Die Kämpfe: Zu leichte Meuchelstrecken
Und warum baut Ubisoft nicht endlich mal einstellbare Schwierigkeitsgrade ein? Brotherhood ist nämlich viel zu leicht, was auch für die Kämpfe gilt.
Anders als in Assassin’s Creed 2 sind nun nicht mehr Ezios Konterattacken übermächtig, dafür aber die neuen Meuchelstrecken: Nachdem der Assassine den ersten Gegner ausgeschaltet hat, kann er beliebig viele weitere mit nur einem Tastendruck niederstrecken, bis er selbst getroffen wird.
Und selbst Schäden steckt er locker weg, denn Ezio kann ja einfach Heiltränke kippen, die es an jeder Straßenecke zu kaufen gibt.
Die Assassinen-Helfer: Toll, aber übermächtig
Für weitere Balance-Probleme sorgen die spielerischen Neuerungen. So eröffnet Ezio im Spielverlauf eine eigene Assassinen-Gilde, für die er Mitglieder anwirbt. Auf einer Europakarte schickt er die Nachwuchs-Attentäter zu Mordmissionen, damit sie Erfahrung sammeln und so kontinuierlich stärker werden.
Das ist an sich motivierend und eine tolle Idee, allerdings fallen die Meuchler übermächtig aus. Ezio kann sie in vielen normalen Missionen als Helfer herbeirufen, und selbst mittelmäßig erfahrene Co-Assassinen räumen effektiv ganze Feindgruppen aus dem Weg. Das nimmt Brotherhood stellenweise jegliche Herausforderung.
Die Rom-Renovierung: Fremdwort Finanzkrise
Die zweite Neuerung ist, dass Ezio in Rom Geschäfte eröffnen kann, ähnlich wie im Monteriggioni von Assassin’s Creed 2. Dort kauft er dann unter anderem Rüstungs-Upgrades, neue Waffen oder Heiltränke.
Blöd nur, dass die Läden alle 20 Minuten ein hohes Einkommen auf Ezios Bankkonto überweisen, Geldprobleme sind im alten Rom ein Fremdwort. Das führt den Rüstungs- und Waffenkauf ad absurdum: Warum sollte man überlegen, welche Upgrades man kauft, wenn man Geld für alle hat?
Um Geschäfte zu eröffnen, muss Ezio immerhin den Einfluss der feindlichen Borgia-Familie zurückdrängen, indem er deren Türme abfackelt. Hierzu schaltet er zunächst einen Hauptmann aus und erklettert danach das Bauwerk
Das fällt wenigstens ein bisschen knifflig aus, denn die Zinnen sind schwer bewacht -- auch wenn die Hilfs-Assassinen im späteren Spielverlauf kurzen Prozess mit den Borgia-Schergen machen.
Die Wackelbalance reißt dennoch nur ein kleines Loch in Ezios ansonsten blütenreine Spielspaß-Kutte. Denn Brotherhood unterhält prächtig, die lange Kampagne und die guten Nebenmissionen fesseln bis zu 30 Stunden lang.
Der Multiplayer-Modus: Originell für Zwischendurch
Noch dazu ist das dritte Assassin’s Creed das erste mit Multiplayer-Modus: Über das Internet (eine LAN-Option fehlt) duellieren sich bis zu acht Assassinen. In normalen Partien wählt jeder Spieler einen Charakter (Arzt, Kurtisane, Ingenieur, etc.) und hat einen anderen als Ziel, woraus ein packendes Katz-und-Maus-Spiel entsteht.
So sehen Sie zwar ein Fahndungsfoto des Ziels, zugleich zeigt ein Kompass dessen ungefähre Position, die Person wird aber nicht markiert. Weil in den belebten Arenen jede Menge computergesteuerte Klone herumwandern, müssen Sie auf Auffälligkeiten achten, um den Menschen von der KI zu unterscheiden.
Gleichzeitig sollten Sie auch selbst vorsichtig vorgehen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Wer auf Dächern herumturnt, steht auf dem Präsentierteller.
Das gilt auch in den anderen Modi, darunter diverse Team-Varianten. Erfolge bringen Levelaufstiege, bei denen Sie partieübergreifend neue Fähigkeiten freischalten. Beispielsweise können Sie sich kurzfristig als andere Person verkleiden.
Unterm Strich entpuppt sich die Mehrspieler-Meuchelei zwar nicht als mordsmäßig genial, wohl aber als origineller Zeitvertreib für Zwischendurch und damit als gelungene Ergänzung eines eh schon vorbildlich umfangreichen Spiels.
Unseren Multiplayer-Test haben wir übrigens auf der Xbox 360 absolviert, weil zum Testzeitpunkt noch keine PC-Server online waren. Die Modi funktionieren auf PC und Konsole exakt gleich. Sollten sich unter Windows gravierende Verbindungsprobleme ergeben, werden wir selbstverständlich darauf hinweisen.
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