Doch nur ein Held
Dass die Hauptcharaktere keine strahlenden Alleskönner-Heldenfiguren sein sollen, glauben wir spätestens dann nicht mehr, wenn unser Bankräuber und Ex-Sträfling im Dienste Ihrer Majestät im Alleingang ein komplettes Wehrmachts-Regiment wegputzt, danach in einen Stuka klettert und eine ganze Basis der Deutschen in Schutt und Asche legt.
Battlefield 5 ohne NS-Verbrechen: Das große Plus-Interview zur Story
Die einzige echte Herausforderung sind gelegentlich auftretende Elite-Gegner mit Flammenwerfer. Diese Kollegen sind aber nicht etwa cleverer als ihre Mitstreiter, sondern halten lediglich absurd viele Treffer aus und geben selbst nach mehreren Headshots nicht klein bei. Diese "Bullet Sponges" wären wahrscheinlich besser in einem The Division aufgehoben. In BF5 wirken sie albern und demonstrieren eindrücklich, wie einfallslos selbst die Kämpfe der Kampagne gestaltet sind.
In "Under No Flag" halten wir etwa völlig allein eine große Kreuzung in der Wüste gegen eine Übermacht an Fahrzeugen und Horden von Infanteristen, die wie pures Kanonenfutter allesamt brav hintereinander und stets nur aus einer Richtung auf uns zustürmen.
Keine Zeit für Emotionen
In diesem stumpfen Gameplay-Einerlei gehen die spannenden Geschichten und ihre interessanten Figuren letztendlich gnadenlos unter. Die Episode "Tirailleur" etwa, versetzt uns in die Rolle des farbigen Kolonialsoldaten Deme, der diskriminiert, zu niederen Arbeiten verdonnert und als menschliches Schutzschild an die Front geschickt wird, sobald er französischen Boden betreten hat.
Entwickler: "Die War Storys sind extrem wichtig für den Multiplayer"
Aus dieser ergreifenden Ausgangssituation macht Battlefield 5 nichts. Stattdessen erschießt Deme ein paar Dutzend Feinde, hakt drei Missionsziele ohne jeden Kontext ab und wird am Ende zum gefeierten Helden.
Zeit für Emotionen bleibt ohnehin kaum: Jede der drei War Storys (das Kapitel The Last Tiger erscheint nach dem Release) ist in einer knappen Stunde durchgespielt, der Prolog geht sogar wesentlich schneller. Dann verschwinden die Charaktere so schnell wie sie gekommen sind. Einen bleibenden Eindruck hinterlässt keiner von ihnen.
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