Elon Musk kauft Twitter und viele wollen zu Mastodon wechseln - was ist das?

Die Meldung, dass Elon Musk Twitter kaufen möchte, hat den Dienst Mastodon ins Rampenlicht gerückt. Was kann die Twitter-Alternative und wie klappt der Wechsel?

Elon Musk hat Twitter gekauft. Diese Nachricht allein reicht offenbar bereits aus, um tausende Twitter-User zum Wechsel zu bewegen. Selbst altehrwürdige Jedi-Meister verlieren ihre Gefolgschaft. Unter anderem der Dienst Mastodon rückt in den Fokus von Menschen, die sich nach einer sicheren, kostenlosen und möglichst einfach zu bedienenden Alternative umsehen.

Dabei stehen natürlich einige Fragen im Raum. Was kann Mastodon? Muss ich auf altbekannte Twitter-Features verzichten? Kostet mich der Dienst etwas? Fragen, die wir euch in diesem FAQ beantworten.

Und zu guter Letzt interessiert uns vor allem eure Meinung: Zieht ihr einen Wechsel zu Mastodon oder einem anderen Dienst in Betracht oder habt ihr ihn gar bereits vollzogen? Die Umfrage hierzu findet ihr weiter unten.

Inhaltsverzeichnis:

Welche Dinge möchte Elon Musk auf Twitter ändern? Wenn euch vielmehr diese Frage umtreibt, findet ihr in dieser Auflistung einige Antworten darauf:

Was ist Mastodon?

Mastodon ist ein soziales Netzwerk, mit dem ihr eigene Communitys erstellen, Freunden folgen und Inhalte teilen könnt. Klingt wie Twitter? Vieles erinnert auf den ersten Blick auch daran, doch Mastodon funktioniert im Hintergrund anders.

Entwickelt wurde Mastodon vom deutschen Entwickler Eugen Rochko. Durch den Open-Source-Ansatz kann im Prinzip jeder einen eigenen Mastodon-Server betreiben, der Teil eines öffentlichen, dezentralen Netzwerks wird. Das hindert euch aber nicht daran, eure Freunde zu finden, denn die Features des Dienstes funktionieren serverübergreifend.

Und nicht nur das: Auch andere soziale Netzwerke wie Friendica und Misskey sowie die Instagram-Alternative Pixelfed sind mit Mastodon kompatibel.

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Welche Features hat Mastodon?

Die Benutzung von Mastodon dürfte euch bekannt vorkommen, wenn ihr bereits mit Twitter vertraut seid.

  • Toot: Die Mastodon-Variante des altbekannten Tweets. Die Nachrichten können bis zu 500 Zeichen lang sein.
  • Boost: Das Equivalent des Retweeten, also des Weiterverbreitens eines Toots.
  • Favoriten: Wenn euch ein geboosteter Toot besonders gefällt, könnt ihr ihn mit einem Sternchen als Favoriten markieren, was bei Twitter noch ein Herz-Symbol war.

Natürlich könnt ihr euren Nachrichten auch Bilder und andere Medien anhängen sowie Privatsphäre-Funktionen vornehmen, etwa, wer euren Toot alles sehen darf.

Gibt es eine App? Ja, es gibt eine offizielle Mastodon-App für Mobilgeräte. Da die Technik aber Open Source ist, existieren noch zahlreiche weitere Apps, mit denen ihr Mastodon nutzen könnt. Hier findet ihr eine komplette Liste.

Bereits auf den ersten Blick erinnert vieles an Mastodon an Twitter. (Bildquelle: Offizieller Mastodon Blog) Bereits auf den ersten Blick erinnert vieles an Mastodon an Twitter. (Bildquelle: Offizieller Mastodon Blog)

Kostet Mastodon etwas?

Nein, die Nutzung eines Mastodon-Servers ist grundsätzlich kostenlos, auch Werbung gibt es keine. Ob ihr den Betreibern ein Dankeschön in Form einer Spende zukommen lasst, ist euch natürlich freigestellt.

Ist Mastodon sicher?

