Was ist ChatGPT? So funktioniert das mächtige KI-Tool

Wer selbst einen Sprachassistenten wie Alexa, Siri und Co. benutzt, hat schon einen kleinen Einblick gewonnen, zu was KI-Assistenten in der Lage sind. Sie können für euch das Licht einschalten, Termine planen oder eure Lieblingsmusik abspielen. Auch Informationen, für die man für gewöhnlich eine Google-Suche verwenden würde, können sie euch teils schnell liefern.

Es gibt allerdings auch viele Dinge, die sie nicht können, wie zum Beispiel das Schreiben einer Kündigung oder eine Einladung zu einem Date formulieren. Die Forscher von OpenAI haben nun einen Chatbot entwickelt, der genau dazu in der Lage ist - und noch zu vielem mehr.

Durch die oft beeindruckenden Ergebnisse hat ChatGPT bereits weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt, wie es bislang wohl noch keiner frei verfügbaren Text-KI gelungen ist. Dadurch ist es sogar vorstellbar, dass die meisten früher oder später so eine KI zum Finden von Informationen im Internet nutzen statt Google.

Wir erklären euch was ChatGPT genau ist, wie die KI funktioniert und wie ihr sie selbst benutzen könnt.

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Was genau ist ChatGPT?

Ganz einfach ausgedrückt ist ChatGPT die KI-Form einer Google-Suche. Was auch immer ihr über eine Google-Suche recherchieren würdet, könnt ihr stattdessen auch ChatGPT fragen. Dabei verwendet die KI aber keine Algorithmen, wie eine Suchmaschine, sondern greift auf Information zu, auf die sie trainiert wurde.

Dafür wurde eine gigantische Menge an Daten aus dem Internet verwendet. Das Training wurde allerdings im September 2021 beendet und daher kann ChatGPT euch keine Antworten zu aktuellen Ereignissen geben. 

Ansonsten ist es möglich, ganze Unterhaltungen mit der KI zu führen. Dabei kann sich ChatGPT an Dinge erinnern, die ihr vorher gefragt habt und sich darauf beziehen. Außerdem kann die KI eine Antwort verweigern, sollte die Information gefährlich oder illegal sein.

Sie ist sogar in der Lage, den Benutzer wegen Falschinformationen zu korrigieren. Jedoch kann es aktuell noch vorkommen, dass ChatGPT eine Antwort ausgibt, die sachlich nicht korrekt oder voreingenommen ist. Die Technologie befindet sich noch in Entwicklung und daher können einige Fehler auftreten. 

Wie funktioniert ChatGPT?

ChatGPT wurde mit einer Methode trainiert, die sich Reinforcement Learning from human feedback nennt (RLHF).  In der ersten Phase wurden einfache Konversationen mit der KI geführt, damit sie lernt, auf welche Art und Weise Menschen antworten würden. Das Resultat ist eine große Menge an Daten, auf die die KI zugreifen kann.

Im nächsten Schritt wurden die Antworten von ChatGPT von Menschen nach Qualität eingeordnet, damit die KI stets die beste Antwort abliefert. Die starke Beteiligung von menschlichem Feedback beim Training von ChatGPT resultiert in besonders natürlich klingenden Konversationen. 

Die öffentliche Zugänglichkeit von ChatGPT ist ein weiterer Teil der Forschung von OpenAI. Das gesammelte Feedback soll weitere Schwachstellen der KI offenbaren und beim Fine-Tuning helfen. 

Ist ChatGPT kostenlos?

Ja, ChatGPT ist momentan komplett kostenlos nutzbar. Greg Brockman, der CEO von OpenAI, hat am 11. Januar 2023 per Tweet angekündigt, dass es eine »professionelle Version« von ChatGPT geben wird, die schneller sein und höhere Grenzwerte erlauben soll.

Link zum Twitter-Inhalt

Update vom 02.02.2023: Das Bezahlmodell ChatGPT Plus wurde offiziell in den USA veröffentlicht. ChatGPT bleibt dennoch für alle Nutzer kostenfrei. Was das neue Abo-Modell mit sich bringt, verraten wir euch im nächsten Abschnitt.

ChatGPT Plus - Der Abo-Service von OpenAI

Am 01. Februar 2023 hat OpenAI offiziell ChatGPT Plus vorgestellt. Es handelt sich um einen monatlichen Bezahlservice, der 20 Dollar im Monat kosten soll.

Die Funktionen zählt OpenAI auf wie folgt:

• Allgemeiner Zugang zu ChatGPT, auch während Nutzungsspitzen
• Schnellere Antwortzeiten
• Vorrangiger Zugang zu neuen Funktionen und Verbesserungen

Vorerst wird ChatGPT Plus nur in den USA verfügbar sein. Ein Release in anderen Ländern ist laut OpenAI fest geplant. Wann es soweit sein wird haben sie allerdings nicht verraten.

OpenAI bezeichnet sich als Non-Profit-Organisation, warum verlangen sie 20 Dollar für ein Abo?

OpenAI will die Einnahmen laut eigener Aussage nutzen, um weiterhin guten kostenlosen Support für so viele Nutzer wie möglich anzubieten.

Wie benutze ich selbst ChatGPT?

Zuallererst müsst ihr euch ein Benutzerkonto bei OpenAI erstellen. Dabei müsst ihr noch eine Handynummer angeben, die für eine Zwei-Schritt-Authentifizierung verwendet wird. Habt ihr euch bei OpenAI registriert, könnt ihr direkt mit ChatGPT loslegen.

