Kann diese Soundbar mein Heimkino retten? Bei der Sonos Soundbar Beam (2. Gen) musste ich genau hinhören!

Mit dieser Soundbar wurde ich endlich von den schlechten, integrierten TV-Lautsprechern erlöst. Ein Testbericht.

Ein Testbericht von einem der hinhörte, um sein Heimkino zu pimpen. Ein Testbericht zur Sonos Beam (Gen 2). Ein Testbericht von einem der hinhörte, um sein Heimkino zu pimpen. Ein Testbericht zur Sonos Beam (Gen 2).

Ein vertrautes Szenario: Im Wohnzimmer winkt der Flachbildfernseher mit Spiel, Spaß und Entertainment, aber trotz kolossaler Bilddiagonale will sich kein Heimkinogefühl einstellen. Der Grund: Der Sound macht die Musik. Ergo: Die integrierten Lautsprecher des TV-Geräts vergrätzen das cineastische Heimspiel. 

Wie schön, dass neulich die Soundbar Beam (2te Generation) in Hörreichweite meiner Ohren geriet. 

Will mal hören, ob die Audio-Experten von Sonos mit ihrem vermeintlich wertigen Klangbalken (k)eine Heimkino-Akustik heraufbeschwören. 

Die Sonos Beam Gen. 2 überzeugt mit gutem Sound, einfacher Einrichtung und komfortabler Bedienung. Auch die Bauart des Geräts kann was, mit seiner Verkleidung aus gelochtem Kunststoffgitter. Und mit der Sonos-App fürs Smartphone lässt sich die Audio-Ausgabe feinjustieren. Nur wer auf Kino-würdigen Heimkino-Bombast hofft, wird von Sonos Beam Gen. 2 dezent enttäuscht sein. 
  • Deutlich besserer Klang als bei verbauten TV-Lautsprechern 
  • Platzsparend 
  • Unauffällige Geräteverkleidung 
  • Virtueller 3D-Sound für Dolby Atmos
  • Kein wirkliches Heimkino-Feeling
  • Kabelgebunden 
  • Kein Pass-Through

Fernseher ohne ordentliche Lautsprecher: ein Pain Point 

Um beim Filmschauen zu bleiben: Warum ist der Filmkonsum mit den, im TV-Inneren verbauten, Lautsprechern eigentlich zum Abgewöhnen? 

Das will ich euch kurz & knapp nachstehend erklären. 

Nehmen wir die schwarze Komödie Hail, Caesar! (2016) von den Coen-Brüdern als Beispiel: Mit den integrierten Lautsprechern wird es häufig zum auditiven Kraftakt, den verbalen Schlagabtäuschen zwischen George Clooney, Scarlett Johannson und Josh Brolin zu lauschen – zumal in der Originaltonspur, die mehr von Nebengeräuschen durchsetzt ist, verglichen etwa mit der deutschen Synchronfassung.  

Aber auch Action-Szenen aus der Jurassic World (2015) oder der Wüsten-Apokalypse Mad Max (2015) haben mit den integrierten Lautsprechern genauso viel Wumms, wie ein trockener Flatus von Tante Frida (nichts gegen Tante Frieda!). 

Jedenfalls war das Filmschauen vor dem TV für mich häufig mit Widerwillen verbunden – weil: entweder, Action-Szenen verpuffen kleinmütig oder Dialog-Szenen sind, bis zur Unverständlichkeit, entstellt.

Mit dem Sonos Beam (Gen. 2) ist dieses finstere Audio-Zeitalter jetzt also passé?

Was ich mir von Sonos Beam erhoffe 

Da ich entweder Filme im Originalton gucke (zumeist auf Englisch), oder mir Action-Filme gebe, bei denen der Subwoofer gehörig ins Trommeln gerät, ist mein Bedürfnis als Konsument klar abgesteckt: Ich muss ...

  • A) gesprochene Sprache deutlich verstehen
  • B) bei Verfolgungsjagden soll es knattern, scheppern und ballern.

