AMD Ryzen 5 2400G - Prozessor statt Grafikkarte?

Die Quadcore-CPU Ryzen 5 2400G von AMD will im Test und den Spiele-Benchmarks vor allem mit einer schnellen integrierten Vega-Grafikeinheit punkten.

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Mit dem Ryzen 5 2400G von AMD testen wir die erste APU auf Basis der neuen Zen-Architektur. Sie kombiniert einen Ryzen-Prozessor mit einer flotten Vega-Grafikeinheit. Mit dem Ryzen 5 2400G von AMD testen wir die erste APU auf Basis der neuen Zen-Architektur. Sie kombiniert einen Ryzen-Prozessor mit einer flotten Vega-Grafikeinheit.

Update:

Wir haben unser CPU-Testsystem komplett überarbeitet, zu den frisch getesteten Prozessoren gehört auch der Ryzen 5 2400G. Das neue Testsystem besteht unter anderem aus sechs völlig anderen, aktuellen Benchmark-Titeln verschiedener Genres und neuen Anwendungs-Tests, außerdem führen wir die Messungen mit einer schnelleren Grafikkarte und höher getakteten Arbeitsspeicher durch. Alle Details zu dem neuen Testsystem und zum Abschneiden des Ryzen 5 2400G findet ihr im Artikel »CPU-Testsystem 2018 - Neue Prozessor-Benchmarks mit GTX 1080 Ti«.

Mit dem Ryzen 5 2400G im Test vergrößert sich die Prozessor-Familie von AMD einmal mehr. Bevor im April 2018 die Nachfolger von beliebten Modellen aus dem letzten Jahr wie dem Ryzen 7 1700 und dem Ryzen 5 1600 erscheinen, handelt es sich bei dem Vierkerner 2400G um den ersten Ryzen-Prozessor mit integrierter Grafikeinheit (iGPU) – und die hat es für eine iGPU durchaus in sich.

Sie basiert auf AMDs Vega-Architektur und schickt sich an, die schnellste iGPU überhaupt zu sein. Dazu setzt das Modell im Ryzen 5 2400G mit der Bezeichnung Vega 11 (wie der Name kennzeichnet) auf elf Compute Units und dementsprechend 704 Shader-Einheiten bei einem maximalen Boost-Takt von 1.250 MHz.

Die zweite Ryzen-APU, die AMD veröffentlicht, trägt die Bezeichnung Ryzen 3 2200G. Sie verwendet eine etwas langsamere Vega-8-Grafikeinheit mit 512 Shader-Einheiten und einer Boost-Taktrate von 1.100 MHz – und sie könnte aufgrund ihres niedrigeren Preises (95 statt 165 Euro) besonders interessant für Spieler mit kleinem Budget sein (unser Test folgt demnächst).

Update:

Wir haben inzwischen auch die zweite neue Ryzen-APU getestet, genauer gesagt den Ryzen 3 2200G. Wie viel langsamer der deutlich günstigere 2200G im Vergleich zu dem 2400G ist, könnt ihr im Test des Ryzen 3 2200G nachlesen.

Zur besseren Einordnung ein (nicht ganz fairer) Vergleich von GPU-Daten: Das dedizierte Modell Radeon RX Vega 56 verfügt über 3.584 Shader-Einheiten und eine Boost-Taktrate von 1.471 MHz. Außerdem setzt es auf 8,0 GByte eigenen HBM2-Speicher, während Vega 11 und Vega 8 auf den regulären (und deutlich langsameren) DDR4-Hauptspeicher des PCs zurückgreifen müssen. Auch vor diesem Hintergrund hebt AMD die maximal unterstützte Speichertaktrate bei den Ryzen-APUs auf 2.933 MHz statt wie bisher 2.666 MHz an.

Ryzen 5 2400G statt Ryzen 5 1400

Der Ryzen 5 2400G soll in Zukunft den Ryzen 5 1400 ersetzen, während der Ryzen 3 2200G den Platz des Ryzen 3 1200 einnimmt. Der Ryzen 5 2400G soll in Zukunft den Ryzen 5 1400 ersetzen, während der Ryzen 3 2200G den Platz des Ryzen 3 1200 einnimmt.

