Algorithmen bestimmen Empfehlungen - egal, ob auf Youtube, Amazon oder Netflix. Allerdings funktioniert diese Technologie nicht immer perfekt.
Das sorgt manchmal für amüsierte Verwunderung, etwa wenn uns Netflix die Serie Gilmore Girls empfiehlt, weil wir zuvor The Unbreakable Kimmy Schmidt angeschaut haben.
Manchmal sorgen Fehler im System aber auch für Ärger und Abscheu, zum Beispiel, wenn wir auf Youtube solche Videos sehen, die das Internet generell als »schädlich« bezeichnet - wie Verschwörungstheorien, Hate Speech und dergleichen.
Youtube will mit gerundeten Abonnentenzahlen Druck auf Kanalbetreiber verringern
Genau an dieser Stelle will Youtube jetzt ansetzen. In einem offiziellen Blogpost (via TheVerge) kündigte die Plattform an, man wolle Nutzern mehr Kontrolle darüber geben, was diese auf der Webseite zu sehen bekommen:
"Unsere Nutzer mit Inhalten in Kontakt zu bringen, die sie lieben, ist für uns wichtig. Wir wollen Nutzern dabei helfen, neue Interessen und Leidenschaften zu entdecken - zum Beispiel einen neuen Lieblingskünstler, einen neuen Creator, dem sie folgen können, oder einfach nur die besten Kochrezepte.
Aber es gibt einen wahren Experten darin zu wissen, was ihr anschauen wollt: euch selbst. [...] Deshalb geben wir euch mehr Kontrolle. "
Insgesamt plant Youtube drei konkrete Änderungen an der Webseite sowie den Videos, die die Plattform nach einem angeschauten Video als nächstes abspielt:
- Themengebiete und zugehörige Videos lassen sich mithilfe von angezeigten Tags leichter durchsuchen: Youtube bietet personalisierte Optionen, die auf der Homepage und im Up-Next-Segment erscheinen und über die Nutzer neue Themen entdecken können.
- Nutzer können Empfehlungen für Kanäle entfernen, die sie nicht anschauen möchten: Das drei-Punkte-Menü neben dem Videotitel verfügt künftig über die Option »Kanal nicht empfehlen« - entsprechende Videos des Kanals tauchen dann nicht mehr in den personalisierten Empfehlungen auf.
- Youtube zeigt an, warum der Algorithmus ein bestimmtes Video empfiehlt. Dazu implementiert die Plattform eine separate Textbox beim Namen des Videos.
Mobil bereits aktiv, Desktop folgt bald
Die Möglichkeit, Kanäle aus den Empfehlungen zu streichen, ist weltweit in der Android- und iOS-App bereits jetzt verfügbar, eine Aktualisierung für die Desktop-Version wird in Kürze folgen.
Tags sind für eingeloggte Nutzer in der englischen Sprachversion der Android-App verfügbar, iOS- und Desktop-Nutzer mit anderen Sprachen müssen nicht mehr lange warten.
Die Textbox mit der Erklärung für die Videoempfehlungen funktioniert aktuell in der iOS-App, Android und Desktop folgen ebenfalls bald.
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