US-Politiker lehnen FBI-Forderung ab - Kein Gesetz für Backdoors bei Verschlüsselung

Vor allem das FBI hatte zuletzt lautstark gefordert, dass die Bundespolizei Zugriff auf Verschlüsselungen erhalten müsse.

Das FBI wiill Zugriff auf Verschlüsselungssysteme - und wenn aus einem Hintertürchen eine Vordertür werden muss. Das FBI wiill Zugriff auf Verschlüsselungssysteme - und wenn aus einem Hintertürchen eine Vordertür werden muss.

Apple verschlüsselt Daten auf iPhones mit iOS 8 nun grundsätzlich und Google wird die bisher schon enthaltene Verschlüsselungsoption mit Android 5.0 ebenfalls zum Standard machen. Das hat nicht nur in den USA für Aufregung bei Strafverfolgungsbehörden gesorgt. Aber vor allem das FBI und dessen Chef James Comey meldeten sich lautstark und erklärten, dass Verschlüsselung nur Kriminellen helfe und die Aufgaben der Polizei behindere. Das FBI habe aber die Aufgabe, jeden Amerikaner vor Verbrechen und Terrorismus zu schützen und moderne Technik sei zu einem beliebten Werkzeug »einiger sehr gefährlicher Leute« geworden.

Dass die Gesetze nicht damit Schritt hielten, sorge für Problem bei der öffentlichen Sicherheit. Daher forderte er ein Gesetz, das jeden Anbieter verpflichtet, eine Backdoor in Verschlüsselungssysteme einzubauen, die der Regierung Zugriff auf die Daten ermöglicht. Experten wiesen umgehend darauf hin, dass so eine Backdoor schnell gefunden und dann auch von Hackern auf der ganzen Welt ausgenutzt würde, worauf Comey aus dem »Hintertürchen« die »Vordertür« machte, die das FBI »transparent« nutzen wolle - laut Kritikern eine vollkommen sinnlose Wortspielerei. Es sei eine »Fantasy-Version der Sicherheit«, in der nur »die guten Jungs« das Hintertürchen nutzen können, die »Bösen« aber nicht, so die Electronic Frontier Foundation. Comey wolle schlicht keine wirkliche Sicherheit von Daten und damit Zugriff auf alles, sobald man eine Person für einen »Bad Guy« halte. Dabei sehe nicht mal jeder das FBI selbst in besonders gutem Licht.

Die Gesetzesvorlage schaffte es allerdings trotzdem bis in den US-Kongress und wurde dort laut Daily Tech sowohl von Republikanern als auch Demokraten teilweise mit sehr harschen Worten kritisiert. Selbst der »Erfinder« des umstrittenen »Patriot Act« der Republikaner Frank James, wies darauf hin, dass die Unternehmen nun eben den Schutz der Privatsphäre ihrer Kunden übernehmen würden, weil es der Kongress bislang selbst nicht geschafft habe, eine passende Reform in Angriff zu nehmen. Andere Abgeordnete merkten an, dass »kaum mehr als eine Handvoll« Politiker dem Gesetz zustimmen und weder die Öffentlichkeit, noch Unternehmen noch Bürgerrechtsgruppen es unterstützen würden. Der Republikaner Darrell Edward Issa erklärte: »An den FBI-Director Comey und die Regierung, was die Kritik an legitimen Unternehmen und deren Nutzung von Verschlüsselung betrifft: Ihr erntet, was ihr gesät habt.«

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