Ihr wisst noch nicht ganz wie ihr anfangen sollt? Kollege Jan hat für euch 14 kreative Wege gefunden ChatGPT in eurem Alltag zu nutzen. Schaut gerne mal im Artikel vorbei:

14 Wege, wie ihr euer Leben mit ChatGPT leichter macht

Übrigens: Mit dem OpenAI-Konto könnt ihr auch den KI-Bildgenerator DALL-E verwenden. 

Danach könnt ihr direkt loslegen und mit ChatGPT reden. Die Benutzeroberfläche ist aufgebaut wie eine Messaging-App wie beispielsweise WhatsApp. Ihr tippt eure Frage einfach in das Textfeld und sendet diese mit dem Papierflieger-Symbol oder drückt auf Enter. Anschließend antwortet euch ChatGPT direkt unterhalb von eurer Frage.

Bei einigen Fragen kann es ein paar Sekunden dauern, bis die KI die richtige Antwort parat hat. Anschließend könnt ihr die Konversation so weiterführen, als würdet ihr mit einer echten Person reden. Es ist also nicht nötig, volle Sätze zu schreiben, da ChatGPT sich an vorherige Zeitpunkte der Konversation erinnern kann. 

Ein Beispiel: Wir haben die KI gefragt, wo der kälteste Ort der Erde ist und als Folgefrage auf die Antwort reicht einfach Wie gefährlich wäre so eine Temperatur?. ChatGPT hatte keine Probleme dabei der Konversation zu folgen und hat dabei auch die Informationen geliefert, nach der wir gesucht haben. 

Wenn ihr eine neue Konversation starten wollt, reicht es einfach auf + New Thread oben links zu klicken. Das Chatfenster wird geleert und ihr könnt eine neue Frage stellen. 

Was kann ChatGPT?

Wenn ihr auf der Suche nach bestimmten Informationen seid und ihr dafür eine Google-Suche verwenden würdet, könnt ihr stattdessen auch ChatGPT fragen. Oftmals erhält man auf diesem Weg die Information direkt, ohne sich durch mehrere Webseiten klicken zu müssen - und das in einer sehr verständlichen Formulierung. 

Das ist allerdings nicht alles. Ihr könnt ChatGPT auch darum, bitten euch eine E-Mail oder einen Brief zu verfassen. Wir haben die KI darum gebeten, eine Kündigung für einen Internetanbieter zu schreiben und das Ergebnis ist so gut, dass man es direkt so verwenden könnte. 

Ansonsten könnt ihr die KI auch nach Ideen fragen, wenn ihr mal nicht weiter wisst. Wenn ihr also noch keine Weihnachtsgeschenke habt, dann könnt ihr ChatGPT nach Rat fragen. 

Was ChatGPT nicht kann, oder eher nicht will, sind Antworten ausgeben, die gefährlich oder von illegaler Natur sind. Man kann potenziell gefährliche oder falsche Antworten außerdem mit dem Daumen-Runter-Symbol melden und eine besser passende Antwort übermitteln. 

Fehler »err_too_many_redirects«

Wenn ihr ChatGPT nutzen wollt und euch Fehlermeldungen wie openai.com hat dich zu oft weitergeleitet, Too many redirects oder err_too_many_redirects begnenen, hat das nichts mit falschen Einstellungen oder einem Fehler eurerseits zu tun. ChPGT erfreut sich momentan einer enormen Beliebtheit, deshalb kommt es derzeit öfter vor, dass die Server von OpenAI überlastet sind.

Um den Fehler zu beheben, reicht es meist aus, die Seite nach kurzer Zeit zu aktualisieren. Sollte das nicht funktionieren, könnt ihr auf status.openai.com den Serverstatus prüfen.

Kritik an ChatGPT

Im jetzigen Zustand (Stand 19.01.2023) macht die KI gerne Fehler, verkauft diese aber als selbstverständlich. Auch aktuelle Daten lassen sich nicht abrufen, da die KI nur mit Daten bis Ende 2021 gefüttert wurde.

ChatGPT und KIs im Allgemeinen stehen auch in öffentlicher Kritik. Die ersten Schulen fangen weltweit an ChatGPT zu verbieten, unter anderem weil es Hausarbeiten und ähnliches obsolet macht. Auch die Angst vor Jobverlusten wächst, da die KI jetzt schon verschiedenste Berufe ausführen könnte, oder zumindest große Teile davon.

Sind KI-Assistenten die Zukunft?

ChatGPT gibt uns einen kleinen Einblick darauf, was in Zukunft mit KI-Assistenten möglich sein wird. Es ist mit ihnen deutlich einfacher, bestimmte Informationen zu finden, ohne sich durch zig Webseiten klicken zu müssen - ein deutlicher Vorteil gegenüber Google, der dem Suchmaschinenriesen durchaus noch Sorgen bereiten könnte.

Außerdem helfen solche KIs dabei, Ideen zu brainstormen, Aufgaben zu erledigen oder komplexe Themen zu erklären. Aktuell befindet sich die Technologie noch in Entwicklung, jedoch ist es schon jetzt sehr beeindruckend, zu was ChatGPT heute in der Lage ist.

Ein Beispiel aus dem Gaming-Kosmos gefällig? Dann schaut euch doch mal die Bots von OpenAI an, die sehr gut Dota 2 spielen können. Mehr dazu erfahrt ihr hier:

KI schlägt Weltmeister-Team in Dota 2 - OpenAI besiegt Profis mit ungewöhnlicher Taktik

Was haltet ihr von der Entwicklung von KI-Assistenten und würdet ihr sie selbst statt Google benutzen? Wenn ihr selbst schon ChatGPT verwendet habt, dann teilt gerne, wofür ihr es verwendet habt und ob die KI geholfen hat. Wir sind gespannt auf eure Erfahrungen!