Whatsapp wird sicher - Messenger mit starker Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (Update)

Etwas überraschend hat Whatsapp seinen Messenger mit einer als sehr stark geltenden Verschlüsselung ausgestattet.

Whatsapp wird mit sehr starker Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ausgestattet. Whatsapp wird mit sehr starker Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ausgestattet.

Update: Als Whatsapp durch Facebook übernommen wurde, galt vielen Nutzern der Konkurrent Threema als gute Alternative. Das Unternehmen aus der Schweiz hat sich nun ebenfalls zu Wort gemeldet und kritisiert Whatsapp auch weiterhin. So würden beispielsweise die Profile bei Whatsapp noch immer mit der Mobiltelefonnummer verbunden und damit seien auch weiterhin »Rückschlüsse auf die Identität des Nutzers möglich«. Zudem würde Whatsapp auch Metadaten über die Kommunikation der Nutzer sammeln. Auch hier ließen sich dann Rückschlüsse auf die sozialen Verbindungen der Nutzer ziehen. Allerdings will Open Whisper Systems genau dieses Problem in Zukunft angehen.

Für Threema ist die neue Verschlüsselung bei Whatsapp vermutlich auch deswegen ein Problem, da genau dieses Feature des eigenen Messengers damit kein Grund mehr ist, von Whatsapp zu wechseln. Da Threema eine bislang sehr erfolgreiche kostenpflichtige App ist, könnte dies natürlich Probleme bei den Einnahmen bereiten. Ohne Kritik von Experten kommt aber auch Threema selbst nicht davon, denn da es sich um eine proprietäre Software handelt, lässt sich auch bei diesem Messenger nicht feststellen, wie sicher er tatsächlich ist.

Originalmeldung: Der Messenger Whatsapp stand schon öfters wegen mangelnder Sicherheit in der Kritik und nicht wenige Konkurrenten wiesen daher auf die eigenen Maßnahmen wie beispielsweise starke Verschlüsselung hin. Doch nun hat Whatsapp in Zusammenarbeit mit Open Whisper Systems seinen Messenger mit dem TextSecure-Protokoll ausgestattet. Dabei handelt es sich um eine echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die nach einem halben Jahr Vorbereitung nun schon seit dem letzten Update der App für Android enthalten und grundsätzlich aktiv ist. Andere Systeme sollen folgen.

Bemerkenswert dabei ist, dass das die Verschlüsselung nach dem »Perfect Forward Secrecy«-Prinzip aktuell als die sicherste Verschlüsselung dieser Art gilt und beispielsweise auch bei der bekannteren »Pretty Good Privacy«-Verschlüsselung für E-Mails zum Einsatz kommt. Damit funktioniert das Versenden von sicheren Nachrichten auch dann, wenn der Empfänger nicht online ist. Wie Whisper Systems schreiben, ist die Verschlüsselung allerdings bisher nur für direkte Nachrichten zwischen zwei Nutzern aktiv. Mitteilungen im Gruppenchat oder mit angehängten Medien sollen aber ebenfalls als nächstes unterstützt werden. Zudem soll das Protokoll in Whatsapp ausgebaut werden, so dass beispielsweise auch die verwendeten Schlüssel überprüft werden können.Whatsapp selbst kann die Nachrichten nicht entschlüsseln - und damit auch keine Informationen an Geheimdienste oder Behörden weitergeben. Das dürfte erneut für Kritik aus dieser Richtung sorgen.

Whatsapp enthält von den Entwicklern des eigentlichen Konkurrenten TextSecure sogar viel Lob für den »bemerkenswerten« Einsatz von Zeit und Mühe. Zwar habe man nun erst mit der Veröffentlichung begonnen, aber schon jetzt handle es sich dabei um die größte Verbreitung von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Kommunikation in der Geschichte. »Es war fantastisch, mit Brian Acton und dem Whatsapp-Entwicklerteam zusammenzuarbeiten. Ihre Hingabe an des Projekt und auch ihre Gründlichkeit bei der Arbeit sind inspirierend in einer Zeit, in der so viele andere Unternehmen sich auf Überwachung statt Privatsphäre konzentrieren«, so der Blogbeitrag von Open Whisper Systems.

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