In diesem Punkt kommt Mastodon die Konzipierung als Open-Source-Anwendung zugute. Eventuelle Sicherheitslücken im Code können dadurch von findigen Augen schnell entdeckt und behoben werden - zumindest in der Theorie. Außerdem bietet der Service eine Reihe an Tools, um euch gegen Mobbing und andere Formen von Missbrauch auf Mastodon schützen zu können.

Statt eines großen Konzerns basiert Mastodon auf dem freiwilligen Einsatz normaler Menschen weltweit. Das klingt zunächst verlockend, hat aber auch eine Kehrseite: Wenn sich die Person, die euren Server betreibt, aus privaten Gründen dazu entschließt, den Stecker zu ziehen, fliegt ihr aus dem Netzwerk raus.

Außerdem können die Betreiber manuell festlegen, wie weit die Interaktion mit anderen Servern reichen soll. Es kann also passieren, dass euch nicht die gleichen Funktionen zur Verfügung stehen wie in anderen Netzwerken.

Dank des quelloffenen Konzepts werden potenzielle Sicherheitslücken schnell erkannt und behoben. (Bildquelle: Offizieller Mastodon Blog) Dank des quelloffenen Konzepts werden potenzielle Sicherheitslücken schnell erkannt und behoben. (Bildquelle: Offizieller Mastodon Blog)

Wie wechsele ich zu Mastodon?

Gleich vorweg: Wenn ihr nun plant, von Twitter zu Mastodon zu wechseln, müsst ihr euch von der Hoffnung verabschieden, eure Inhalte - also Tweets, Bilder und andere Medien - transferieren zu können. Ihr startet komplett neu, das muss euch klar sein. Außerdem kann es natürlich nie schaden, sich auch andere Twitter-Alternativen wie Minus oder Quitter anzuschauen.

Wenn ihr dennoch loslegen möchtet, führen wir euch in ein paar Schritten zu eurer neuen Präsenz auf Mastodon. Alternativ könnt ihr euch an dem offiziellen Schnellstart-Guide orientieren.

  1. Zunächst steht die Wahl eines Servers auf dem Programm - ja, noch vor der Vergabe eures Benutzernamens. Dieser wird nämlich durch einen serverabhängigen Anhang ergänzt. Ihr könnt aus einer Liste mit mehreren Kategorien wählen, auch Gaming gibt es.
  2. Habt ihr einen Server gefunden, klickt ihr auf Beitreten und gelangt nun zum normalen Registrierungsformular, wo ihr euren Benutzernamen und ein Passwort vergebt. Außerdem könnt ihr ihr euch vorher noch in aller Ruhe die Mitglieder des Servers anschauen, um sicherzugehen, dass ihr dort auf möglichst Gleichgesinnte trefft.
    Wichtig: Lest euch vor dem Abschluss unbedingt auch noch die Serverregeln durch!
  3. Nach dem Abschluss besitzt ihr eure neue Mastodon-Identität mit dem Namensschema [email protected] und könnt mit der weltweiten Konversation loslegen!

Auch auf Mobilgeräten wie Smartphones und Tablets läuft Mastodon. Auch auf Mobilgeräten wie Smartphones und Tablets läuft Mastodon.

Wie viele Menschen nutzen Mastodon?

Laut offizieller Angaben nutzen derzeit über 4,4 Millionen Menschen weltweit Mastodon. Das klingt zunächst viel, ist im Vergleich zu Twitter mit weit über 200 Millionen aktiven Usern aber nur ein Bruchteil. Erwartet bei einem Umzug zu Mastodon also nicht, dass ihr eure Freunde oder prominente Personen sowie Konzerne, denen ihr auf Twitter gefolgt seid, wiederfinden werdet.

Werdet ihr von Twitter zu Mastodon wechseln?

Jetzt seid ihr gefragt: Habt ihr den Wechsel von Twitter zu Mastodon bereits vollzogen oder seid ihr noch unentschlossen? Nehmt an unserer Umfrage teil und lasst es uns gerne wissen!

Wenn ihr bereits zu Mastodon oder einer anderen Twitter-Alternative gewechselt seid, wie sind eure Erfahrungen mit dem Dienst? Gibt es Dinge, die euch besonders gefallen und welche, die ihr aus eurer Zeit bei Twitter vermisst? Schreit uns eure Meinungen gerne in die Kommentare!

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