Das Lioncast LX 50 Headset im Test bietet für knapp 60 Euro eine ganze Menge Ausstattung, die man in der Regel erst bei teureren Gaming Headsets für den PC (und PS4 und XBox One) bekommt: Das Kabel ist absteckbar und lässt sich dank 3,5-mm-Klinke leicht tauschen. Das Mikrofon ist auf die gleiche Weise befestigt. Koppeln Sie es ab, eignet sich das LX 50 auch als reiner Kopfhörer für unterwegs gut (sprich: dezent).
Eine 1,35 Meter lange Strippe samt Kabelfernbedienung besitzt den vierpoligen 3,5-mm-Stecker für Smartphones und Konsolen. An einer 2,0 Meter Verlängerung finden sich die zwei dreipoligen 3,5-mm-Klinken für den typischen PC-Anschluss. Dazu liegen dem LX 50 zwei Sets an Ohrpolstern bei: Einmal aus Kunstleder, die Umgebungsgeräusche etwas stärker dämpfen, dazu kommt ein Set aus Velours-Stoff, das etwas offener und luftiger ist. Der Wechsel gelingt dabei ohne Werkzeug und mit nur minimalem Gefummel.
Komfort
Der Tragekomfort beider Arten Ohrpolster für das LX 50 ist gut, die Muscheln umschließen auch größere Ohren. Druckstellen gibt es auch nach längerem Tragen keine und der Anpressdruck ist relativ gering, aber ausreichend hoch, um das LX 50 nicht verrutschen zu lassen. In den Kunstlederpolstern erwärmen sich die Ohren wie erwartet stärker als in der Velours-Variante.
Der Tragekomfort hängt allerdings auch von der individuellen Kopfform ab, denn die Ohrmuscheln sind ohne Gelenke befestigt (können sich als nicht drehen, um sich dem Kopf anzupassen), was ihre Flexibilität hinsichtlich der Kopfform einschränkt. Allerdings entfällt damit auch eine typische Schwachstelle günstigerer Headsets, an der es bei Stürzen leicht zu Brüchen kommen kann.
Mit etwa 275 Gramm ohne Kabel ist das LX 50 dazu sehr leicht, was weiter zum insgesamt guten Tragekomfort beiträgt. In Sachen Bedienung findet sich die übliche Kabelfernbedienung aus Kunststoff mit großer Taste zum Mikro stumm schalten sowie kleinem Drehrad zur Lautstärkeregelung. Beide Bedienelemente findet man problemlos ohne Hinzusehen, die immer häufiger anzutreffende Lösung mit Lautstärkeregler am Ohrhörer sowie Stummschaltung durch Hochklappen des Mikrofonarms ist aber spürbar intuitiver und gibt es etwa beim HyperX Cloud Stinger auch schon in der Preisklasse des LX 50.
Da sich das LX 50 aber auch als Kopfhörer ohne Mikro unterwegs einsetzen lässt, ist die Wahl einer Kabelfernbedienung nachvollziehbar. Auch erheblich teurere Headsets wie das Beyerdynamic Custom Game mit variablem Einsatzzweck (Headset / Kopfhörer) nutzen daher die fummeligeren Kabelfernbedienungen.
Klang und Mikro
Trotz der guten Ausstattung hat Lioncast beim LX 50 nicht zu sehr am Klang gespart. Vor allem der Bass hat Kraft, ist aber weder übertrieben noch matschig, sondern macht auch für verwöhntere Ohren Spaß und reicht dank der soliden 53-mm-Treiber (Lautsprecher) halbwegs weit hinab. Die Höhen sind dagegen etwas überpräsent und wirken vor allem bei Musik, teils aber auch bei Schussgeräuschen, etwas zu scharf. Die Sprachverständlichkeit ist dadurch aber hoch.
Die typische Badewanne mit angehobenen Bässen und Höhen findet sich auch beim LX 50, aber bei weitem nicht so stark wie bei vielen Headsets der gleichen Preiskategorie. Außerdem klingt eine gewisse Badewanne in der Frequenzkurve für die meisten intuitiv besser als eine rein lineare Wiedergabe, schadet also per se nicht. Die Auflösung der 53-mm-Treiber ist solide, es gibt keine stark unterrepräsentierten Bereiche, allerdings sind die Mitten im Vergleich mit teureren Headsets oder Kopfhörern vor allem bei der Musikwiedergabe hörbar zu schwach.
Das Klangbild ist insgesamt recht offen und eignet sich (vor allem mit den Velours-Polstern) für Raumklangsimulationen, die ihre akustischen Richtungs-Hinweise mit dem LX 50 gut zur Geltung bringen können. Bei Musik wirkt es gepresster und gedrängter als bei teureren Headsets oder Kopfhörern, eklatante Schwächen finden sich aber auch hier nicht und die einzelnen Instrumente kommen sich kaum in die Quere.
Das Mikrofon findet ebenfalls einen brauchbaren Kompromiss aus Preis und Leistung: Sprache wird klar und laut übertragen, klingt allerdings etwas blechern und ohne viel Volumen. Dazu kommt ein minimales Hintergrundrauschen bei offenem Mikro, das den anderen Chat-Teilnehmern aber nur bei kompletter Stille auffiel und sich auch in den Direktaufnahmen (mit hochwertiger Soundkarte) findet.
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