Normalerweise geht man davon aus, dass Software, in der ein Hintertürchen für Behörden oder Regierungen gefunden wird, das Vertrauen der Nutzer verliert. Der Grund dafür ist nicht nur, dass viele Menschen ihren Behörden oder Regierungen ein gewisses Maß an Misstrauen entgegenbringen, sondern auch, dass solche Backdoors auch von Angreifern genutzt werden könnten. Umso erstaunlicher ist es also, dass der US-Provider Verzion in Zusammenarbeit mit Cellcrypt eine App namens Voice Cypher vorgestellt hat, die ganz offiziell schon mit integrierter Backdoor ausgeliefert wird.
Eigentlich soll Voice Cypher, das für iOS, Android und Blackberry angeboten wird, eine sichere Verschlüsselung von Gesprächen unabhängig vom genutzten Provider ermöglichen und kann sich auch mit einem internen, sicheren Kommunikationsnetzwerk eines Unternehmens verbinden. Strafverfolgungsbehörden haben aber laut Bloomberg Zugriff auf die verschlüsselte Kommunikation, sofern sie »beweisen können, dass es einen legitimen Grund« dafür gibt. Laut Cellcrypt ist diese eingebaute Backdoor kein Sicherheitsrisiko, da diese »Schwachstelle« ja nur für die Regierung gedacht sei, was nicht bedeute, dass andere Unternehmen sie nutzen könnten.
Verizon selbst geht davon aus, dass die App vor allem von Regierungsbehörden selbst genutzt werden wird, die so in Telefonaten über wichtige, aber nicht als geheim eingestufte Informationen sprechen könnten. Aufgrund der vielen Sicherheitsprobleme in Unternehmen, über die man fast jede Woche in der Presse lesen könne, sei die App auch hier eine Lösung, so Verizon. Cellcrypt sieht aber sogar ganz normale Kunden als Zielgruppe und hofft, dass Voice Cypher ein Posten auf jeder Rechnung werde. Sicherheitsexperten sehen dass allerdings anders. Heute eine App mit einer Backdoor zu veröffentlichen, sei unentschuldbar. Außerdem gäbe es Konkurrenzprodukte, auf die niemand Zugriff habe.
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