauptseite auf mich recht überladen - obwohl dort vergleichsweise wenig passiert.

Trotzdem: Das Eintragen von Getränken geht schnell und die weiteren Menüs sind fix angesteuert - wenn die App mir beim Wechsel keine Werbung anzeigt. Die kann ich gegen Geld dauerhaft entfernen oder mir ein Video ansehen, um für acht Stunden meine Ruhe zu haben.

Drink Water Reminder (1) Persönlicher Trinkplan (links) und Startseite (rechts)

Drink Water Reminder (2) Verlauf (links) und Einstellungen (rechts)

In der App lassen sich die Getränkemengen schnell einstellen. Besonders ist dabei: Ich kann in einer Schnellauswahl selbst hinterlegen, welche Flüssigkeitsmengen ich häufig zu mir nehme. Das ist für mich besonders spannend, da ich nicht immer aus derselben Glas- oder Tassengröße trinke.

Erinnerungen ans Trinken lassen sich natürlich ebenfalls einstellen. Hier habe ich die volle Auswahl: Ähnlich wie bei meiner Wecker-App bestimme ich selbst, wann und in welchen Abständen mich die App informiert.

Kurzfazit: Der Drink Water Reminder macht, was er soll und gibt euch dabei viele Möglichkeiten zur Individualisierung an die Hand. Da ist seine Beliebtheit schon nachvollziehbar. Was mich etwas stört, ist das Design der App. Und was mich wirklich stört, ist die Werbung beim Menüwechsel in der kostenlosen Version.


Water Drink Reminder

4,6 | mehr als 10 Mio. Downloads | kostenlos (Premium-Version für einmalig 2,99 Euro)
Google Play Store

Kreativität bei der Namensfindung gehört wohl nicht zu den Stärken der beiden Platzhirsche unter den Trink-Apps. Sei's drum: Der Water Drink Reminder ist ebenfalls ziemlich beliebt und ordentlich bewertet. Also teste ich ihn als Nächstes.

Bei der Abfrage ist die App besonders sparsam: Lediglich Gewicht und Schlafenszeit werden abgefragt. Auch hier bekomme ich ein individuelles Tagesziel, das bei mir mit 2145 ml ganz schön hoch ausfällt. Man kann aber manuell nachjustieren.

Hat mich die erste App schon beim Design nicht überzeugt, verliert mich der Water Drink Reminder hier völlig. In dieser Qualität hätte ich die App vermutlich auch selbst programmieren können. Neben der Hauptseite finden sich in der App noch drei Statistik-Seiten zu Verlauf, Langzeit- und Gewichtsbericht.

Water Drink Reminder (1) Startseite (links) und Getränkeauswahl (rechts)

Water Drink Reminder (2) Langzeit-Bericht (links) und Tagesprotokoll (rechts)

Auf der Hauptseite lassen sich mit einem Klick Getränke verbuchen und auch die nächste Erinnerung wird angezeigt. Das Wechseln auf eine andere Getränkegröße geht schnell und die Werbung hält sich dezent zurück - immerhin.

Automatische Erinnerungen lassen sich auch beim Water Drink Reminder nach Gusto einstellen. Allerdings hat es eine kurze Weile gedauert, bis ich mich auf der entsprechenden Unterseite zurechtgefunden habe.

In der Pro-Version bekomme ich nicht nur keine Werbung angezeigt. Ich erhalte auch zusätzliche Getränkegrößen in der App und kann diese per Widget wechseln.

Kurzfazit: Der Water Drink Reminder bietet zwar alles, was eine Trink-App unbedingt braucht. Trotzdem kann ich die App nicht empfehlen. Dafür sind Design und Bedienung doch zu laienhaft umgesetzt - und es gibt einfach bessere Alternativen.


Plant Nanny

4,5 | mehr als 1 Mio. Downloads | kostenlos (Premium-Modell ab 5,89 Euro / Monat, In-App-Käufe)
Google Play Store | Apple App Store

Plant Nanny macht euch zu digitalen Pflanzeneltern. Denn wenn ihr regelmäßig trinkt, wachsen in der App niedliche Topfpflanzen heran. Die haben einen Namen, eine Persönlichkeit und zeigen euch ausdrucksstark an, ob sie mit eurer Flüssigkeitsaufnahme zufrieden sind.

