Karl, Friedrich, Peter und Katharina haben es getan. Ebenso Alexander. Sie alle haben für ihr Reich großes geleistet, weshalb Sie fortan den »Großen« als Beinamen führen dürfen. Der Echtzeit-Strategie-Titel Age of Alexander folgt nun dem legendären Feldzug des makedonischen Königs Alexanders des Großen bis nach Indien, den Sie in 19 Missionen der Kampagne nachspielen dürfen. Glücklicherweise verzichtet das Spiel im Titel auf den Zusatz »der Große«, denn Großes brauchen Sie nicht erwarten. Das Spiel beruht im Wesentlichen auf dem drei Jahre alten Titel Ancient Wars: Sparta. Schon damals stellte das Spiel nicht mehr den neuesten Stand der Spiele-Entwicklung dar, für seinen nur marginal verbesserten Nachfolger gilt das umso mehr.
Grafik & Spiel
Die Grafik-Engine von Age of Alexander ist hoffnungslos überaltert, was vor allem in der Nahansicht und den dröge inszenierten und vertonten Zwischensequenzen negativ auffällt. Immerhin helfen ansehnliche Feuer- & Wasser-Effekte sowie zahlreiche Physikspielereien wie individuell einstürzende Gebäude oder Felsenfallen über dieses Manko hinweg zu sehen. Ebenso althergebracht ist das Spielprinzip: Wir heben in den meisten Missionen eine Basis aus, produzieren dort Truppen und ziehen mit diesen ins Gefecht. Den Basisbau hat Entwickler World Forge um die Nahrungsmittelproduktion entschlackt. Stattdessen müssen wir in Age of Alexander umliegende Dörfer einnehmen, was mehr Dynamik in die Karten bringt, da simples Einigeln nicht weiter hilft. Bei den Truppen kommt wie beim Vorgänger der Einheiten-Editor zum Einsatz. Wir können jede Einheit individuell ausrüsten, zur Not sogar mit den eingesammelten Waffen gefallener Gegner. Das ermöglicht zwar maßgeschneiderte Taktiken, führt aber auch schnell ins Truppenchaos, wenn zum Beispiel von zwanzig Soldaten fünfzehn je eine andere Bewaffnung mit sich rumtragen.
KI & Missionsdesign
Hauptkritikpunkt an Ancient Wars: Sparta war die maue KI und ausgerechnet in dem Punkt hat sich am wenigsten getan. Nachwievor ist vor allem die Wegfindung bei größeren Einheiten eine Katastrophe. Belagerungstürme oder Rammböcke zuckeln in Age of Alexander ziellos umher und Schiffe verkanten sich gerne so ineinander, dass großangelegte Invasionen schneller Scheitern als damals in der Schweinebucht. Dass Sie zusätzlich gegnerische Schiffe durch gezieltes Rammen versenken müssen, ist zwar eine gute Idee, angesichts dieser Steuerung aber von zweifelhaftem Vergnügen. Mehr Spaß macht hingegen das Missionsdesign in der Kampagne. Zwar gibt es auch die üblichen »Zerstöre die Stadt«-Aufgaben, aber wir müssen auch mal mit einem kleinen Trupp die feindliche Metropole infiltrieren, fünf Obelisken über einen bestimmten Zeitraum halten oder eine tiefe Schlucht mit Fallen bespicken. Die Missionen von Age of Alexander spielen sich dabei angenehm knifflig, für Einsteiger empfehlen wir aber ohnehin andere Titel – Spiele, die ein »groß« im Namen verdienen.
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