Seite 3: ARMA 3 im Test - Reif für die Insel

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Kontrollbesuch nach dem ersten Story-DLC

Dass Spiele unfertig erscheinen, ist nicht immer ein Unfall. Bei Arma 3 gehörte die Unvollkommenheit nämlich zum Plan der Entwickler. Bereits im März 2013 durften Frühbucher bei Steam die Alphaversion spielen. Als schließlich Mitte September die Verkaufsfassung in den Läden landete, war auch diese noch nicht komplett.

Wie wir im Test beklagten, konzentrierte sich Version 1.0 auf Multiplayer-Matches. Erst jetzt liefern die Macher einen Feldzug für Einzelkämpfer nach - zumindest den ersten von drei geplanten Teilen, alle erscheinen kostenlos. Die zweite Episode soll am 21. Januar 2014 folgen. Wir haben überprüft, ob sich der Kauf für Solisten schon heute lohnt.

Großer, kleiner Soloteil

Die Antwort darauf ist ein klares »Jein«. Auf der einen Seite fällt das erste Kampagnenkapitel mit rund acht bis zehn Stunden Spielzeit erfreulich umfangreich aus. Im Vergleich mit reinen Einzelspieler-Abenteuern wie Metro: Last Light oder Bioshock Infinite scheint das vielleicht nicht überragend, liegt aber in etwa auf oder sogar über dem Niveau der Rivalen Battlefield 4 und Call of Duty: Ghosts, die ebenfalls hauptsächlich im Mehrspielermodus punkten.

Auf der anderen Seite demonstrieren die 14 Arma-Missionen nur einen enttäuschend kleinen Teil der vielen herausragenden Features des Shooters und lassen moderne Gestaltungselemente wie Filmsequenzen schmerzlich vermissen. Den riesigen Fuhrpark von Arma 3 nutzen wir beispielsweise fast ausschließlich als Passagier. Weder dürfen wir in den Fahrersitz eines Panzers klettern, noch Helikopter steuern oder ein Boot lenken.

Allein im Wald

Der Hintergrund: Wir schieben mit unserer Hauptfigur Ben Kerry auf der Mittelmeerinsel Stratis Dienst, als uns plötzlich die einheimischen Truppen in den Rücken fallen. Bei dem Überraschungsangriff verlieren unsere Verbündeten fast ihre gesamte Ausrüstung. Die Überlebenden ziehen sich in die Wälder zurück und verlagern sich auf Guerillataktik.

ARMA 3 - Screenshots aus dem ersten Kampagnen-DLC ansehen

Das bedeutet, dass wir in den folgenden Einsätzen meist nur mit kleinen Fußtrupps unterwegs sind, auf schwere Waffen verzichten müssen und es oft mit übermächtigen Gegnern zu tun bekommen - das erste Operation Flashpoint lässt grüßen! Trotz dieser Einschränkungen gestalten sich die Aufträge sehr abwechslungsreich: Wir bergen Verwundete, wagen bei Dunkelheit im grünen Schimmer des Nachtsichtgeräts einen Überfall auf einen Außenposten oder tauchen als Kampfschwimmer ab, um Minen zu entschärfen. Allerdings lässt uns Kerrys Schicksal seltsam kalt: Die Geschichte wird nur in knappen Textberichten, kurzen Dialogen und unspektakulären 3D-Sequenzen erzählt und verzichtet völlig auf Helden - oder auch nur halbwegs interessante Charaktere.

Auch in dieser Beziehung schieben die Entwickler wieder den gewollten Realismus vor. Man spielt eben nur ein Rädchen im Getriebe. Schade ist die trockene Inszenierung trotzdem. Erst der Endkampf bei der Evakuierung von der Insel, bei dem wir es plötzlich mit Panzern, Helikopterattacken und Fallschirmjägern zu tun bekommen, zeigt dann, was uns (hoffentlich) im zweiten Kapitel der Kampagne erwartet: die epischen, intensiven Gefechte, die Arma 1 und Arma 2 so einzigartig gemacht haben.

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