Nach der Installation fragt die rund 144 MB große App das übliche ab: Ob ich Benachrichtigungen erhalten möchten, wie viel ich wiege und wie häufig ich mich bewege. In meinem Fall hat die App eine Gesamtmenge von 2,119 Litern als Tagesziel errechnet - laut Plant Nanny soll ich das in 9 Bechern zu je 240 ml trinken.

Danach versucht Plant Nanny, mir ein erstes Abo anzudrehen. Ich lehne ab und darf mir trotzdem meine erste Pflanze aussuchen. Kostenlos ist dabei nur die Sonnenblume Sunnii, mehrere weitere Pflanzen wie Efeutute und Löwenzahn lassen sich mit Ingame-Währung erspielen.

Die App ist unterteilt in mehrere Bildschirme: den Hauptbildschirm mit Pflanze, einen Echtgeld-Shop, eine Übersicht meiner Pflanzen und einer Statistik. Um im Hauptbildschirm Getrunkenes zu verbuchen, muss ich einen Button längere Zeit gedrückt halten - das dauert und klappt manchmal nicht wie gewünscht.

Plant Nanny (1) Pflanzen-Auswahl (links), Übersicht (mittig) und Pflanzendetail (rechts)

Plant Nanny (2) Handbuch (links), Shop (mittig) und Statistiken (rechts)

Darüber hinaus ist die App stark gamifiziert. Überall warten Levels, Währungen und tägliche Aufgaben. Das kann je nach Typ motivieren, täglich zu trinken, oder direkt abschrecken, weil es etwas eigentlich simples viel zu kompliziert macht.

Erinnerungen verschickt Plant Nanny nur zwischen 8 und 22 Uhr - je nach Wunsch alle zwei, vier oder sechs Stunden. Aber auch individuelle Erinnerungen und das vollständige Abschalten sind möglich.

Kurzfazit: Plant Nanny hat einen eigenen Ansatz, der durchaus Fans finden dürfte. Mir war die App aber zu aufwändig für die kleine Sache, die sie erledigen soll. Auch die Menge an Echtgeld-Transaktionen ist für eine Trink-App eine Frechheit. Wer spielerisch mehr trinken möchte, kann der App aber trotzdem eine Chance geben.


Hydro Coach

4,4 | mehr als 1 Mio. Downloads | kostenlos (Premium-Version für einmalig 6,99 Euro, werbefreie Version für einmalig 3,49 Euro)
Google Play Store | für iOS in Arbeit

Zwei Dinge sollen Hydro Coach besonders machen. Da wäre zum einen die Übersichtlichkeit der App, und zum anderen eine soziale Komponente: In Hydro Coach könnt ihr Freunde hinzufügen und eure Flüssigkeitsaufnahme vergleichen.

Bei der Installation lässt sich entweder direkt selbst ein Zielwert bestimmt - oder ich beantworte vier Fragen: Geschlecht, Alter, Gewicht und Aktivität. Danach haut mir die App erst einmal eine Werbung mit Ton um die Ohren. Kein guter Ersteindruck.

Der zweite Eindruck ist dafür schon besser. Die Startseite der App ist tatsächlich sehr übersichtlich gehalten. Alle Informationen sind gut sichtbar und neue Getränke verschiedener Größe lassen sich schnell und intuitiv hinzufügen.

Hydro Coach (1) Übersichtsseite (links) und Statistik (rechts)

Hydro Coach (2) Erfolge (links) und Vergleich mir Freunden (rechts)

Neben der Startseite finden sich die obligatorische Statistik, Erfolge für erreichte Trinkziele und eine Vergleichsseite für Freunde. Die lassen sich per Link hinzufügen, ein Zugriff aufs Adressbuch findet nicht statt.

In den Einstellungen lässt sich festlegen, in welchem Intervall ich Benachrichtigungen von der App erhalten, so ich das überhaupt möchte. Standardmäßig informiert mich Hydro Coach alle zwei Stunden.

