Assassin's Creed hat seine coolsten Missionen verloren - wird Zeit, dass sich das ändert!

Nach vorne zu blicken, ist nicht immer der richtige Weg. Gerade Assassin's Creed würde sich einen Gefallen tun, aus der Vergangenheit zu lernen.

Ich habe ein neues Hobby. Seit dem letzten Update von Assassin's Creed Mirage klicke ich mich auf YouTube durch ein Video nach dem anderen, weil sich dort so unheimlich befriedigende Parkour-Montagen finden lassen. Der jüngste Patch bescherte dem Spiel nämlich genau dort die größten Verbesserungen, wo ich im GameStar-Test zu Assassin's Creed Mirage am meisten zu meckern hätte: bei der Akrobatik.

Hauptfigur Basim schwingt sich jetzt deutlich eleganter über die Dächer Bagdads. Klar, Mirage ist immer noch kein Assassin's Creed Unity, aber die Community hat nun endlich einen ausreichend flexiblen Werkzeugkasten, um ein paar wirklich fetzige Stunt-Choreographien aufs Parkett zu legen:

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Aber wie es beim YouTube-Algorithmus eben so ist: Kaum klickst du ein Video an, kleistert Google deinen Feed voll mit noch mehr Kram zum Thema. Du suchst einen Trailer zu The Mandalorian? Hier sind ein paar vierstündige Analysen eines Dreizehnjährigen, warum die dritte Folge Clone Wars besser ist als Star Wars 5.

Und so bin ich abgetaucht in die Welt der Assassin's-Creed-Videos, in die Vergangenheit früherer Serienteile und ich stieß auf einen Missionstyp, dessen Präsenz ich lange nicht mehr ...

Dimitry Halley
Dimitry Halley

GameStar-Redaktionsleiter Dimi baut nicht nur gerne Star-Wars-Sprüche in seine Artikel ein, sondern hat für die GameStar auch jedes Assassin's Creed seit Syndicate getestet. Herrje, das ist schon bald neun Jahre her! Er liebt sowohl die klassischen Serienteile, als auch die neueren Rollenspiel-Formeln, doch manche Stärken darf sich Ubisoft trotzdem gerne von früher abschauen.

Bringt diese Missionen bitte, bitte zurück!

Es gibt eine Art von Mission, die gehörte zu Zeiten von Ezio und Connor in jedes gute Assassin's Creed. Sie trug immer einen anderen Namen - mal Templerverstecke, mal Lair of Romulus und in Assassin's Creed 3 waren es sogenannte Naval Locations. Das Prinzip dahinter blieb immer gleich: Um irgendein Dingsi zu finden, müsst ihr an einen besonders exotischen Ort reisen, um dort eine unheimlich spannend inszenierte Sondermission zu erleben - meist verknüpft mit irgendeinem wilden Akrobatikpuzzle.

Mal verfolgt Ezio in den römischen Katakomben einen Templer zu Pferde, mal erkundet Connor eine Maya-Ruine in Belize und gebt euch mal diese spektakuläre Bootsverfolgung in Assassin's Creed Revelations. Das ist eine Nebenmission. Mit Betonung auf Neben:

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Mit jedem weiteren Serienteil investierte Ubisoft mehr Aufwand, diese fünf bis zehn Verfolgungsmissionen pro Spiel immer spektakulärer zu inszenieren. Wo ich im zweiten Teil in erster Linie Kathedralen-Akrobatikpuzzles löse, erkunde ich in Assassin's Creed 3 in allen Ecken Amerikas Geisterschiffe, verlassene Villen oder besagte Maya-Ruinen.

Und dann verschwanden sie. Mit dem Wechsel zur PS4- und Xbox-One-Generation wurden diese Missionen gestrichen und kehrten nie zurück. Klar, auch ein Assassin's Creed Origins hat Erkundungsmissionen und hier und da finden sich in den Nebenmissionen eines Valhalla ganz coole Schauplätze, aber die größte Stärke dieser Aufträge wurde nie repliziert: Sie waren ein echter Ausbruch aus dem Open-World-Allerlei. Meine Kollegin Géraldine Hohmann wünscht sie sich übrigens ebenfalls zurück:

Assassins Creed wird nie wieder dasselbe sein - mit Frag Nart Video starten 1:06:08 Assassin's Creed wird nie wieder dasselbe sein - mit Frag Nart

Bestes Beispiel Assassin's Creed 3: Dort verbringe ich so viel Zeit damit, an der Ostküste mit Washington und Co. zu minglen, dass ich Teefeiern in Boston irgendwann nicht mehr sehen kann. Umso erfrischender genieße ich dann Missionen in Mittelamerika oder anderen exotischen Orten! Und genau das würde modernen Assassin's Creeds auch gut tun, denn das Open-World-Einerlei wird schließlich eher mehr als weniger.

Der Ausbruch aus der Open World

Wenn ich als Entwicklerstudio Millionen von Euro in eine Open World stecke, dann sollen die Spielerinnen und Spieler dort auch gefälligst auch viel Zeit verbringen, verstehe ich schon. Aber die Dosis macht das Gift - und ein gelegentlicher Ausbruch wirkt zumindest meiner Open-World-Müdigkeit erheblich vor.

Wie viel cooler wäre bitte ein Assassin's Creed Syndicate gewesen, in dem ich nicht immer in London rumkraxle, sondern auch mal für eine Mission nach Indien reise, wo sich das British Empire auf dem absteigenden Ast befindet?

Klar, spätere Assassin's Creeds geben sich ja generell Mühe, mehr als einen Schauplatz zu bieten. In Valhalla reise ich schließlich neben Norwegen und England auch nach Paris und Irland. Aber es geht ja nicht bloß um die Schauplätze, sondern um den krassen Bruch mit allem, was ich ansonsten 200 Stunden lang wiederhole.

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Diese Verfolgungsmissionen verzichten auf die Open World, sie sind fokussiert, linear, stark durchinszeniert, bieten frische Örtlichkeiten und zwingen mich auch mal, in puncto Gameplay umzudenken. Schließlich habe ich in Assassin's Creed fast immer riesige Räume zur Verfügung - und plötzlich muss ich als Assassine umdenken, weil ich mich unter einem römischen Theater befinde und irgendwie von Deckung zu Deckung husche.

Ein völlig vergessenes Ubisoft-Spiel, das genau das umgesetzt hat, ist das 2019er postapokalyptische Far Cry New Dawn. Dort begebe ich mich auf spezielle Expeditionsmissionen an komplett neue Orte abseits der Open World. Und siehe da: Diese Missionen sind das größte Highlight des ganzen Spiels. Also Ubi, lernt von euch selbst!

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