Der Ryzen 5 2400G wird zukünftig den Ryzen 5 1400 ersetzen. Beide Prozessoren besitzen vier Kerne und können bis zu acht Threads gleichzeitig bearbeiten. Neben einem höheren Speichertakt bietet der 2400G auch höhere CPU-Taktraten (3,6 bis 3,9 GHz statt 3,2 bis 3,4 GHz) und eben die integrierte Vega-Grafikeinheit.

Seine primären Nachteile: Ein vermutlich etwas höherer Preis zum Release sowie der nur halb so große L3-Cache (1 x 4,0 MByte statt 2 x 4,0 MByte). AMD hat sich außerdem dazu entschieden, beim Ryzen 5 2400G auf einen Core Complex (CCX) mit vier Kernen zu setzen (4+0-Konfiguration), während die bisherigen Ryzen-Vierkerner zwei CCX mit jeweils zwei Kernen verwenden (2+2-Konfiguration).

Die Konfigurationen 4+0 und 2+2 sind laut AMD in eigenen Tests von über 50 Spielen unterm Strich gleich schnell. Mal profitieren Spiele demnach eher vom zusätzlichen Cache durch den zweiten CCX, mal von den etwas geringeren Latenzen durch den Einsatz von nur einem CCX. Die Entscheidung für die Variante mit nur einem CCX ist letztlich auch aus Platzgründen gefallen, da sich die APUs so leichter im mobilen Segment einsetzen lassen.

Weitere Unterschiede zu den bisherigen Ryzen-CPUs finden sich bei den maximal unterstützten PCI-Express-Lanes (8 statt 16), bei dem zur Wärmeabfuhr verwendeten Material zwischen CPU-Die und Heatspreader (Wärmeleitpaste statt Flüssigmetall) und bei der Unterstützung des Precision Boost 2, der laut AMD in mehr Lastszenarien häufiger mehr Kerne höher takten kann.

Die APUs sind zu den bisher veröffentlichten AM4-Mainboards spätestens per BIOS-Updates kompatibel. Beim Neukauf verrät ein »AMD Ryzen 2000 Series ready«-Hinweis auf der Mainboard-Packung, ob das jeweilige Modell bereits für die neuen Ryzen-Prozessoren gerüstet ist.

Die Kosten liegen im Falle des Ryzen 5 2400G wie bereits erwähnt bei 165 Euro, beim Ryzen 3 2200G (der den Ryzen 3 1200 ersetzt) sind es deutlich günstigere 95 Euro.

Hinweis:

Auch die neuen Ryzen-APUs sind teilweise von der Sicherheitslücke Spectre betroffen, wobei AMD selbst angibt, dass das Risiko einer Ausnutzung sehr gering sei. Neben Software-Updates für Anwendungen wie Browser sind für eine erhöhte Sicherheit auch Microcode-Aktualisierungen per BIOS/UEFI-Update nötig. Die können potenziell die Spieleleistung negativ beeinflussen, für unsere Mainboards standen zum Testzeitpunkt aber noch keine entsprechenden Sicherheits-Patches zur Verfügung.

Technische Daten

Ryzen 5 2400G

Ryzen 5 1500X

Ryzen 5 1400

Ryzen 3 1300X

Ryzen 3 2200G

Kerne / Threads

4/8

4/8

4/8

4/4

4/4

Sockel

AM4

AM4

AM4

AM4

AM4

Standard-Takt

3,6 GHz

3,5 GHz

3,2 GHz

3,4 GHz

3,5 GHz

max. Turbo-Takt

3,9 GHz

3,7 GHz

3,4 GHz

3,7 GHz

3,7 GHz

Speicher

DDR4-2933

DDR4-2666

DDR4-2666

DDR4-2666

DDR4-2933

L2-Cache pro Kern

512 KByte

512 KByte

512 KByte

512 KByte

512 KByte

L3-Cache

1 x 4,0 Mbyte

2 x 8,0 MByte

2 x 4,0 Mbyte

2 x 4,0 MByte

1 x 4,0 Mbyte

Integrierte GPU

Vega 11

-

-

-

Vega 8

GPU-Taktrate

1.250 MHz

-

-

-

1.100 MHz

GPU-Shadereinheiten

704

-

-

-

512

TDP

65 Watt

65 Watt

65 Watt

65 Watt

65 Watt

freier Multiplikator

Ja

Ja

Ja

Ja

Ja

ca. Preis

165 Euro

150 Euro

140 Euro

115 Euro

95 Euro

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