Wie die Neue Züricher Zeitung (NZZ) berichtet, könnte es in der Schweiz aufgrund der hohen Netzlast wegen der Corona-Krise zu harschen Beschränkungen desselben kommen. Eine Blockade von Video-Streaming und ähnlich datenintensiven Diensten droht.
Wie ist die Lage in der Schweiz?
Laut NZZ habe gerade das Netz des größten Telekommunikationsanbieters der Eidgenossen, der Swisscom, die Belastungsprobe durch den gestiegenen Datenverkehr nicht bestanden.
Demnach werde das Mobilnetz derzeit dreimal stärker belastet als normal, ähnliches gelte für das Festnetz. In der Folge soll es bereits vermehrt zu Unterbrechungen gekommen sein.
Das Datennetz sei demnach zwar noch nicht so stark betroffen und es gebe ausreichende Reserven, dennoch könne es zu punktuellen Überlastungen kommen. Der Schweizer Bundesrat appelliert daher an die Vernunft der Bürger, die Dienste der Telekommunikationsanbieter entsprechend zurückhaltend zu nutzen.
Dennoch könnte es auch zu einschneidenderen Maßnahmen kommen, wird der Bundesrat zitiert:
"Sollten gravierende Engpässe entstehen, hat der Bund die Möglichkeit, nicht versorgungsrelevante Dienste einzuschränken oder zu blockieren."
Warum die Drohung?
Sorge bereitet den Schweizern offenbar vor allem der Blick nach Spanien, wie die NZZ schreibt. Dort haben die Telekommunikationsunternehmen in einer gemeinsamen Erklärung ebenfalls zum zurückhaltenden Umgang mit der Netzinfrastruktur angemahnt.
Dabei verfüge Spanien aber sogar über ein besser ausgebautes Digitalnetz als die Schweiz. Laut Statista liegt Spanien mit einem Glasfaseranteil von 68,5 Prozent (Stand Juni 2019) im internationalen Vergleich auf dem sechsten Rang, die Schweiz mit 19,9 Prozent auf dem 23. Platz.
Könnte Ähnliches auch für Deutschland drohen?
Deutschland liegt beim Glasfaserausbau mit einem Anteil von 3,6 Prozent (Stand Juni 2019) noch einmal deutlich hinter Schweiz auf dem 33. Platz.
Dennoch drohe laut Deutscher Telekom hierzulande kein Ausfall des Telekommunikationsnetzes. Ob es im Ernstfall nicht aber auch zu Einschränkungen kommen könnte, kann bislang nicht abschließend beurteilt werden.
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