Mein Filmerlebnis mit der Sonos Beam 

Vorab: Was für den Test von Sonos Sub Mini und Sonos Sub gilt, trifft auch auf Sonos Beam zu: Das Einrichten geht mit Leichtigkeit und binnen weniger Minuten von der Hand. In meinem Aufbau war es ein Leichtes, die Soundbar mithilfe des im Lieferumfang enthaltenen HDMI-Kabels einzustöpseln - und mittels Smartphone und Sonos-App einzurichten. Mehr als eine viertel Stunde solltet ihr beim Einrichten nicht benötigen.

Anschlüsse Der HDMI-Anschluss mit den Protokollen ARC und CEC.

Bedienelemente auf der Geräteoberfläche Wer von der Couch aufstehen mag, kann den Klangbalken auch mit Tippen und Wischen auf dem Geräterücken bedienen.

Ich entstaube also die übersichtliche Blu-ray-Sammlung, um letztlich doch die jüngst entliehene Silberscheibe einer vergessen geglaubten Film-Pretiosen aus dem letzten Jahrzehnt des vorherigen Jahrhunderts zu sichten. 

Schiebe mir also den Filmklassiker Heavenly Creatures (1994) von Herr-der-Ringe-Regisseur Peter Jackson unter die Netzhäute und auf die Ohren. Geschaut (und gehört) habe ich den Film über die Blu-Ray mit Dolby-Digital-2.0 Tonspur.  

Vorweg: Nein, an einen amtlichen, mehrteiligen Heimkino-Aufbau kommt auch eine sehr gute Sonos Beam der 2ten Generation nicht ran – aber: Das Filmerlebnis am heimischen Bildschirm war deutlich immersiver und eindrücklicher als ich es von den integrierten Lautsprechern des TV-Geräts gewohnt war.

Mein Zwischen-Fazit: Ich bin positiv beeindruckt von Sonos Beam (2. Gen.). 

Patrick Poti
Patrick Poti

Patrick ist ein relativer Neuzugang in der Tech-verrückten Redaktion von GameStar Tech. Begonnen hat er seine redaktionelle Laufbahn als Redakteur beim Fachmagazin Digital Production, wo er jedweden Filmschaffenden interviewt hat (Regisseur, Produzent, VFX-Künstlerin, you name it). Daneben hat er auch Peripherie-Geräte getestet (Kopfhörer, Ohrhörer, Mäuse und Tastaturen).  
Filme guckt Patrick zumeist im Kino, wo er, um es verschwurbelt auszudrücken, akustisch stark divergierende Erfahrungen gemacht hat. Für diesen Test hat Patrick sein Sound-Erlebnis näher ans heimische Fernsehgerät gerückt. 

Ein praktischer Nachteil der Soundbar 

Ein Manko betrifft die Steuerung per Fernbedienung – denn: in meinem Testaufbau blockierte die Soundbar den Infrarotsender des Fernsehgeräts. Um die Lautstärke aus der Couch-Potato-Position heraus zu bedienen, musste ich den Arm in die Höhe recken, dann das Handgelenk abwinkeln, um so endlich den Infrarotsensor anzuvisieren. Puh, das geht in die Arme.

Aber: Wer einen höhenverstellbaren Fernseher besitzt, oder die Möglichkeit hat, die Soundbar nicht direkt vor den Sensor des Fernsehers zu stellen, kann solche herkulischen Verrenkungen für Olympioniken bleiben lassen.  

Einen Abzug in der A-Note stellt dieses Komfort-Defizit dennoch dar. 

Welche Lautsprecher sind in der Sonos Beam (Gen. 2) verbaut?

  • Vier ovale Mitteltöner: für den Frequenzbereich zwischen tiefen und hohen Tönen
  • Zwei Hochtöner: sind für die höchsten Frequenzen zuständig
  • Drei Passiv-Radiatoren: Sorgen für Bass – einen ordentlichen Subwoofer ersetzt der Passiv-Radiotor freilich nicht. 

