Der AMD FX 6100ist der günstigste Sechskern-Prozessor mit der aktuellen Bulldozer-Architektur in AMDs Angebot. Der Standardtakt beträgt 3,3 GHz, bei ausreichender Kühlung und Stromversorgung erhöht die integrierte Turbofunktion die Frequenz auf bis zu 3,6 GHz, bei Belastung von nur einem Dual-Core-Modul sind sogar 3,9 GHz drin. Das klingt nach viel Leistung in Relation zum günstigen, momentanen Preis von etwa 130 Euro für die Boxed-Version des AMD FX 6100 inklusive Standardkühler.
Als Mainboard für den AMD FX 6100 kommt entweder eine Platine mit Sockel AM3+ und den im Zuge des Bulldozer-Starts vorgestellten AMD-900-Chipsätzen in Frage. Falls Sie bereits ein älteres AM3-Mainboard mit dem Sockel AM3 und einem AMD-800-Chipsatz besitzen, können Sie das in der Regel auch für die FX-Prozessoren weiterverwenden, solange der Hersteller ein geeignetes Bios-Update zur Verfügung stellt.
AMD FX 6100 im Detail
Eine Besonderheit der Bulldozer-CPUs sind die zu Modulen zusammengefassten Dual-Core-Einheiten, die zwei Rechenkerne enthalten. Allerdings sind die beiden Kerne eines Moduls keine voll- und eigenständigen Rechenkerne, wie sie die Intel-Konkurrenz und auch die Vorgängergenerationen der AMD-Prozessoren besitzen. Denn die beiden Kerne teilen sich einige Einheiten wie etwa den L2-Cache-Speicher und auch die für Spiele und Multimedia-Berechnungen wichtige Gleitkomme-Einheit. Laut AMD erreicht ein Dual-Core-Modul dadurch bis zu 80 Prozent der Leistung eines traditionellen Zweikerners, ist aber deutlich günstiger zu fertigen.
Intels Hyperthreading-Technik, die dem Betriebssystem pro vorhandenem Rechenkern einen weiteren (virtuellen) vorgaukelt, funktioniert dagegen ganz anders, da praktisch keinerlei Einheiten doppelt vorhanden sind. Stattdessen lastet Hyperthreading die Ausführungseinheiten eines Kerns bei optimierten Anwendungen besser aus, was unseren Erfahrungen nach im Idealfall etwa 20 Prozent mehr Leistung bringt. Der AMD FX 6100 ist also keine vollwertige Sechskern-CPU im klassischen Sinne, trotzdem rechtfertigen die größtenteils doppelt vorhandenen Einheiten unserer Meinung nach die Bezeichnung.
Wie Intels Sandy-Bridge-CPUs wird auch der AMD FX 6100 mit 32 Nanometer breiten Strukturen gefertigt, eine integrierte Grafikkeinheit besitzt er aber nicht. Wie von den anderen bislang erhältlichen FX-CPUs gewohnt, kommt auch der FX 6100 als »Black Edition« mit frei einstellbarem Multiplikator auf den Markt, was die Übertaktung erleichtert. Die maximale Wärmeabgabe unter Last spezifiziert AMD mit 95 Watt (TDP), was auf dem Niveau des Vierkerners AMD FX 4100 liegt. Das ist aber nur ein grober Richtwert, um das Kühlsystem ausreichend zu dimensionieren. Genaue Messungen finden Sie im Abschnitt »Stromverbrauch«.
Spieleleistung
Im Spieletest muss sich der AMD FX 6100 in F1 2010und H.A.W.X. 2(DirectX 11), Anno 1404(DirectX 10) sowie Call of Duty: Black Opsund Starcraft 2(DirectX 9) beweisen. Jeweils in den weit verbreiteten Auflösungen 1680x1050 und 1920x1080 mit maximalen Details, aber ohne Bildverbesserungen wie AA und AF, da die jeweils verwendete Nvidia Geforce GTX 580das Resultat sonst zu stark verfälschen würde.
Wirklich überzeugen kann uns der AMD FX 6100 im Spiele-Test nicht: Zwar übertrifft er die Phenom-II-Vorgänger unterm Strich knapp, etwa mit durchschnittlich 80,0 zu 76,1 fps (1680x1050) und 74,3 zu 72,2 fps (1920x1080) im Vergleich zum ehemaligen Top-Modell mit vier Kernen Phenom II X4 980 BE. Auch gegenüber dem früheren Sechskern-Topmodell Phenom II X6 1100Tmit 73,3 (1680x1050) und 68,8 fps (1920x1080) kann FX 6100 durchschnittlich zehn Prozent Spieleleistung drauflegen.
Erwartungsgemäß ist auch der günstigere AMD FX 4100mit nur zwei statt drei Dual-Core-Modulen, aber einem um 300 MHz höheren Standardtakt (3,6 statt 3,3 GHz) in Spielen etwas langsamer (68,5 zu 74,3 fps in 1920x1080). Somit bietet der AMD FX 6100 mehr als ausreichend Leistung, um alle aktuellen Titel problemlos in maximalen Details auf flüssige Frameraten zu beschleunigen (eine entsprechend flotte Grafikkarte vorausgesetzt). Im Vergleich zu Intels Sandy-Bridge-CPUs für den Sockel 1155 hinkt die Performance des AMD FX 6100 aber um eine Generation zurück. Mit 80,0 zu 98,8 fps (1680x1050) und 74,3 zu 94,9 fps (1920x1080) ist er erheblich langsamer als der günstigste Sandy-Bridge-Vierkerner Intel Core i5 2400, der momentan etwa 160 Euro und damit nur 30 Euro mehr als der AMD FX 6100 kostet.
Anno 1404
hohe Details, DX10
- 1680x1050
- 1980x1080
- 0
- 16
- 32
- 48
- 64
- 80
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