Schnelligkeit & Skill
Die Entwickler von Bulkhead Interactive halten ihr Wort, was minimalistisches Gameplay angeht und liefern einen schnörkellosen Multiplayer-Shooter ab. Hier dreht sich fast alles um den Skill mit der Waffe und gutes Movement. Waffenaufsätze wie Schalldämpfer oder Granatwerfer, Kill- oder Scorestreaks, Perks oder andere Gadgets sucht man hier vergeblich.
Spielerisch erinnert Battalion 1944 an die Promod für CoD4 oder Day of Defeat und baut entsprechend auf schnelle Bewegungsgeschwindigkeit und das klassische Run&Gun. Die Maps scheinen auf den ersten Blick gut ausbalanciert und übersichtlich, mit klaren Laufwegen und Hotspots wie in CS.
Battalion 1944 reduziert das Genre der Mehrspieler-Shooter bewusst auf die blanke Mechanik, die leicht zu lernen aber schwer zu meistern ist. Unfaire Tode stirbt man hier nicht, in der Regel war das Gegenüber einfach besser.
Zumindest dann, wenn der Widersacher fair gespielt hat, denn in unserer Testphase sind uns bereits mehrfach Cheater begegnet, die offenbar mit Aimbots und Wallhacks zu Gange waren - hier muss dringend nachgebessert werden, um einen wirkungsvollen Schutz gegen Hacker zu gewährleisten.
Patch, bitte!
Verbessert werden muss auch der Server-Browser, der zum Launch mangels Filter, Sortierfunktion und Ping-Anzeige so gut wie unbenutzbar war. So blieb nur, uns durch haufenweise passwortgeschützter oder geografisch zu weit entfernter Server zu scrollen, bis wir endlich einen passenden Slot gefunden hatten.
Ein weiteres Ärgernis von Battalion 1944 ist das aktuell noch viel zu präzise Schussverhalten der Waffen aus der Bewegung. Mit etwas Übung ist es problemlos möglich, Kopftreffer beim Springen oder beim Hinlegen zu erzielen. Das führt massenhaft zum berüchtigten Corner- und Bunny-Hopping. Dabei hüpfen Spieler im Gefecht, um ein schwerer zu treffendes Ziel abzugeben. Auch das verrufene Dropshotting, also das Hinlegen während dem Schießen, ist an der Tagesordnung.
Noch ein Problem des Bewegungssystems ist das Klettern: Bestimmte Mauern oder andere Hindernisse überwindet unsere Figur spielend. Bei anderen, weitaus niedrigeren Objekten verweigert sie die Animation jedoch komplett, sodass wirzum Teil lange Laufwege um hüfthohe Zäune in Kauf nehmen müssen - eine unlogische und unbefriedigende Art der Levelbegrenzung.
Man merkt schon: Battalion 1944 hat noch einen langen und steinigen Weg vor sich. Aber so schwerwiegend manche der Launch-Probleme auch sind, sie sind lösbar. Wenn Bulkhead die Baustellen des Shooters schnell und konsequent angeht, könnte er sich in den geplanten 12 Monaten Early Access genau zu dem Spiel entwickeln, das die Fans und Kickstarter-Backer wollten: Einem schnellen, kompromisslosen Oldschool-Shooter ohne unnötigen Ballast.
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