Ein Schmankerl für Heimkino-Fans: Virtueller 3D-Sound für Dolby Atmos 

Eine Besonderheit, die Sonos Beam bietet: virtuelle Atmos. Das heißt: Es werden keine zusätzlichen Lautsprecher benötigt, um einen räumlichen Klang zu erzeugen. Stattdessen übernimmt die in der Sonos Beam verbaute Software den Job. 

3D-Sound mit Sonos Beam (Gen. 2) funktioniert so: und zwar über fünf Speaker-Arrays. Diese werden laut Herstellerangaben durch die Prozessorleistung der Sonos Beam generiert. Zum Vergleich: Bei den Sonos Beams der ersten Generation werkelten hier noch drei Speaker-Arrays.

Vereinfacht gesagt: Je mehr Arrays, aus desto mehr (akustischen) Perspektiven kann eine Soundbar (hoffentlich) raumfüllenden 3D-Klang simulieren. Testen konnte ich Dolby Atmos in meinem Testarrangement leider nicht. Aber es gibt ja immer einen nächsten Test.

Kurz vor dem Fazit: eine Randbemerkung. Kollege Nils Raettig, der sich – laut eigenem Bekunden – nicht zu den audiophilsten Menschen zählt, stellt nüchtern fest: Aufgrund der schlank-schmalen Bauweise sind Soundbars im Klangbild allgemein weniger voluminös. Deshalb liebäugelt Nils aktuell mit der Alternative Sounddecks.

Mein Fazit

Und? Kann die Sonos Beam der 2ten Generation Heimkino. Die Antwort lautet: Jain. Was die Sonos Beam unbedingt kann, ist, den lahmen, integrierten TV-Lautsprecher gehörig zu pimpen. Wahrlich bombastische Klanglandschaften reißt Sonos Beam, so viel Transparenz muss sein, nicht auf. 

Aber, und das ist ein großes Aber: Wer bereits im Gerätepark von Sonos aufsitzt, etwa Sonos Sub Mini oder Sonos Sub daheim herumstehen hat, für den empfiehlt es sich, den getöpferten Blumentopf vom letzten Volkshochschulkurs aus dem Regal zu schubsen – um dort Platz zu machen, am besten für den Subwoofer Sonos Sub.

Wieso? Weil sich die Sonos-eigenen Subwoofer und Brüllwürfel mit der hier besprochenen Soundbar koppeln lassen. Dadurch würde die Soundscape um die entscheidenden Höhenmeter hochgezogen.

Kurz und knackig gesagt: Ja, Quadrataugen-Menschen, deren Trommelfelle angesichts der Kakofonien integrierter TV-Lautsprecher kollabieren, ist Sonos Beam (2te Generation) zu empfehlen.

Wem die 500 Euro nicht zu happig sind, hat ein kompetentes Audio-Gerät, jenes sich zurückhaltend in der Wohnzimmerkommode unterordnet – und das Hörerlebnis der Mattscheibe aufdreht.

Wichtige Eckdaten

Lautsprecher-Leistung220 Watt 
Anzahl der Kanäle5
Anschlüsse / SchnittstellenHDMI-eARC, Ethernet
Unterstützte SoundformatePCM, Dolby Digital, Dolby Digital Plus, Dolby Atmos, Dolby TrueHD, Multichannel PCM
NetzwerkJa 
AirPlay 2Ja
SprachsteuerungAlexa, Google Assistant 
Abmessungen651 x 69 x 100 Millimeter 
FarbvariantenMatt Schwarz, Matt Weiß
Gewicht 2,8 Kilogramm
Mitgeliefertes ZubehörHDMI-Kabel, Toslink-HDMI-Adapter

Wie sieht euer heimisches Sound-Setup aus? Habt auch ihr euch eine Soundbar unters TV-Gerät geschoben - oder foltert ihr eure Öhrchen mit den ab Werk eingebauten Lautsprechern? Schreibt uns dazu gerne in die Kommentare! 

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