Wer auf die Pro-Version für rund sieben Euro wechselt, bekommt dazu eine Reihe von Goodies: Detailliertere Statistiken, eine Wetter-Einbindung ins Tagesziel und keine Werbung. Letztere lässt sich für 3,50 Euro auch günstiger entfernen

Kurzfazit: Wer die soziale Komponente schätzt und sich davon motivieren lässt, dürfte mit Hydro Coach am glücklichsten werden. Und auch meine innere Minimalistin überzeugt die App dank ihrer aufgeräumten Startseite. Abgeschreckt hat mich lediglich die Werbung mit Ton und der doch recht hohe Premium-Preis, um diese loszuwerden.


Wassertracker

4,8 | mehr als 1 Mio. Downloads | kostenlos (Premium-Version für einmalig 3,19 Euro)
Google Play Store

Umfangreicher ist wohl keine: Der Wassertracker versucht, alle möglichen Aspekte einer Trink-App abzudecken, ohne euch dabei über den Kopf zu wachsen.

Das fängt schon bei der Installation an: Ich kann die passende Sprache auswählen. Ich kann neben Geschlecht, Gewicht und Schlafenszeit auch angeben, ob ich schwanger bin oder stille, wie viel Sport ich treibe und wie warm es bei mir ist. Allerdings erst, nachdem ich mir ein Werbevideo angesehen habe.

Natürlich wird auch hier ein Tagesziel berechnet, wobei über das Essen aufgenommenes Wasser bereits abgezogen wird. Mein persönlicher Wert: 1555 ml nach Abzug.

Die Startseite der App sieht hübsch aus, ist übersichtlich und leicht verständlich. Dazu gibt es eine Trinkstatistik, Einstellungen und eine ganze Reihe von hilfreicher Lektüre zum Thema Trinken.

Wassertracker (1) Hauptmenü (links) und Statistik (rechts)

Wassertracker (2) Ratgeber (links) und Einstellungen (rechts)

Neben diesen Guides hebt sich die App auch durch ihre Erinnerungen ab. Die erfolgen nicht einfach alle paar Stunden, sondern eine bestimmte Zeit nach dem Aufstehen, vor dem Essen, vor dem Zubettgehen und so weiter. Außerdem zeigt mir die App in den Benachrichtigungen an, wie weit ich bei meinem Tagesziel bereits fortgeschritten bin.

Neben der Werbung das größte Manko: Das Wechseln der Getränkegröße ist etwas umständlicher als bei vielen anderen Apps.

Kurzfazit: Mein persönlicher Favorit. Die App kann alles, überlädt mich aber nicht. Einzig die prominent platzierte Werbung nervt. Ich bin aber ganz ehrlich: Die App war es mir nach dem Test wert, für rund drei Euro auf die Premium-Version zu wechseln.


Die beste Trink-App: Mein Fazit

Alana Friedrichs: Alle getesteten Apps machen, was sie sollen - aber nicht unbedingt gleich gut. Mir ist im Test vor allem Wassertracker positiv aufgefallen. Die App hat mich sogar soweit überzeugt, dass ich mir die werbefreie Version für rund drei Euro gekauft habe.

Wer sich durch eine soziale Komponente anspornen lässt und gemeinsam mit Freunden oder Familie mehr trinken möchte, dürfte auch Hydro Coach schätzen. Das minimalistische Design stellt gleichzeitig auch eine gute Alternative für alle dar, denen Wassertracker zu umfangreich ist.

Plant Nanny macht vieles anders als die Konkurrenz und wählt einen deutlich spielerischen Ansatz. Mir bot die App aber zu viele Nebensächlichkeiten und zu wenig Fokus. Außerdem sind die Premium-Preise eine Unverschämtheit.

Drink Water Reminder ist nicht nur der Platzhirsch unter den Trink-Apps, sondern im Testumfeld auch die beste Wahl für iOS-Nutzer. Ich habe als Android-Nutzerin allerdings auch einen klaren Fokus auf Googles Play Store gelegt, sodass mir hier bessere Optionen entgangen sein können.

Dem Water Drink Reminder kann ich leider gar nichts abgewinnen. Die App erscheint mir laienhaft entworfen und so wirklich besser als die anderen Apps macht sie auch nichts.

Was meint ihr? Habe ich euch im Test für eine der vorgestellten Apps gewinnen können? Habt ihr einen Geheimtipp, der nicht Teil des Testumfelds war? Oder sind Trink-Apps nichts für euch? Welche Tricks helfen euch stattdessen dabei, genug zu trinken? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!

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