Was ein Sensationsfund in einem jahrhundertealten Buch mit Terminator 3 zu tun hat

Eine neue Technologie macht bisher unentdeckte Skizzen von Figuren in alten Büchern sichtbar. Eine davon weckt ausgerechnet an den Terminator Erinnerungen.

Beim Anblick dieser erst kürzlich entdeckten und jahrhundertealten Skizze kann einem Terminator 3 in den Sinn kommen. Beim Anblick dieser erst kürzlich entdeckten und jahrhundertealten Skizze kann einem Terminator 3 in den Sinn kommen.

Wer kennt es nicht aus Schule: In vielen Büchern haben sich die Vorbesitzer mit kleine Zeichnungen verewigt. Manchmal kann man anhand der Handschrift oder eines Namenskürzels noch herausfinden, wer die Zeichnung angefertigt hat, meist bleibt es aber ein Geheimnis.

Das scheint für die Menschheit nichts Neues zu sein. In einem 1.300 Jahre alten Buch wurden Skizzen einer früheren Besitzerin entdeckt. Da sie aber vermutlich nur hingekratzt und nicht mit Tinte gezeichnet wurden, braucht es moderne Technologie, um sie wirklich gut sichtbar zu machen (via BBC.com).

Eine davon hat sowohl die Kollegen bei der BBC als auch uns schnell an einen berühmten Spruch aus Terminator 3 denken lassen. Vermutlich wisst ihr schon, um welchen Spruch es geht, aber bevor wir zur Auflösung kommen, schauen wir uns die spannende Geschichte hinter dem Buch etwas näher an.

Um welches alte Buch geht es genau?

Etwa 1.300 Jahre ist die Buchkopie der Apostelgeschichte des Lukas alt, die in der Bodleian Bibliothek in Oxford aufbewahrt wird. Das Buch aus dem 8. Jahrhundert gehörte wohl einer Frau, bisher war ihr Name unbekannt.

Die Forscherin Jessica Hodgkinson nahm das Buch 2022 genauer unter die Lupe und fand auf einigen Seiten Einritzungen im Papier, die mit einem Schreibwerkzeug ohne Tinte vorgenommen wurden.

Die Druckbuchstaben von Eadburg sind schwer zu entziffern. Bild via BBC. Die Druckbuchstaben von Eadburg sind schwer zu entziffern. Bild via BBC.

Die Einritzungen wurden nun am Computer digital hervorgehoben und offenbarten eine kurze Notiz, die wohl von der Besitzerin des Buches verfasst wurde: “EaDBURG BIREð CǷ….N”. 

Eadburg war vermutlich der Name der Besitzerin, einer Äbtissin aus der Grafschaft Kent. Die unvollständigen Worte danach ließen sich schwerer entziffern, könnten laut BBC-Artikel jedoch bears cwærtern bedeuten, was im Altenglisch Gefängnis heißt.

Die Notiz taucht neben der Gefangenschaft der Apostel in der Apostelgeschichte des Lukas auf. Deswegen vermutet Hodgkinson, dass die Äbtissin Eadburg Parallelen zwischen ihrer eigenen Lebenssituation und der Gefangenschaft der Apostel gezogen hat.

Kleine Figuren

Auf anderen Seiten der Apostelgeschichte des Lukas fanden Hodgkinson und ihre Kollegen eingeritzte Skizzen mehrerer Figuren. Eine Skizze zeigt drei Personen, die eine Person mit ausgebreiteten Armen ansehen.

Eine der Personen scheint sich zu verneigen (im folgenden Bild unten links zu sehen). Eine weitere Skizze (oben links) zeigt eine Person mit ausgestreckten Armen, die wohl eine Kutte trägt. Hierbei könnte es sich um eine Nonne handeln.

Ob Eadburg oder jemand anderes die Figuren in das Buch geritzt hat, ist unbekannt. Bild via BBC. Ob Eadburg oder jemand anderes die Figuren in das Buch geritzt hat, ist unbekannt. Bild via BBC.

Was hat das mit Terminator zu tun?

Auf dem Bild unten rechts ist schließlich eine Person zu sehen, die einer anderen Person den Rücken zeigt, während sie die linke Hand demonstrativ auszustrecken scheint. Das weckt unweigerlich Erinnerungen an den Sprich zu der Hand-Spruch aus Terminator 3. Möglicherweise war das schon vor über 1.300 Jahren eine beliebte Variante, um ungewollte Gespräch zu einem jähen Ende zu bringen.

Um die versteckten Bilder sichtbar zu machen, kam eine neue Technologie zum Einsatz. Sie kann die Oberfläche von Büchern, Buchseiten und nahezu jedem anderen historischen Objekt digitalisieren.

Dazu braucht es zwei verschiedene Geräte. Das von den Forschern Selene genannte verwendet vier Kameras, die Unterschiede in Oberflächen von bis zu 25 Mikrometern erkennen können. Das andere Gerät namens Lucida kann 3D-Scans einer Oberfläche mit Hilfe von zwei Kameras und Lasern erstellen.

Die Forscher in Oxford sind sich sicher, dass zukünftig noch mehr bisher unentdeckte Skizzen in historischen Werken gefunden werden. Man darf gespannt sein, ob sie uns ebenfalls an berühmte Filme aus der Neuzeit erinnern werden.

Hättet ihr gedacht, dass schon vor hunderten von Jahren, als Bücher sehr viel teurer und seltener waren als heute waren, Menschen sich darin verewigt haben? Und was seht ihr, wenn ihr euch die Skizzen näher anschaut? Schreibt eure Meinung gerne in die Kommentare!

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